Ein Handwurzelknochen bricht in der Regel durch eine mechanische Einwirkung von außen, zum Beispiel durch einen Sturz auf die Hand. Hier werden sehr große Kräfte freigesetzt, denen der Knochen oft nicht standhalten kann. In den meisten Fällen ist das Kahnbein betroffen. Dieser Knochen liegt daumenseitig und gehört zu den Knochen, die das Handgelenk mit der Mittelhand verbinden. Bis der Bruch ausgeheilt ist, muss der Betroffene sich mehrere Wochen gedulden. Über die Heilungsdauer kann pauschal keine Aussage getroffen werden, da es hier auch auf die Art des Bruches und die Behandlung ankommt. Zudem spielt die allgemeine Konstitution des Patienten eine wichtige Rolle. Bei älteren Menschen verheilen Knochenbrüche zum Beispiel wesentlich schlechter als bei jüngeren.
Symptome eines Kahnbeinbruchs sind Schmerzen und Schwellungen im betroffenen Bereich. Zudem ist die Funktion des Gelenks stark eingeschränkt. Oft wird der Bruch des Kahnbeins auch mit einer Verstauchung verwechselt. Deswegen sollte bei einer Verletzung des Handgelenks grundsätzlich ein Arzt aufgesucht werden. Eine Nichtbehandlung eines Bruchs kann zu Spätfolgen führen und eine erhebliche Beeinträchtigung nach sich ziehen.
Ein Kahnbeinbruch entsteht in der Regel bei einem Sturz auf die ausgestreckte Hand. Die Schmerzen liegen im Bereich des daumenseitigen Handgelenks. Im Zeigefinger und im Daumen entsteht ein sogenannter Stauchungsschmerz. Die Symptome bei Brüchen der Handwurzelknochen können aber von Mensch zu Mensch stark variieren. Oft treten im weiteren Verlauf nur noch geringe Schmerzen auf. Wird der Bruch nicht fachmännisch behandelt, können ungünstige Spätfolgen entstehen, die sich in einem Gelenkverschleiß beziehungsweise in einer Arthrose des Handgelenks ausdrücken können und oft starke Schmerzen nach sich ziehen.
Um solche langwierigen Probleme zu verhindern, ist die Diagnose durch den Arzt wichtig. Zunächst wird der Arzt den betroffenen Patienten zum Unfallhergang befragen. Danach erfolgt die körperliche Untersuchung. Hier wird kontrolliert, ob ein (kurzer) Druckschmerz ausgelöst wird. Ein Röntgenbild über vier Ebenen wird angefertigt. Ist der Bruch nicht sofort erkennbar (was durchaus der Fall sein kann), wird die Aufnahme nach 10 bis 14 Tagen wiederholt. Dann sind deutliche Umbauzeichen am Knochen zu erkennen. Zur Absicherung der Diagnose kann ein CT (Computertomographie) sinnvoll sein. Hier lässt sich der Verlauf der Fraktur relativ gut erkennen. Auch eine Skelettszintigraphie kann zum Einsatz kommen, um die Diagnose zu festigen.
Die Behandlung und die Dauer richten sich immer nach Lage und Art des Handwurzelknochenbruchs. In der Regel dauert es mehr als sechs Wochen, bis ein Bruch im Kahnbein vollständig verheilt ist. Liegt eine schwerere Fraktur vor, verlängert sich die Heilungszeit dementsprechend.
Handelt es sich um einen unverschobenen Bruch und sind die Bruchformen einfach, wird in der Regel konservativ mit einem Gips behandelt, um das betroffene Handgelenk ruhig zu stellen. Die Tragedauer kann bis zu 12 Wochen betragen.
Ist der Bruch nur wenig verschoben oder befindet er sich im körpernahen Kahnbeindrittel, kann ein minimalinvasiver Eingriff erfolgen. Hier wird eine Verschraubung über einen kleinen Hautschnitt durchgeführt. Ob ein Gips nach dieser Behandlung getragen wird oder nicht, entscheidet der behandelnde Arzt. Nach sechs bis acht Wochen sollte der Knochen wieder voll belastbar sein (Patienten müssen hierzu immer mit dem behandelnden Arzt sprechen!).
Sind die Knochenfragmente stärker verschoben oder haben sich mehrere Fragmente gebildet, die minimalinvasiv nicht zu behandeln sind, wird der Knochen in einem etwas größeren Eingriff operativ eingerichtet und verschraubt. Nach dem Eingriff muss das Handgelenk vier Wochen oder länger ruhig gestellt werden, da bei der Operation unter Umständen auch Kapseln und Bänder durchtrennt und wieder vernäht werden müssen.
Nach allen Behandlungsmethoden gilt, dass die Belastung erst allmählich gesteigert wird und mit Physiotherapie unterstützt wird. Bis Patienten also in komplettem Umfang alle Tätigkeiten mit der Hand ausüben können, vergehen also weitere Wochen bis manchmal Monate. Ansonsten könnten wieder Schäden auftreten, auch beispielsweise an den Sehnen und Gelenken.
Die Krankschreibungsdauer richtet sich auch immer nach der Arbeit des betroffenen Patienten. So wird ein Patient, der schwere körperliche Arbeit verrichtet, mit Sicherheit länger krank geschrieben sein, als jemand der im Büro arbeitet.
aktualisiert am 18.07.2019