Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird durch verschiedene Viren ausgelöst und kommt vor allem bei Kindern unter zehn Jahren vor. Erwachsene erkranken selten. Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit verursacht Fieber sowie Ausschlag und Bläschen an den Handinnenflächen, den Fußsohlen und im Mund. Aufgrund dieses Befallsmusters entstand auch der Name.
Die Krankheit ist sehr ansteckend und wird leicht von Mensch zu Mensch übertragen. Eine spezielle Therapie gibt es nicht. Meist sind die Symptome mild und klingen innerhalb von sieben bis zehn Tagen wieder ab.
Auslöser der Hand-Fuß-Mund-Krankheit sind verschiedene Viren aus der Familie der Enteroviren. Am häufigsten verursacht das Coxsackievirus A16 die Erkrankung. Auch das Coxsackievirus A6, das Enterovirus E71 oder weitere virale Erreger können die Hand-Fuß-Mund-Krankheit auslösen.
Übertragen werden die Viren von Mensch zu Mensch. Besonders durch Kontakt mit der Flüssigkeit aus den Bläschen kann eine Ansteckung erfolgen. Dies ist über Hautkontakt möglich, zum Beispiel beim Küssen oder Schmusen. Durch Husten oder Niesen sowie Nasensekret und Speichel können die Viren ebenfalls übertragen werden. Auch durch Kontakt mit dem Stuhlgang des Kindes, beispielsweise beim Windelwechsel, ist eine Übertragung möglich. Viren können außerdem an häufig angefassten Flächen haften und über diese weiter verbreitet werden. Viel berührte Flächen oder Gegenstände sind Türgriffe, Geländer, Kinderspielzeug, gemeinsam genutzte Gläser und Ähnliches. Die höchste Ansteckungsgefahr besteht innerhalb der ersten Woche der Erkrankung. Dabei können auch Menschen, die sich mit den Viren infiziert haben und keine Symptome haben, ansteckend sein.
Nicht jeder, der sich ansteckt, entwickelt auch Symptome. Gerade Erwachsene haben oft einen symptomfreien Verlauf der Infektion. Wenn Beschwerden auftreten, zeigen diese sich meist innerhalb einer Woche nach der Ansteckung.
Die typischen Symptome, von denen die Erkrankung auch ihren Namen hat, sind Ausschläge an Handinnenflächen und Fußsohlen und Bläschen oder wunde Stellen im Mund. Zusätzlich kann Ausschlag in den Ellenbeugen oder Kniekehlen sowie im Gesäß- und Genitalbereich auftreten. Fieber tritt ebenfalls auf, gelegentlich kommen weitere Symptome hinzu.
Häufig beginnt die Erkrankung mit Fieber, Unwohlsein und Halsweh, gefolgt von Bläschen im Mund und Hautausschlag an Händen und Füßen. Die Symptome im Mund zeigen sich oft am Zahnfleisch, an der Zunge und im hinteren Bereich des Mundraums. Aus roten Flecken werden Bläschen, die dann in schmerzhafte wunde Stellen übergehen. Vermehrter Speichelfluss kann ein Hinweis auf wunde Stellen im Mund sein, da die Kinder es vermeiden zu schlucken. Häufig haben sie auch weniger Appetit oder möchten nur kühle Speisen und Getränke zu sich nehmen. Der Hautausschlag ist gekennzeichnet durch kleine rote Flecken, die normalerweise nicht jucken. Juckreiz kann aber als Symptom vorkommen. Aus manchen Flecken bilden sich Bläschen, die mit der Zeit verkrusten. Die Beschwerden klingen in der Regel nach sieben bis zehn Tagen von selbst wieder ab.
In seltenen Fällen kommt es zum Ausfall eines Finger- oder Zehennagels als Folge der Erkrankung. Dieser wächst aber wieder nach. Als sehr seltene Komplikationen sind eine Hirnhautentzündung (Meningitis), eine Gehirnentzündung (Enzephalitis), Lähmungen, ein Lungenödem (Flüssigkeitsansammlung in der Lunge) oder Herzprobleme möglich.
Auch bei Schwangeren sind die Verläufe meist mild. Ein Neugeborenes kann sich bei oder nach der Geburt bei der erkrankten Mutter mit den Viren anstecken. Für die Babys ist die Erkrankung normalerweise ebenfalls ungefährlich. In Einzelfällen kann es zu Herz- oder Leberproblemen bei einem erkrankten Neugeborenen kommen.
Die Diagnose kann normalerweise anhand der typischen Symptome gestellt werden. Die roten Flecken, die Bläschen oder der Hautausschlag an den entsprechenden Stellen deuten auf die Erkrankung hin. Zusätzliche Symptome wie Fieber, vermehrter Speichelfluss und das Bevorzugen von kühlen Speisen und Getränken sind weitere Hinweise.
Bei seltenen schweren Krankheitsverläufen kann ein Erregernachweis erforderlich sein. Dieser kann aus einem Abstrich aus dem Rachen oder von einem Bläschen oder anhand einer Stuhlprobe erfolgen. Ein Erregernachweis ist auch aus dem Nervenwasser (Liquor) möglich. Dies ist nur in Einzelfällen notwendig.
Krankheiten, die ähnliche Symptome verursachen können wie die Hand-Fuß-Mund-Krankheit, sind vor allem andere Infektionen. Dazu zählen Herpangina (Erkrankung mit Bläschen der Mundschleimhaut, ebenfalls meist durch Coxsackieviren), Windpocken, Mundsoor (Pilzerkrankung der Mundschleimhaut) oder Aphthen.
Eine spezielle Therapie der Hand-Fuß-Mund-Krankheit gibt es nicht. Meist heilt die Erkrankung von selbst ab. Therapeutische Begleitmaßnahmen, die die Symptome lindern, sind aber möglich. Zur Linderung von Schmerzen ist die Gabe von Paracetamol oder Ibuprofen möglich. Dadurch kann bei Bedarf auch eine Fiebersenkung erreicht werden. Auf Präparate mit Acetylsalicylsäure (ASS) sollte bei Kindern verzichtet werden. Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind während der Erkrankungszeit genug Flüssigkeit zu sich nimmt.
Ein Arzt sollte in folgenden Situationen aufgesucht werden:
Auch bei betroffenen Erwachsenen sollte bei ausgeprägten oder lang anhaltenden Beschwerden eine ärztliche Abklärung erfolgen.
In Deutschland steht bisher keine zugelassene Impfung gegen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit zur Verfügung. Es gibt zwar einen chinesischen Impfstoff, dessen Einsatz aber aus mehreren Gründen als kaum sinnvoll eingeschätzt wird. Um eine Übertragung von Mensch zu Mensch und somit eine Ansteckung zu verhindern, ist vor allem eine gute Hygiene wichtig. Kontakt mit den Krusten und Bläschen sowie mit Stuhlgang des Erkrankten sollte vermieden werden. Hat dieser doch stattgefunden, sind die Hände zunächst gründlich zu reinigen, bevor man sich ins Gesicht oder an die Augen fasst. Der Einsatz von Desinfektionsmitteln für Hände und Oberflächen kann nach Absprache mit dem Gesundheitsamt ebenfalls sinnvoll sein. Um eine Verbreitung des Virus zu verhindern, sollte das erkrankte Kind so lange zu Hause bleiben, bis die Bläschen ausgetrocknet sind.
Die Prognose der Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist gut. Die meisten Verläufe sind mild und die Symptome gehen normalerweise innerhalb von sieben bis zehn Tagen von selbst zurück. Narben aufgrund des Ausschlags und der Bläschen bleiben normalerweise keine zurück. Ein Austrocknen aufgrund zu geringer Flüssigkeitsaufnahme ist möglich und sollte frühzeitig behandelt werden. Komplikationen, die schwere bis lebensbedrohliche Folgen haben können, treten sehr selten auf.
Infektionsschutz.de – Hand-Fuß-Mund-Krankheit: https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/hand-fuss-mund-krankheit/ (online, letzter Abruf: 01.03.2023)
RKI – Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK): https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HFMK.html (online, letzter Abruf: 01.03.2023)
CDC - Hand, Foot, and Mouth Disease (HFMD): https://www.cdc.gov/hand-foot-mouth/index.html (online, letzter Abruf: 01.03.2023)
aktualisiert am 01.03.2023