Wie an allen anderen Stellen des Körpers kann Hautkrebs auch an den Fingernägeln oder Zehennägeln vorkommen. Am häufigsten betroffen sind Daumen und Großzehe. Oft wird diese Form des Hautkrebses erst spät erkannt und behandelt. Bei Veränderungen an den Nägeln und an der umgebenden Haut sollte immer auch an einen möglichen Hautkrebs gedacht werden. Frühzeitig erkannt und therapiert ist Hautkrebs der Fingernägel und Zehennägel gut heilbar. Die Therapie der Wahl ist die Entfernung des Nagels und des darunterliegenden Tumors. In seltenen Fällen muss ein Teil des Fingers oder der Zehe amputiert werden.
In der Bevölkerung ist wenig bekannt, dass Hautkrebs auch an Nägeln vorkommen kann. Das führt dazu, dass diese Ausprägung des Hautkrebses oft erst spät erkannt und behandelt wird. Während bei Hautveränderungen an anderen Körperstellen eher an Hautkrebs gedacht wird, werden Veränderungen an den Nägeln häufig für Blutergüsse oder Pilzerkrankungen gehalten. Selbst Hautärzte, die sehr erfahren in der Diagnose von verschiedenen Hautkrebsformen sind, stoßen bei der Erkennung von Hautkrebs der Nägel oft an ihre Grenzen.
Sowohl schwarzer als auch weißer Hautkrebs kann im Bereich der Finger- oder Fußnägel auftreten. Die Symptome bei schwarzem Hautkrebs am Nagel können sehr unterschiedlich sein. Nicht immer kommt es zu Verfärbungen. Häufig vorkommende Anzeichen sind:
Das Mittel der Wahl ist die operative Behandlung. Dabei wird zunächst der betroffene Nagel entfernt. Danach wird das Melanom herausgeschnitten. Früher wurde meist das Finger- oder Zehenendglied amputiert. Immer häufiger kann darauf verzichtet werden. Wenn der Hautkrebs am Nagel frühzeitig erkannt wurde und noch nicht gestreut hat, ist nach der Operation keine weitere Therapie notwendig. Sollte sich der Krebs schon auf die Lymphknoten ausgebreitet haben oder in anderen Organen Absiedelungen (Metastasen) gebildet haben, kommen in der Regel weitere Therapiemaßnahmen (Bestrahlungen oder medikamentöse Behandlung) auf den Betroffenen zu.
Da der schwarze Hautkrebs an den Nägeln, anders als an anderen Körperstellen, fast nicht durch Sonneneinstrahlung mitverursacht wird, kann man nicht viel zur Prävention beitragen. Eine regelmäßige Untersuchung der Zehen- und Fingernägel und der umliegenden Haut auf Auffälligkeiten ist allerdings ratsam. Auffälligkeiten sollten zeitnah vom Hautarzt angesehen werden.
Neben dem subungualen Melanom (schwarzen Hautkrebs) können auch der Morbus Bowen oder ein Plattenepithelkarzinom an den Nägeln vorkommen. Das Plattenepithelkarzinom der Haut (Spinaliom) ist eine Form des weißen Hautkrebses. Aus einem Morbus Bowen entwickelt sich, wenn er nicht behandelt wird, ein Plattenepithelkarzinom. Symptome eines Morbus Bowen um den Nagel herum sind Einrisse der Haut, Schuppungen oder Verhornung (Hyperkeratose) sowie Rötung (Erythem). Befindet sich der Morbus Bowen unter dem Nagel, kann es zur Ablösung des Nagels kommen. Wenn Blutungen auftreten oder sich Knoten bilden, sind dies Hinweise auf ein Plattenepithelkarzinom.
Auch beim Morbus Bowen und beim Plattenepithelkarzinom ist die Therapie der Wahl die chirurgische Entfernung des Nagels und des befallenen Gewebes. Anders als beim schwarzen Hautkrebs kommt es hier seltener zur Metastasenbildung. Die Operation reicht in der Regel für eine Heilung aus.
Healthline, Kristeen Cherney – Subungual Melanoma: https://www.healthline.com/health/subungual-melanoma (online, letzter Abruf: 06.12.2021)
MSD Manual, Chris G. Adigun – Tumore der Nägel: https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/hauterkrankungen/nagelerkrankungen/tumoren-der-n%C3%A4gel (online, letzter Abruf: 06.12.2021)
Deutsches Ärzteblatt, Uwe Wollina; Pietro Nenoff; Gunter Haroske; Holger A. Haenssler – Diagnostik und Therapie von Nagelerkrankungen: https://www.aerzteblatt.de/archiv/180768/Diagnostik-und-Therapie-von-Nagelerkrankungen (online, letzter Abruf: 06.12.2021)
Springer Link, E. Haneke – Morbus Bowen und Plattenepithelkarzinom de Nagelregion - Klinisches Spektrum und Therapie: https://link.springer.com/content/pdf/10.1007/978-3-642-79468-1_33.pdf (online, letzter Abruf: 06.12.2021)
aktualisiert am 06.12.2021