Eine Versteifung oder Teilversteifung des Handgelenkes sollte erst dann erwogen werden, wenn keine andere Therapieform ausreichende Linderung bringt. Eine Versteifung (Arthrodese) ist eine endgültige Maßnahme und kann nicht mehr rückgängig gemacht werden.
Es gibt verschiedene OP-Methoden zur Versteifung des Handgelenkes. Dabei werden teilweise und vollständige Versteifungen unterschieden. Welche Methode für den jeweiligen Patienten möglich ist, hängt von der Ursache und vom Ausmaß der Beschwerden ab. Das prinzipielle Vorgehen ist aber bei allen Methoden gleich. An den Knochen, die miteinander verwachsen sollen, werden die restlichen Knorpelflächen (Gelenkflächen) entfernt. Manchmal wird in den Spalt zwischen den zu verblockenden Knochen zusätzlich Knochenmaterial (Spongiosa) eingesetzt. Anschließend werden die entsprechenden Knochen mit Drähten, Schrauben oder Platten stabil miteinander verbunden, so dass sie innerhalb von einigen Wochen und Monaten fest miteinander verwachsen können.
Selbst wenn die versteiften Knochen wieder operativ voneinander getrennt würden, wären keine knorpeligen Gelenkflächen mehr vorhanden, um sie auch gut gegeneinander bewegen zu können. Eine Versteifung des Handgelenkes kann also nicht rückgängig gemacht werden.
Da eine Versteifung des Handgelenkes eine endgültige (irreversible) Maßnahme ist, muss der Patient vorher genau über die zu erwartenden Bewegungseinschränkungen Bescheid wissen und entsprechend aufgeklärt werden. Diese unterscheiden sich je nach OP-Methode. Eine Versteifung kann enorme Auswirkungen darauf haben, ob der Betroffene seinen Beruf oder seine Hobbys noch ausführen kann. Deshalb sollten alle anderen Behandlungsoptionen (zum Beispiel Physiotherapie, Schmerztherapie oder Schienenbehandlung) ausgeschöpft werden, bevor eine unumkehrbare Versteifung durchgeführt wird.
In vielen Fällen kann durch eine teilweise oder vollständige Arthrodese eine deutliche Schmerzlinderung erzielt werden. Außerdem erhöhen sich die Stabilität und meist auch die Kraft im Handgelenk. Alles zusammen führt in vielen Fällen dazu, dass der Betroffene seine Hand wieder besser im Alltag einsetzen kann.
Eine Handgelenksversteifung, egal ob teilweise oder vollständig, kann nicht rückgängig gemacht werden. Die entsprechenden Knochen verwachsen miteinander und können nicht wieder voneinander getrennt werden. Vor einer Versteifungsoperation sollten alle anderen Therapiemaßnahmen ausgeschöpft werden. Außerdem muss der Betroffene ausführlich über die zu erwartenden Verbesserungen und Einschränkungen durch die Versteifung aufgeklärt werden. Wenn sich Patienten nach Abwägung der Vor- und Nachteile für den Eingriff entscheiden, sind mehr als 75 Prozent von ihnen zufrieden mit dem Ergebnis.
NCBI, Andreea Jimenez; Prashanth Anand – Wrist Arthrodesis: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK556015/ (online, letzter Abruf: 28.04.2022)
FIMB (Freies Institut für medizinische Begutachtungen), H.-T. Klemm; V. Wittchen; W. Willauschus; R. A. Fuhrmann; B. Hohendorff – Gelenkversteifung in gebrauchsgünstiger Stellung: https://www.fimb.de/upload/pdfs/Gelenkversteifung-Autorenkopie.pdf (online, letzter Abruf: 28.04.2022)
Healthline, Kirsten Nunez – All About Wrist Fusion Surgery: https://www.healthline.com/health/wrist-fusion (online, letzter Abruf: 28.04.2022)
aktualisiert am 28.04.2022