Eine Harnwegsinfektion (HWI) bringt viele unangenehme Symptome mit sich. Der Harnwegsinfekt kann unterschiedlich ausgeprägt sein und bei leichten Infekten kann es ausreichen, genügend zu trinken und die Heilung mit Hausmitteln zu unterstützen. In schweren Fällen wiederum ist eine Antibiotika-Therapie notwendig. Kommt es im Zuge der Infektion zu Blut im Urin, ist dies ein Warnzeichen und ein Arzt sollte aufgesucht werden.
Eine Harnwegsinfektion wird meist durch Bakterien ausgelöst, die sich im Darm des Menschen befinden und in die Harnröhre gelangen. Von dort aus verursachen sie häufig eine Infektion, die unangenehme Symptome mit sich bringt. Diese können sein:
Man unterscheidet zwischen unterem und oberem Harnwegsinfekt. Bei den unteren Harnwegsinfekten sind nur die Harnröhre und die Blase betroffen. Diese Infekte heilen normalerweise schnell aus. Vor allem dann, wenn die Symptome kaum ausgeprägt sind, muss nicht zwangsweise eine Antibiotika-Therapie erfolgen. Steigt die Entzündung über die Harnröhre und die Blase hinaus, spricht man von oberen Harnwegsinfekten. Hier sind auch die Harnleiter und oftmals Niere und Nierenbecken betroffen. Oftmals gesellen sich weitere Symptome hinzu, die nicht immer klar definierbar sind. Dazu gehört ein allgemeines Krankheitsgefühl, Müdigkeit, Abgeschlagenheit sowie Fieber.
Blut im Urin ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass die Blase, die Harnwege oder auch die Nieren entzündet sind. Das Blut gelangt bei einer Entzündung aufgrund der starken Reizung der Schleimhaut in der Blase oder den Harnwegen in den Urin. Bei Beschwerden einer Harnwegsinfektion, die länger als zwei Tage anhalten oder sehr ausgeprägt sind sowie Fieber und Blut im Urin sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache abzuklären und die Erkrankung zu behandeln.
Ist der Urin rot, rötlich oder orange verfärbt, liegt die Vermutung nahe, dass dem Harn Blut beigemengt ist. Oftmals verfallen viele Patienten daher in große Sorge, doch zunächst gilt es, ruhig zu bleiben und die Ursache abzuklären. Verfärbter Urin kann durch bestimmte Nahrungsmittel ausgelöst werden, wie etwa rote Bete. Bereits eine kleine Menge an roten Blutkörperchen kann den Urin zudem deutlich rot färben. Daher sind solche Auffälligkeiten nicht immer mit schwerwiegenden Ursachen verbunden. Manche Frauen verwechseln krankheitsbedingtes Blut im Urin außerdem mit Menstruationsblut, das beim Wasserlassen mitgespült wird und eine Rotfärbung verursacht. Gesellen sich bei rötlichem Urin weitere Symptome wie etwa Brennen beim Wasserlassen hinzu, liegt die Vermutung nahe, dass eine Entzündung dahinter steckt.
Tritt Blut im Urin auf, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Hämaturie (Blut im Urin) kann mehrere Ursachen haben. Bei Erwachsenen hängen Blutbeimengungen im Urin in 30 bis 50 Prozent der Fälle mit Blasenentzündungen zusammen. Doch es gibt andere Gründe, die schwerwiegend sein können. Neben der herkömmlichen Blasenentzündung können unter anderem folgende Infektionskrankheiten zu Blut im Urin führen:
Viele Nierenerkrankungen führen zudem zu Blut im Harn. Der Urin wird in den Nieren gebildet, die das Blut im Körper reinigen. Sie sind ähnlich wie ein Filter und entziehen dem Blut Schadstoffe, Salze, Wasser und Stoffwechselprodukte. Produkte wie Eiweiß und Blutzellen sowie bestimmte Salze verbleiben im Blut. Durch die Filterung entsteht ein Konzentrat, der Harn, der von den Nieren bis in die Harnblase geleitet wird. Bei einer Störung der Nierenfunktion kann es passieren, dass rote Blutkörperchen in den Urin abgesondert werden und diesen verfärben. Einige Nierenerkrankungen mit dieser Folge sind:
Weitere Ursachen sind je nach den Symptomen ebenfalls denkbar:
Mit Teststreifen kann abgeklärt werden, ob sich Blut im Urin befindet. Mit den Streifen kann ebenso Blut in geringeren Mengen festgestellt werden, das den Urin noch nicht rot färbt (Mikrohämaturie).
Leichte Harnwegsinfekte, die kaum Beschwerden verursachen, klingen meist von alleine oder durch Unterstützung bestimmter Hausmittel innerhalb weniger Tage ab. Halten die Symptome jedoch länger als zwei Tage an und es findet sich Blut im Urin, wird der Arzt in den meisten Fällen eine Antibiotika-Therapie anordnen. Je nachdem, wie weit fortgeschritten die Entzündung ist, kann sich die Behandlung über drei bis fünf Tage bis hin zu zwei Wochen ziehen. Nur in seltenen Fällen wird die Infektion nicht durch Bakterien hervorgerufen, weshalb die Gabe von Antibiotika oftmals ausreichend ist.
Unterstützend dazu können Hausmittel bei einer Blasenentzündung angewendet werden. Hierzu gehört, den Intimbereich warm zu halten, mit warmer Unterwäsche und gegebenenfalls einer Wärmflasche, die zudem die Schmerzen im Unterleib lindern kann. Patienten, die an einer Harnwegsinfektion leiden, sollten ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, bestenfalls in Form von Wasser oder ungesüßten Kräutertees. Hier bietet sich Brennnesseltee an, der zudem harntreibend wirkt und dabei hilft, die Harnwege durchzuspülen.
aktualisiert am 15.03.2021