Halszysten oder -fisteln sind angeborene anlagebedingte Fehlbildungen. Sie entstehen, wenn die embryonale Entwicklung gestört wird. Halszysten sind mit Flüssigkeit gefüllte sackartige Gebilde, die durch ein Epithel (Häutchen) verschlossen sind. Wenn sie eine Verbindung nach außen oder ins Innere des Körpers haben, spricht man von einer Fistel.
Mediane (vorne gelegene) Halszysten zeigen sich meist schon im Kindesalter. Sie liegen unterhalb des Zungenbeines und treten als prallgefüllte Schwellung hervor. Mediane Halsfisteln (Verbindungsgänge) entstehen, wenn die Zyste sich entzündet hat oder sie punktiert wurde (mit einer Nadel hineingegangen wurde).
Wenn also eine pralle Schwellung oberhalb des Kehlkopfes auftritt und diese sich beim Schlucken nach oben bewegt (schluckverschieblich ist), dann handelt es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um eine mediane Halszyste.
Laterale Halszysten (seitliche Halszysten) treten häufig in der Pubertät, spätestens bis zum 40. Lebensjahr, auf. Sie bewegen sich nicht beim Schlucken. Das heißt, sie sind nicht schluckverschieblich. Ganz typisch für diese Art von Zysten ist ein leichtes An- und Abschwellen. Sie entzünden sich häufig. Wenn auf einmal seitlich am Hals Schwellungen auftreten, diese schnell dicker werden, dann handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine laterale Halszyste. Meist werden diese von Öffnungen (also Fisteln) an Hals, Wangen oder Kiefer begleitet. Laterale Halszysten treten am oberen Drittel des Halses auf.
Der behandelnde Arzt diagnostiziert eine laterale oder mediale Halszyste zunächst durch Abtasten. Zur Sicherheit wird zusätzlich ein Ultraschall durchgeführt, damit die Zyste von anderen Schwellungen unterschieden werden kann. Manchmal gibt eine Untersuchung mittels CT oder MRT Aufschluss über eine eindeutige Diagnose.
Betroffene müssen wissen, dass Halszysten und -fisteln nur im seltensten Fall von alleine verschwinden. Sie sollten immer operativ entfernt werden, so kann ein erneutes Auftreten verhindert werden.
aktualisiert am 06.11.2015