Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) ist der aggressivste Hautkrebstyp mit vergleichsweise hohen Todesraten. Wird er jedoch in einem frühen Stadium erkannt und entfernt, ist er meist zu 100 Prozent heilbar. Je dicker der Tumor ist und je weiter er schon gestreut hat (in die umgebende Haut, in Lymphknoten oder in weiter entfernte Organe), desto schlechter sind die Heilungschancen und die Lebenserwartung. Aber auch für Hautkrebs in weiter fortgeschrittenen Stadien gibt es mittlerweile Therapiemöglichkeiten, die den Verlauf der Erkrankung erheblich verbessern, die Überlebenszeit verlängern und das Risiko eines Rückfalls vermindern können.
Ein Hauptkriterium für die Prognose ist die Dicke des Tumors. Je weiter der Tumor in tiefer liegende Gewebeschichten hineinwächst (mehr als ein Millimeter), desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für eine Streuung in die Lymphknoten oder in andere Organe wie Leber, Lunge oder Gehirn. Auch die Art der Tumorzellen (Subtyp des Tumors) spielt eine entscheidende Rolle. Je nach Subtyp ist die Prognose besser oder schlechter. Das Alter bei Diagnosestellung und das Geschlecht sind weitere Faktoren, die die Heilungschancen mit bestimmen. Frauen und jüngere Patienten haben bessere Prognosen als Männer und ältere Patienten. Sind bestimmte Tumormarker im Blut der Betroffenen nachweisbar, haben sie ebenfalls eine schlechtere Prognose.
Im frühen Stadium erkannt, sind fast alle Melanome heilbar. Ohne das Erkrankungsalter mit einzubeziehen, überleben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung 91 Prozent der Männer und 93 Prozent der Frauen die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Ist der Tumor zum Zeitpunkt der Behandlung dünner als ein Millimeter, liegt die relative Überlebensrate nach fünf Jahren sogar bei 99 Prozent. Hat der Hautkrebs jedoch bereits in die Lymphknoten oder in umgebende Gewebebereiche gestreut, dann beträgt die Fünfjahres-Überlebensrate etwa 66 Prozent. Bei vorhandenen Metastasen (Tochtergeschwülsten) in entfernten Geweben oder Organen vermindert sich die Fünfjahres-Überlebensrate auf 27 Prozent.
Tumore, die nur in der oberen Hautschicht (Oberhaut) wachsen, sind im Grunde zu 100 Prozent heilbar, wenn sie richtig entfernt werden. Ist das Wachstum schon bis in die darunterliegende Lederhaut vorgedrungen, reduzieren sich die Heilungschancen. Der Grund hierfür ist, dass die Wahrscheinlichkeit für die Bildung von Metastasen (Tochtergeschwülsten) damit steigt.
Je nach Stadium der Erkrankung kommen verschiedene Therapiemöglichkeiten in Frage. An erster Stelle steht die operative Entfernung des Tumors. Das entfernte Gewebe wird immer untersucht. Wenn die Ränder des Gewebes nicht frei von Tumorzellen sind, wird noch einmal großflächiger nachoperiert, um möglichst alle Tumorreste zu entfernen.
Bei Melanomen in den frühen Stadien reicht diese Therapie aus. Wird vermutet, dass der Tumor aufgrund seiner Dicke (dicker als ein Millimeter) schon gestreut haben könnte, wird normalerweise zusätzlich ein Lymphknoten auf Tumorgewebe untersucht. Dazu entfernt man den Lymphknoten, in den die Lymphflüssigkeit aus dem Tumorgebiet als erstes gelangt. Dieser Lymphknoten wird Sentinel-Lymphknoten oder Wächterlymphknoten genannt. Wenn Tumorzellen in diesem Lymphknoten entdeckt werden, wird oft zur Entfernung weiterer Lymphknoten geraten.
Ab Stadium 2 des Melanoms besteht eine erhöhte Gefahr, dass der Hautkrebs streut. In diesen Fällen wird häufig zu einer adjuvanten (unterstützenden) Therapie geraten. Diese soll das Risiko einer erneuten Melanombildung (Rezidiv) reduzieren.
Es gibt verschiedene Formen der adjuvanten Therapie. Welche im Einzelfall empfohlen wird, hängt vom Stadium des Melanoms, aber auch von anderen vorliegenden Erkrankungen beim Patienten ab. Möglich sind:
In bestimmten Fällen mit befallenen Lymphknoten oder entfernten Metastasen kann eine Strahlentherapie empfohlen werden. Ziel ist es, das Rezidivrisiko (Rückfallrisiko) zu senken. Eine positive Auswirkung auf die Überlebenszeit konnte noch nicht nachgewiesen werden.
Bei der Immuntherapie werden bestimmte Medikamente eingesetzt, die es dem Immunsystem ermöglichen, die Tumorzellen gezielt zu zerstören. Durch diese Art der Therapie kann die Lebenserwartung verlängert werden.
Bei der Therapie mit zielgerichteten Medikamenten werden die Tumorzellen daran gehindert, sich weiter zu teilen. Das Tumorwachstum wird eingeschränkt. Auch das Risiko für Rezidive wird gesenkt. Die Überlebensdauer wird verlängert. Diese Art der Therapie wird nur in bestimmten Fällen angewendet sowie auch erst ab Stadium 3 der Erkrankung.
Wenn Immuntherapie und gezielte Therapie nicht geeignet sind für den Patienten oder keine Wirkung erzielen, kann auch eine klassische Chemotherapie erfolgen. Sie kann Symptome lindern. Die Lebenserwartung wird allerdings nicht beeinflusst.
Gilt das Melanom als geheilt, finden in bestimmten Zeitabständen Nachsorgeuntersuchungen statt. Diese dienen dazu, erneut auftretende Melanome frühzeitig zu erkennen. Insgesamt werden Nachsorgeuntersuchungen für zehn Jahre angeraten. Das Rückfallrisiko ist allerdings in den ersten fünf Jahren nach der Operation am größten.
Helios Gesundheit – Schwarzer Hautkrebs: Lebenserwartung und Heilungschancen: https://www.helios-gesundheit.de/krebsmedizin/schwarzer-hautkrebs/lebenserwartung-und-heilungschancen/ (online, letzter Abruf: 07.12.2021)
Patienten-Information.de – Melanom - ist schwarzer Hautkrebs gut zu behandeln: https://www.patienten-information.de/kurzinformationen/melanom (online, letzter Abruf: 07.12.2021)
Onko Internetportal – Malignes Melanom: schwarzer Hautkrebs: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/frueherkennung.html (online, letzter Abruf: 07.12.2021)
Healthline, Heidi Godman – What Are the Prognosis and Survival Rates for Melanoma by Stage?: https://www.healthline.com/health/melanoma-prognosis-and-survival-rates (online, letzter Abruf: 07.12.2021)
American Cancer Society – Survival Rates for Melanoma Skin Cancer: https://www.cancer.org/cancer/melanoma-skin-cancer/detection-diagnosis-staging/survival-rates-for-melanoma-skin-cancer-by-stage.html (online, letzter Abruf: 07.12.2021)
aktualisiert am 09.12.2021