Halsfisteln und Halszysten sind übriggebliebene Hohlräume im Hals, die in der Embryonalzeit durch Fehlentwicklungen angelegt wurden. Sie können manchmal sehr groß werden und stören. Vor allem bereiten die Halszysten jedoch dann Probleme, wenn Bakterien eindringen und Entzündungen entstehen.
Wenn sich die Zyste beziehungsweise Fistel entzündet hat, wird sie mit einem Antibiotikum behandelt. Antibiotika sind Wirkstoffe, die Bakterien bekämpfen. Hiervon gibt es zwei Arten und zwar bakteriostatisch und bakterizid. Bakteriostatische Antibiotika hindern die Bakterien an der Vermehrung, töten sie aber nicht ab. Bei einem bakteriziden Antibiotikum werden die Bakterien abgetötet, zum Beispiel durch Auflösung der Zellwände. Das bekannteste Antibiotikum ist Penicilin, das 1928 von Alexander Fleming entdeckt wurde.
Der behandelnde Arzt wird bei der Behandlung von infizierten Halszysten aller Wahrscheinlichkeit nach auf ein Breitspektrum-Antibiotikum setzen. Ein „Breitband“-Antibiotikum wirkt gegen eine Vielzahl von Bakterien. Häufig eingesetzt werden beispielsweise Antibiotika aus der großen Gruppe der Penicilline oder aus der Gruppe der Cephalosporine.
Wichtig ist, dass die Therapie nicht zu lange dauert oder zu oft wiederholt wird, da die Bakterien resistent gegen das eingesetzte Mittel werden können. Grundsätzlich sollte die Therapie bereits nach kurzer Zeit anschlagen. Von elementarer Bedeutung ist, dass der Patient keine Allergie auf das Antibiotikum hat. Das könnte fatale Folgen haben und muss vor der Behandlung abgeklärt werden.
In der Regel muss die Eiterhöhle eröffnet und der Inhalt herausgelassen werden, damit die Entzündung erfolgreich beseitigt werden kann. Um die Therapie zu unterstützen, können desinfizierende Verbände helfen.
Ein Antibiotikum bekämpft nur die Entzündung in der Halsfistel. Das Gewebe wird sich deshalb aber nicht zurückbilden, da es sich hier um eine angeborene Fehlbildung handelt. Auch Punktionen (Herausziehen des Inhalts über eine Kanüle) können nur eine vorübergehende Linderung verschaffen. Wenn die Halsfistel wirklich wirksam bekämpft werden soll, dann muss sie operativ entfernt werden. Der Arzt entfernt bei dem Eingriff die Zyste und gegebenenfalls die gesamten Fistelgänge. Eine Operation ist aber erst möglich, wenn die Entzündung komplett abgeklungen ist. Um dies zu unterstützen, werden die Antibiotika eingesetzt.
aktualisiert am 16.11.2015