Beim Hallux rigidus handelt es sich um eine orthopädische Krankheit. Dieses Krankheitsbild ist von einer Arthrose des Großzehengrundgelenks gekennzeichnet. Dieser Gelenkverschleiß ist naturgemäß schmerzhaft für die Betroffenen. Hierbei haben die Patienten es mit einer der häufigsten Funktionsstörungen zu tun, die im Bereich des großen Zehs auftreten kann.
Ungeeignetes Schuhwerk und eine übermäßige Belastung des großen Zehs ziehen die Entstehung dieses Krankheitsbilds nach sich. Eine schwere Fußverletzung oder Fehlstellung kann zur Entstehung der Schmerzen bei dieser Krankheit beitragen, die sich nicht nur beim Gehen, sondern auch im Ruhezustand unangenehm bemerkbar machen. Für die Patienten hat eine Schmerzlinderung oberste Priorität.
Die Gelenke des Großzehengrundgelenks verfügen über Knorpel. Liegt eine Hallux-rigidus-Erkrankung vor, so nutzt sich die schützende Knorpelschicht im Laufe der Zeit zunehmend ab. Ist dieser Prozess erst einmal im Gang, wird sich kein neuer Knorpel bilden. Der Knorpelverlust ist von Dauer. Dies führt dazu, dass die Gelenkknochen immer stärker aneinander reiben. Es entsteht ein schmerzhafter Druck im Bereich des Gelenks. Die aneinander reibenden Knochen können die Entstehung kleiner Frakturen begünstigen. Auch diese Brüche sind schmerzhaft.
Mitunter können die Patienten hören, wie sich der nicht mehr intakte Gelenkknochen und die Knochenanteile aneinander reiben. Darüber hinaus können sich kleine Knochen- oder Knorpelbestandteile angesichts des großen Drucks ablösen. Sofern sich diese kleinen Teile im Gelenkspalt anlagern, kann das Gelenk schmerzhaft blockieren. Diese Veränderungen im Bereich des Gelenks führen gleichzeitig zu einer dauerhaften Entzündung, die ebenso für die auftretenden Schmerzen verantwortlich zu machen ist. Das Gelenk wird gleichzeitig zunehmend instabil und steif, was gerade beim Gehen noch mehr Schmerzen nach sich zieht.
Viele Patienten mit Hallux rigidus sind von sogenannten Anlaufschmerzen betroffen. Sie müssen sich erst warmlaufen, während sie beim Laufen im Anschluss an eine Ruhephase zunächst von deutlichen Schmerzen geplagt werden. Die Beschwerden stellen sich nach längeren Fußmärschen bei Hallux rigidus typischerweise in einem höheren Maße ein. Je mehr die Erkrankung voranschreitet, desto mehr werden die Patienten auch dann von ihren Schmerzen geplagt, wenn sie ihren Fuß aktuell nicht belasten. In der Nacht und im Ruhezustand treten die Schmerzen auch auf. Ebenso ist es denkbar, dass die Hallux-rigidus-Schmerzen abhängig vom Wetter mehr oder minder stark ins Gewicht fallen. In der Summe lassen sich die Schmerzen wie folgt charakterisieren:
Meist ist ein Fuß der Patienten deutlich stärker betroffen als der andere. Gerade das Aufsetzen des Fußballens ist derart schmerzhaft, dass die Hallux-rigidus-Patienten in eine Schonhaltung verfallen. Sie rollen beim Gehen nicht mehr ordentlich ab. Stattdessen treten sie mit der Außenkante des betroffenen Fußes auf. Diese Fehlbelastung zieht weitere Schmerzen nach sich. Im schlimmsten Fall kann dies bedeuten, dass die benachbarten Gelenke Schaden nehmen. Dann stehen den Betroffenen noch mehr Schmerzen bevor.
Welche Möglichkeiten der Schmerzlinderung zur Verfügung stehen, ist davon abhängig, wie weit das Krankheitsbild vorangeschritten ist. Allerdings ist nicht nur die Schmerzlinderung bis hin zur Schmerzfreiheit erstrebenswert. Gleichzeitig wollen die zuständigen Ärzte dafür sorgen, dass der betroffene Fuß weiterhin funktionsfähig bleibt. Medikamente kommen zur Schmerzlinderung in den allermeisten Fällen zum Einsatz. Folgende Arzneimittel finden bei diesem Krankheitsbild oftmals Verwendung:
Sollte dieser Therapieansatz nicht ausreichend sein, kann eine Mischung aus einem lokalen Betäubungsmittel und Cortison direkt in den Fuß gespritzt werden. Der Vorteil ist, dass damit nicht nur die Schmerzen, sondern auch die Entzündung im Fuß bekämpft wird.
Gegen die Schmerzen und Entzündung anzugehen, ist ein Muss, da die Patienten sonst aufgrund ihrer Schmerzen keine krankengymnastischen Übungen durchführen können.
Mittels einer Schiene oder über einen Gips kann das betroffene Gelenk ruhiggestellt werden. Auch das zieht eine deutliche Schmerzlinderung nach sich. Allerdings ist diese Behandlung ausschließlich bis zu dem Punkt zu empfehlen, an dem keine Entzündung mehr vorliegt. Daraufhin kommen andere Mittel zum Einsatz.
Einlagen sind ein beliebtes Therapiemittel bei Hallux rigidus. Die Verstärkung im Bereich des großen Zehs führt zu einer Entlastung des Gelenks. Außerdem gibt es Spezialschuhe, die ebenfalls auf dieser Orthopädie-Technik aufbauen. Da das Gelenk gerade beim Abrollen entlastet wird, macht sich dies in Form von deutlich weniger Schmerzen bemerkbar. Somit lässt die Fehlbelastung nach und die Patienten nähern sich wieder einem gesunden, normalen Gang an.
Darüber hinaus kann die Elektrotherapie zum Einsatz kommen. Wechsel- oder Gleichstrom finden im Sinne einer angeregten Durchblutung Verwendung, was sich positiv auf die Entzündung auswirkt und die Muskeln entspannt. Bei der Hydrotherapie regen Fußbäder, Wechselbäder und Wickel die gewünschte Schmerzlinderung an. Nicht immer sind die Schmerzen in den Griff zu kriegen, sodass eine Operation des Hallux rigidus unter Umständen unumgänglich wird.
aktualisiert am 04.01.2022