Ein Harnwegsinfekt (HWI) kann sich durch verschiedene Symptome äußern und je nach Schweregrad variiert die Heilungsdauer. Hierbei wird zwischen unkomplizierten und komplizierten Harnwegsinfektionen unterschieden (Was ist eine komplizierte Harnwegsinfektion?). Abhängig davon, ob die unteren Harnwege betroffen sind oder es sich um einen aufsteigenden Harnwegsinfekt handelt, können die Symptome länger andauern.
Wird eine akute Blasenentzündung schnell erkannt und richtig behandelt, gehen nur wenige Tage ins Land, bis die Infektion bekämpft ist. Betroffene leiden unter anderem an:
Neben den üblichen Hausmitteln wie ausreichend Flüssigkeitsaufnahme, sorgfältige Intimhygiene und Wärme sowie Nieren-und Blasentees werden bakterielle Infekte, wenn sie die unteren Harnwege betreffen, oftmals mit Schmerzmitteln (wie zum Beispiel Ibuprofen) oder Antibiotika behandelt. Die Abheilung kann auch ohne Antibiotika erfolgen. Durch eine vorbeugende Antibiotikagabe wird verhindert, dass die Infektion in die oberen Harnwege gelangt. Dennoch ist eine Antibiotikatherapie nicht zwingend erforderlich, wie wissenschaftliche Studien zeigen. Die medikamentöse Therapie zieht sich in den meisten Fällen nicht länger als fünf Tage, wobei schon nach zwei bis drei Tagen die Symptome deutlich nachlassen. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bereits eine einmalige Gabe des geeigneten Antibiotikums ausreicht, um die Erreger zuverlässig abzutöten. Aus Sicherheitsgründen wird die Therapie in der Regel drei bis fünf Tage durchgeführt.
Bevor eine Antibiotika-Therapie verordnet wird, wird der Arzt untersuchen, welche Erreger den Infekt verursachen (Urinkultur). Trotz Antibiotika kann es passieren, dass die Beschwerden sich nicht bessern. In diesem Fall muss eine zweite Urinprobe untersucht und das Antibiotikum angepasst werden.
Eine Harnwegsinfektion wird nicht immer sofort erkannt, besonders, wenn die Symptome nicht ausgeprägt sind. Hier besteht das Risiko, dass sich die Entzündung der unteren Harnwege auf die oberen Harnwege ausbreitet. Kompliziert wird es, wenn die Entzündung die oberen Harnwege und die Nieren (Pyelonephritis) erreicht. Die Symptome verstärken sich und bei akuten Entzündungen können Schüttelfrost, Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl auftreten. Eine Entzündung der oberen Harnwege wird ebenfalls mit Antibiotika behandelt . Die Antibiotika müssen länger eingenommen werden als bei einer einfachen Blasenentzündung . Zudem sollte das Antibiotikum nicht vorzeitig abgesetzt werden, damit sichergestellt ist, dass alle Erreger abgetötet sind. Handelt es sich um eine wiederkehrende Entzündung, spricht man von chronischen oder rezidivierenden Harnwegsinfekten. Mitunter ist hier die Gabe von Antibiotika über mehrere Wochen notwendig. Wichtig ist, dass in so einem Fall die Ursachen für die Entstehung der Harnwegsinfektionen geklärt werden. Diese können vielfältig sein und reichen von einer vergrößerten Prostata bei Männern bis hin zu Harnsteinen oder vernarbtem Gewebe, die eine Abflussstörung verursachen.
Nahezu jede Frau hat bereits Erfahrung mit einer Blasenentzündung sammeln dürfen und kann ihren Körper gut einschätzen. Bei leichten Symptomen, die den Patienten wenig beeinflussen, können Hausmittel beitragen, die Harnwegsinfektionen zu bekämpfen. Betroffene sollten mindestens zwei bis drei Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, vorzugsweise stilles Wasser oder Kräutertee. Das hilft, die Schmerzen zu lindern. Bärentraubenblättertee hat eine desinfizierende Wirkung und hilft auch, die Bakterien abzutöten. Ebenso ist es wichtig, den Intimbereich warm zu halten, um die Bakterien an der Ausbreitung zu hindern. Eine ausreichende Intimhygiene sollte selbstverständlich sein.
Betroffene sollten nicht zu lange zögern, einen Arzt aufzusuchen, um eine Verschlimmerung des Infektes vorzubeugen. Sind die Symptome außergewöhnlich schmerzhaft, treten Schmerzen im Bereich der Nieren auf, dann sind Arztbesuch und eine Antibiotikatherapie unbedingt erfoderlich. Damit soll verhindert werden, dass sich die Entzündung auf die oberen Harnwege ausbreitet und eventuell eine Nierenbecken- oder Nierenentzündung auslöst. Hier besteht nicht nur die Gefahr einer bleibenden Schädigung der Nieren, sondern auch einer Blutvergiftung (Urosepsis), da Bakterien in die Blutbahn geraten können. Symptome wie Fieber, Schüttelfrost und extreme Unterleibsschmerzen sind ernst zu nehmende Warenzeichen.
aktualisiert am 02.03.2021