Die Unterscheidung verschiedener Erkrankungen im Bereich des Handgelenks ist oftmals nicht einfach. Eine Verstauchung kann wie ein Handgelenksbruch zu Schmerzen führen und die Beweglichkeit einschränken. Weder bei einem geschlossenen Bruch noch bei einer Verstauchung ist von außen erkennbar, ob der Knochen des Handgelenks betroffen ist oder nicht. Endgültigen Aufschluss kann hier nur eine Röntgenuntersuchung geben. Nur beim offenen Bruch ist die Sachlage klar, da hier Knochenstücke aus der Hautoberfläche ragen.
Eine Verstauchung (Distorsion) des Handgelenks wird in den meisten Fällen durch einen Unfall beziehungsweise ein Trauma verursacht. Das kann zum Beispiel durch einen Sturz auf die gestreckte Hand geschehen. Durch den Sturz kommt es zu einer Überschreitung des normalen Bewegungsspielraums, und die Gelenkflächen werden für einen (sehr) kurzen Moment aus ihrer ursprünglichen Position gehebelt. Bei der Verstauchung werden Bänder am Gelenk oder Anteile der Gelenkkapsel übermäßig gedehnt. Wie alle stumpfen Verletzungen, zu denen die Handgelenksverstauchung zählt, kann sie sehr große Schmerzen auslösen (das Schmerzempfinden eines jeden Menschen ist allerdings unterschiedlich). Bemerkenswert ist, dass eine Verstauchung durchaus schmerzhafter als ein Bruch sein kann. Im umgekehrten Fall kann auch eine schwerwiegende Verstauchung wenig schmerzhaft sein. Weiterhin kommt es zu Schwellungen und Blutergüssen. Zudem ist die betroffene Hand stark in ihrer Funktionalität eingeschränkt.
In relativ kurzer Zeit entsteht eine Schwellung im Bereich der Verstauchung oder direkt darüber. Wird das Handgelenk belastet, schmerzt das häufig sehr stark. Zudem kann die Beweglichkeit stark eingeschränkt sein. Unter Umständen kann auch ein Taubheitsgefühl in der betroffenen Hand entstehen. Blutergüsse sind keine Seltenheit. Einen weiteren Hinweis, dass eine Verstauchung entstanden ist, gibt der Verletzungshergang.
Diese Beschwerden sind allerdings keine eindeutigen Anhaltspunkte für die Verstauchung, denn sie können in ähnlicher Form auch bei Brüchen, Bänderrissen oder teils auch bei Prellungen auftreten.
Ein Bruch im Bereich des Handgelenks tritt an der Speiche (Radius) auf, einer der beiden langen Unterarmknochen. Der Bruch kann aber auch die Handwurzelknochen betreffen, insbesondere das Kahnbein.
Ein Knochenbruch an der Speiche am Handgelenk entsteht häufig dann, wenn die betroffene Person versucht hat, den Sturz mit der Hand abzufangen. Nur ist das Handgelenk häufig nicht der enormen Kraft gewachsen, die durch den Sturz entsteht, und es bricht. Bei einem Bruch, der bei ausgestrecktem Handgelenk entstanden ist, spricht der Mediziner von einer Colles-Fraktur, bei einem Bruch, der mit abgeknicktem Handgelenk entstanden ist, von einer Smith-Fraktur. Direkt nach der Gewalteinwirkung verspürt der betroffene Patient starke Schmerzen im Handgelenk. Zudem entsteht eine starke Schwellung. Ein eindeutiger Hinweis auf eine Handgelenksfraktur ist eine Fehlstellung des Handgelenks (Bajonettstellung). Aber nicht immer liegt eine Fehlstellung vor. Ein weiterer Hinweis auf einen Bruch können Sensibilitätsstörungen in den Fingern sein.
Ein Handwurzelknochenbruch tritt an den kleineren Knochen innerhalb der Handwurzel auf. Auch hier liegt oft ein Sturz auf die Hand als Ursache vor. Die Beschwerden der Handwurzelknochenbrüche variieren stark, in einigen Fällen treten nur geringe Symptome auf. Auch beim Handwurzelbruch kommt es zu Schmerzen, Schwellungen und einer verminderten Beweglichkeit.
Eine Fraktur gehört in ärztliche Hände, um Spätfolgen wie ein falsches Zusammenwachsen oder eine Arthrose zu verhindern.
Eine Verstauchung ist nicht immer ganz einfach von einer schwereren Verletzung wie zum Beispiel dem Handgelenksbruch oder einen Bänderriss zu unterscheiden. Deswegen ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen, wenn zum Beispiel nach einem Sturz beim Sport die Hand stark schmerzt. Der Arzt führt einen Test des Handgelenks auf Beweglichkeit durch. Kann der Betroffene die Hand noch selbst gut bewegen, ist dies oft ein Hinweis darauf, dass eher kein Knochenbruch oder Bänderriss besteht. Mittels eines CT (Computertomographie) und/oder einer Röntgenaufnahme kann der Arzt relativ zuverlässig diagnostizieren, um welche Art der Verletzung es sich handelt, und dann die richtige Therapie vornehmen. Nach ein oder zwei Wochen ist eine Handgelenksverstauchung in vielen Fällen bereits wieder abgeheilt. Frakturen und Bänderrisse brauchen zur Heilung länger.
Für eine Fraktur spricht:
Für eine Vertrauchung spricht:
aktualisiert am 04.10.2019