Grundsätzlich sollten mediane (vorne gelegene) und laterale (seitlich gelegene) Halszysten immer operativ entfernt werden. Das zahlt sich schon aus kosmetischen Gründen aus, da Zysten zu einer kontinuierlichen Größenzunahme neigen. Hat die Zyste bereits eine Fistel (entzündlicher Verbindungskanal) gebildet, besteht Entzündungsgefahr. Deswegen sollte der Eingriff zeitnah nach einer Diagnose erfolgen. Liegt allerdings schon eine Entzündung vor, muss gewartet werden, bis die Infektion wieder abgeklungen ist.
Die Operation wird stationär durchgeführt. Der Eingriff dauert je nach Lage und Größe der Zyste zwischen 45 Minuten bis 1,5 Stunden. Er wird unter Allgemeinnarkose durchgeführt. Ein Eingriff, der erfolgt, weil die Zyste sich neu gebildet hat, kann erheblich länger dauern.
Durch einen horizontalen Schnitt am Hals wird die mediane (vorne gelegenen) Zyste entfernt. Bei dieser Art von Zyste kann es durchaus sein, dass ein Teil des Zungenbeins mit entfernt werden muss. Danach verschließt der behandelnde Chirurg die Wunde, und in der Regel wird eine Saugdrainage angebracht.
Da mediane Halszysten hauptsächlich im Kindesalter auftreten und Kinder sich wesentlich schneller von einem Eingriff erholen als Erwachsene, kann es durchaus sein, dass der kleine Patient die Klinik bereits nach 24 Stunden verlassen darf.
Bei einer lateralen (seitlichen) Halszyste wird die Hautfalte horizontal durchtrennt. Die Zyste liegt meist in der Nähe des großen Kopfnickermuskels. Es kann sein, dass die Zyste während des Eingriffs punktiert wird, also mit einer Hohlnadel hineingegangen und Inhalt herausgezogen werden muss. Dies dient dazu, dass die Zyste nicht einreißt. Laterale Halszysten liegen meist in der Nähe von Hirnnerven (Zungennerv, Armhebernerv und Schlucknerv), weswegen der Chirurg besondere Vorsicht walten lässt. Nach gelungenem Eingriff werden die Hautschichten geschlossen und ebenfalls eine Saugdrainage gelegt.
Laterale Halszysten treten zumeist im Erwachsenenalter auf. Demnach ist der Heilungsprozess länger und es kann ein Klinikaufenthalt von bis zu einer Woche erforderlich werden.
Da die Operationen bei beiden Zysten in der Nähe der Atemwege erfolgt, sollte sie immer stationär erfolgen, damit ein rechtzeitiges Eingreifen gewährleistet sein kann.
aktualisiert am 08.04.2019