Die häufigste Ursache für sogenannte posttraumatische Arthrosen (Gelenkverschleiß nach Verletzungen) sind Knochenbrüche. Bei Knochenbrüchen, die eine Arthrose auslösen, ist in den meisten Fällen das Gelenk beteiligt, aber eben nicht immer. Bei der Handwurzel beziehungsweise den Handwurzelknochen handelt es sich um einen festen Ring, der unter Spannung steht und so das Handgelenk stabilisiert. Wird dieser Ring zum Beispiel durch eine Fraktur instabil, kann durch die dauernde Fehlbelastung eine Arthrose entstehen.
Der Mediziner unterscheidet zwischen primären und sekundären Arthrosen. Primäre Arthrosen entstehen meist durch keine nachweisbare Ursache. Sekundäre Arthrosen entstehen entweder durch bestimmte Erkrankungen wie zum Beispiel Arthritis (Entzündung im Gelenk) oder eben nach Verletzungen (posttraumatisch), z. B. nach einer Fraktur.
Unterschiedliche Verletzungen des Handgelenks können eine Arthrose auslösen. Bei der Arthrose handelt es sich um einen Gelenkverschleiß. Der Gelenkknorpel kann durch eine verletzungsbedingte Einwirkung direkt geschädigt werden, so dass die Arthrose besteht. Aber auch eine dauerhaft ungünstige Belastung des Gelenks durch schlecht verheilte Knochenbrüche oder Bänderrisse kann die Arthrose bedingen.
Eine Arthrose kann durch einen sogenannten karpalen Kollaps der Handwurzel entstehen. Dies geschieht, wenn die körpernahe Handwurzelreihe durch eine Fraktur unterbrochen oder geschwächt wurde und dadurch instabil wird.
Eine Ursache kann ein nicht oder unzureichend behandelnder Kahnbeinbruch sein, aufgrund dessen sich unter Umständen eine Pseudarthrose gebildet hat. Bei der Pseudarthrose handelt es sich um ein unechtes Gelenk, ein "Falschgelenk", was sich deutlich von einer Arthrose unterscheidet und nicht mit ihr gleichzusetzen ist. Durch die Pseudarthrose kann jedoch eine Arthrose ausgelöst werden.
Eine Arthrose kann auch als Folge einer Radiusfraktur (Speichenbruch) auftreten. Eine weitere Ursache ist der Riss des Bandes, das zwischen den Handwurzelknochen Kahnbein und Mondbein verläuft. Der Mediziner spricht von einer Ruptur des skapholunären Bandes. Diese Verletzung kann infolge einer Radiusfraktur (Speichenbruch), aber auch eigenständig auftreten.
Werden diese Verletzungen nicht richtig behandelt, führen sie fast zwangsläufig innerhalb von 10 bis 15 Jahren zu einer Arthrose.
Des Weiteren kann eine Ausrenkung (Luxation) die Entwicklung einer Arthrose begünstigen.
Die Symptome einer Arthrose treten meist nach und nach auf, denn das Gelenk nutzt sich immer weiter über die Jahre ab. Das von der Arthrose betroffene Gelenk ist schmerzhaft bewegungseingeschränkt. Es kommt zu einer Verdickung der Gelenkkapsel und der Gelenkschleimhaut. Außerdem kann es zu knöchernen Anbauten auf den Gelenkflächen führen. Diese sind aber nur auf einem Röntgenbild sichtbar.
Eine Arthrose kann zunächst symptomlos verlaufen. Kommt es dann zu einem erneuten Trauma, zum Beispiel durch eine Verstauchung oder eine Prellung, kann die vorher symptomlose Arthrose auf einmal Beschwerden bereiten.
Früher wurde bei einer Arthrose oft das Handgelenk komplett operativ versteift. Allerdings gibt es heute sehr gute Alternativen, bei denen der Bewegungsumfang von circa 60 Grad erhalten bleibt. Die Therapie wird immer ursachen- und patientenorientiert geplant. In weniger schweren Fällen ist eine Behandlung mit Medikamenten zusammen mit Ruhigstellung/Schienung und Physiotherapie erfolgversprechend. In einigen Fällen ist eine Operation aber unumgänglich. Hier kann unter anderem eine Teilversteifung des Handgelenks in Frage kommen.
Um der Arthrose vorzubeugen, ist immer nach einer stumpfen Verletzung am Handgelenk ein Arztbesuch angeraten.
aktualisiert am 13.01.2020