Sowohl bei einer Hammerzehe als auch bei der Krallenzehe handelt es sich um eine Zehenfehlstellung. Der klare Unterschied zwischen Hammerzehe und Krallenzehe liegt in der Art der Fehlstellung des betroffenen Zehs. Beide Zehenfehlstellungen weisen typische Erkennungsmerkmale auf. Hierdurch ist der Arzt in der Lage, bereits durch das Betrachten des Zehs zu erkennen, ob es sich um eine Krallen- oder Hammerzehe handelt. Durch eine Röntgenaufnahme des Zehs besteht für den Arzt zudem die Möglichkeit, eine eventuelle Luxation (Gelenkauskugelung) oder einen Gelenkverschleiß am Zeh zu erkennen.
Eine Hammerzehe zeigt sich durch typische Fehlstellungen von Zehenmittelglied und Zehenendglied. Hierbei ist zumeist das Zehenmittelglied nach unten gebeugt und das Zehenendglied ist gestreckt. Es gibt aber auch eine Variante der Hammerzehe, bei der nur das Endgelenk stark gebeugt ist.
Im Gegensatz hierzu zeigt sich eine Krallenzehe durch eine starke Beugung im Mittel- und Endglied des Zehs. Das Zehengrundgelenk ist hierbei entweder stark überstreckt oder aus dem Gelenk ausgekugelt. Häufig hat die Zehe durch diese Fehlstellung keinen Kontakt zum Boden mehr.
Beide Zehenfehlstellungen resultieren zumeist aus ähnlichen Ursachen. Beispielsweise begünstigen Spreizfüße in Kombination mit starkem Übergewicht und zu enge Schuhe die Bildung von einer Hammer- oder Krallenzehe. Zudem können auch vererbliche Faktoren, eine rheumatoide Arthritis (Gelenkrheuma), Erkrankungen des Zentralnervensystems sowie Verletzungen an den Muskeln und Nerven des Fußes oder Unterschenkels eine dieser Zehenfehlstellungen verursachen.
In einem fortgeschrittenen Stadium muss sowohl eine Hammer- als auch eine Krallenzehe operativ korrigiert werden. Bei der Hammerzehe greifen die Ärzte auf zwei unterschiedliche OP-Methoden zurück:
Eine Krallenzehe wird mithilfe einer gesonderten OP-Methode behandelt, die als die Operation nach Girdlestone bekannt ist. Im Gegensatz zu den beiden OP-Methoden bei Hammerzehen wird bei der Girdlestone-OP keine Knochendurchtrennung, sondern eine Sehnenverlagerung durchgeführt.
aktualisiert am 13.01.2020