Durch eine Hallux-valgus-OP kann eine dauerhafte Korrektur der Fehlstellung des Großzehs erreicht werden. Dabei werden die zuständigen Ärzte eine Operation nur dann in Erwägung ziehen, wenn eine konservative Therapie des Hallux valgus mit Hilfe von Bandagen, Schienen und anderen Hilfsmitteln nicht aussichtsreich erscheint. Immerhin gilt es, die Vor- und Nachteile solch einer Operation mit Bedacht gegeneinander abzuwägen. Wenngleich eine Operation gute Erfolgschancen verspricht, tritt in fünf Prozent der Fälle keine Besserung der Symptomatik ein. Um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen, ist die Nachbehandlung im Anschluss an die Operation von entscheidender Bedeutung. Je nach der ausgeübten beruflichen Tätigkeit ist zudem eine Krankschreibung unabdingbar.
Es ist davon auszugehen, dass der Heilungsprozess drei bis sechs Wochen Zeit in Anspruch nehmen wird. Generell entscheidet die Schwere der Fehlstellung vor der Operation darüber, wie viel Zeit für die Rehabilitation eingeplant werden sollte. Dabei umfasst die Nachbehandlung meist die folgenden Komponenten:
Dank eines speziellen Schuhs kommen die Patienten im Anschluss an diese Operation umgehend wieder auf die Beine. Wenngleich die Patienten somit zügig reisebereit sind, ist es während des Heilungsprozesses wichtig, dass der Fuß ausreichend oft hochgelagert wird. Dies begünstigt die Wundheilung insofern, als dass Schwellungen reduziert oder vermieden werden können.
Dass der Fuß mit einem speziellen Schuh früh im Anschluss an die Operation wieder belastet werden kann, trägt im Übrigen dazu bei, dass sich das Thrombose-Risiko spürbar reduziert. Krankengymnastik ist sinnvoll, da diese Fußgymnastik dazu beiträgt, dass die Fußmuskeln gekräftigt und stabilisiert werden. Dies ist für den Heilungsprozess ebenso vorteilhaft.
Im Rahmen dieser Therapie kann der zuständige Physiotherapeut den Patienten spezielle Fußmassagetechniken zeigen, die sich mit einem Tennisball ganz leicht in Eigenregie ausführen lassen. Wie schnell der Heilungsprozess voranschreitet, lässt sich nicht präzise voraussagen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Wundheilung bei den verschiedenen Patienten unterschiedlich gut voranschreitet. Wer sich an möglichst viele der Nachbehandlungsrichtlinien hält, kann allerdings von einem kürzeren Heilungsprozess ausgehen.
Gut einen Monat im Anschluss an die Operation erfolgt eine Röntgenkontrolle. Diese Untersuchung gibt Auskunft darüber, wie es um den operierten Zeh und das Gelenk steht. Die Teilnahme an allen Kontrolluntersuchungen ist enorm wichtig. Schließlich wird der zuständige Arzt die Patienten im Rahmen dieser Untersuchungen darüber aufklären, wann sie den Fuß wieder stärker belasten dürfen und welche Nachbehandlungsmaßnahmen weiterhin unumgänglich sind.
Die speziellen Entlastungsschuhe müssen von den Patienten beispielsweise circa einen bis anderthalb Monate getragen werden. Nicht in allen Fällen müssen die Patienten auch nachts eine spezielle Hallux-valgus-Schiene tragen. Bis die Patienten wieder auf reguläres Schuhwerk umsteigen können, vergehen rund fünf Wochen.
Zur Dauer der Krankschreibung lassen sich keine pauschalen Aussagen machen. Die Heilung dauert in der Regel drei bis sechs Wochen. Die Krankschreibung hängt aber nicht nur vom Verlauf der Heilung ab, sondern auch vom Beruf, den der Patient ausübt. Nur wenn die Nachbehandlungsmaßnahmen inklusive der Hochlagerung des betroffenen Fußes mit der Arbeit des Patienten zu vereinbaren sind, reicht eine so kurze Krankschreibung aus.
In einigen Berufen ist sogar eine Krankschreibung für den kompletten Heilungszeitraum denkbar. Dies gilt gerade bei Berufen, in denen der Vorderfuß starken Belastungen ausgesetzt ist. Schreibtischarbeiter sind im Anschluss an eine Operation des Hallux valgus hingegen deutlich schneller wieder arbeitsbereit. Eventuell lassen sich Absprachen mit dem eigenen Arbeitgeber treffen. Womöglich kann der Patient während des Genesungszeitraums leichteren Arbeiten nachgehen, anstatt komplett ausfallen zu müssen.
Sofern sich das Befinden der Patienten durch ihren Arbeitseinsatz verschlechtert, kann eine nachträgliche Verlängerung der Krankschreibung erforderlich werden. Daher ist es wichtig, die regelmäßigen Nachkontrolltermine allesamt wahrzunehmen und die aktuelle Symptomatik ehrlich mit dem zuständigen Arzt zu besprechen. Die sorgsame und fachkundige Nachbehandlung ist im Anschluss an die Hallux-valgus-Operation ein Muss, damit der Eingriff zu dem gewünschten Endergebnis und einer dauerhaften Besserung für die betroffenen Patienten führen kann.
aktualisiert am 15.03.2020