Bei Hautkrebs unterscheidet man zwischen schwarzem Hautkrebs (malignes Melanom) und weißem Hautkrebs. Der weiße Hautkrebs kommt häufiger vor als der schwarze. Zu den wichtigsten weißen Hautkrebsarten zählen das Basalzellkarzinom (Basaliom) und das Plattenepithelkarzinom der Haut (Stachelzellkarzinom oder Spinaliom). Weißer Hautkrebs entsteht vorwiegend an Stellen, die der Sonne ausgesetzt sind. Schwarzer Hautkrebs findet sich ebenfalls häufig dort, aber öfter auch an verdeckten Stellen oder in Hautfalten. Neben verschiedenen anderen Merkmalen kann Hautkrebs auch dadurch auffallen, dass die Hautstelle juckt.
Wenn man selbst oder der Hautarzt die Haut auf verdächtige Muttermale oder Hautstellen untersucht, wird zunächst die sogenannte ABCDE-Regel verfolgt. Geschaut wird nach:
Zusätzlich gelten Hautstellen oder Muttermale als auffällig, wenn sie jucken. Auch wenn sie bluten, sich rau anfühlen, sich schuppen oder Krusten bilden, kann dies auf einen Hautkrebs hinweisen.
Juckreiz auf der Haut kann verschiedene Ursachen haben. Bei Hautkrebs kann Juckreiz ein Symptom sein, tritt aber in der Regel nicht als erstes und nicht als alleiniges Symptom auf. Ist zusätzlich eines der Merkmale der ABCDE-Regel vorhanden oder hält der Juckreiz an der Stelle mehrere Tage an, sollte ein Hautarzt aufgesucht werden.
Beim weißen Hautkrebs bilden sich oft wunde Stellen, die schlecht abheilen, immer wieder aufgehen, nässen und jucken können und zur Hornbildung neigen.
Es gibt außerdem eine Form von Lymphdrüsenkrebs, die zunächst Symptome auf der Haut macht. Diese Krebserkrankung heißt Mycosis fungoides. Typisch sind Juckreiz und wechselnde Hautausschläge, besonders am Rumpf. Im späteren Verlauf der Erkrankung entstehen oft Knötchen, die rötlich oder bräunlich gefärbt sind.
Juckreiz kann aber auch einfach Ausdruck von verschiedensten anderen Erkrankungen oder Problemen sein, unter anderem von trockener Haut, Ekzemen, einer Allergie oder einem Insektenstich.
Für alle Hautkrebsarten gilt: Je früher sie erkannt und behandelt werden, desto besser sind sie heilbar. Weißer Hautkrebs tritt häufiger auf, wächst langsam und streut deutlich seltener als der schwarze Hautkrebs. Das Basalzellkarzinom streut fast nie, sondern wächst lokal. Dabei kann es, wenn es nicht behandelt wird, große Schäden anrichten. Es wächst oft weit in die Tiefe, manchmal bis in Knochen hinein. Eine Entfernung wird umso schwieriger und aufwendiger, je später es erkannt wird. Auch das Plattenepithelkarzinom wächst vor allem an Ort und Stelle. Bleibt es lange unbehandelt, kann es Absiedelungen (Metastasen) an anderen Stellen des Körpers bilden. Der schwarze Hautkrebs wächst schnell, befällt früh auch die Lymphknoten und bildet früh im Verlauf Metastasen in anderen Organen wie Lunge, Leber oder Gehirn.
Für alle Pflichtversicherten ab 35 Jahren bieten die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland alle zwei Jahre ein kostenloses Hautkrebs-Screening (Früherkennungsuntersuchung) an. Diese Angebote sollten wahrgenommen werden. Zusätzlich sollte jeder Mensch seine Haut regelmäßig (einmal im Monat) selbst auf Auffälligkeiten untersuchen. Die ABCDE-Regel ist hier eine gute Orientierungshilfe, ebenso wie die Beachtung von möglichen weiteren Hinweisen wie Juckreiz oder Blutungen. Wer seine Haut und seine Muttermale gut kennt, erkennt auch Veränderungen früh. Jede neu hinzugekommen Hautstelle, die auffällig wirkt, und jede Veränderung eines bestehenden Muttermals sollten frühzeitig einem Hautarzt gezeigt werden. Es ist besser, eine im Nachhinein harmlose Stelle untersuchen zu lassen, als einen beginnenden Hautkrebs zu übersehen.
Beim Screening und bei der Selbstuntersuchung ist es wichtig, alle Hautregionen sorgfältig anzuschauen. Das gilt auch für die Kopfhaut, für Schleimhäute (beispielsweise im Mund), für Hautfalten (unter der Brust, zwischen den Pobacken, im Intimbereich) und für die Bereiche zwischen den Fingern und Zehen. Für Regionen, die man selbst schlecht einsehen kann, sollte man eine andere Person um Hilfe bitten.
Man kann sehr viel selbst dazu beitragen, der Entstehung von Hautkrebs vorzubeugen. Da ein Hauptrisikofaktor für die Bildung von Hautkrebs die Sonneneinstrahlung ist, sollte man diese möglichst meiden. Das gilt für die Mittagssonne, aber auch für die Strahlung in Solarien. Wann immer möglich, sollte man sich im Schatten aufhalten. Zusätzlich sollte man bei Sonnenwetter einen geeigneten Sonnenschutz auftragen, wenn man sich im Freien (auch im Schatten) aufhält. Dabei ist es wichtig, dass auch der Lichtschutzfaktor ausreichend hoch gewählt wird. In der Regel werden Schutzfaktoren zwischen 30 und 50 empfohlen. Da helle Hauttypen schneller zu Sonnenbrand neigen, bespricht man den empfohlenen Lichtschutzfaktor am besten individuell mit dem Hautarzt. Außerdem ist die Abdeckung besonders exponierter (der UV-Strahlung ausgesetzter) Körperstellen ratsam. Das kann durch Hüte oder Mützen mit Nackenschutz erfolgen oder durch lange Ärmel an Shirts. Im Handel sind auch immer mehr Kleidungsstücke mit UV-Schutz erhältlich, gerade auch für Kinder.
Onko Internetportal – Vorbeugung und Früherkennung von Hautkrebs: https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hautkrebs/frueherkennung.html (online, letzter Abruf: 09.12.2021)
Skincancer.org – Basalzellkarzinom: https://www.skincancer.org/international/basalzellkarzinom/ (online, letzter Abruf: 09.12.2021)
Helios-Gesundheit – Schwarzer Hautkrebs: Symptome und Anzeichen: https://www.helios-gesundheit.de/krebsmedizin/schwarzer-hautkrebs/symptome-und-anzeichen/ (online, letzter Abruf: 09.12.2021)
Moffitt Cancer Center – Is Skin Cancer Itchy?: https://moffitt.org/taking-care-of-your-health/taking-care-of-your-health-story-archive/is-skin-cancer-itchy/ (online, letzter Abruf: 09.12.2021)
Healthline, Scott Frothingham – Doer Itchy Skin Indicate Cancer?: https://www.healthline.com/health/itchy-skin-cancer (online, letzter Abruf: 09.12.2021)
aktualisiert am 09.12.2021