Bei Hallux rigidus handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Versteifung des Grundgelenks der großen Zehe aufgrund einer Arthrose kontinuierlich voranschreitet. Die Entstehung dieses Krankheitsbild kann auf eine übermäßige Belastung des Zehs über einen langen Zeitraum hinweg zurückzuführen sein. Häufig ist eine operative Gelenkversteifung beim Hallux rigidus vonnöten. Doch es gibt auch die Möglichkeit, zunächst konservativ und nicht-invasiv gegen den Hallux rigidus vorzugehen. Die Behandlung mit einer Feder stellt eine solche Möglichkeit dar.
Bei einer Hallux-rigidus-Feder handelt es sich um eine orthopädische Einlage, die speziell an die Füße des Patienten angepasst wurde. Der zuständige Orthopäde kann den Betroffenen ein Rezept für diese Hallux-rigidus-Feder ausstellen. Dass von einer Hallux-rigidus-Feder die Rede ist, ist auf den Kern der Schuheinlage zurückzuführen. Er verfügt nämlich über eine Feder. Die federnde Struktur kann aus den folgenden Materialien bestehen:
Die Feder ist fest in die Einlage eingearbeitet. Die Feder reicht vom Grundgelenk bis zum Mittelgelenk des großen Zehs. Die Einlage selbst erstreckt sich jedoch über das komplette Fußbett. Die Einlage wird dann an einen Schuh des Betroffenen nach Wahl angepasst. Am besten trägt dieser dieses Paar Schuhe mit der Hallux-rigidus-Feder fortan nur noch.
Die Feder sorgt dafür, dass der Zeh am Grundgelenk, wo er bereits steif und schmerzhaft geworden ist, merklich entlastet wird. Somit kann der Patient im besten Fall wieder ohne große Schmerzen gehen. Die Feder soll ihm die Abrollbewegung beim Gehen erleichtern. Schließlich lagert der komplette Druck nun nicht mehr auf dem in Mitleidenschaft gezogenen Gelenk. Gleichzeitig sorgt die Feder-Einlage bei Hallux rigidus dafür, dass das Krankheitsbild weniger schnell voranschreitet, indem das Gelenk weniger belastet wird.
Damit die Patienten sich von einer Hallux-rigidus-Feder möglichst viel Linderung erhoffen können, sollte dieses Therapiemittel bereits in einem frühen Stadium der Erkrankung zum Einsatz kommen. Diese Therapieart bietet sich ab dem Punkt an, an dem sich leichte Bewegungseinschränkungen bemerkbar machen. In der Praxis kommt diese Therapiemethode bisweilen eher selten zum Einsatz.
Bei der Entscheidung für oder gegen die Feder sollten die Patienten diese Fakten kennen: Die konservative (nichtoperative) Therapie dieses Krankheitsbildes nimmt ausgesprochen viel Zeit in Anspruch. Sofern bei der Operation von guten Erfolgschancen auszugehen ist und es keine übermäßig großen Operationsrisiken gibt, fällt daher häufiger die Entscheidung für eine OP.
Grundsätzlich lässt sich darüber hinaus festhalten, dass Hallux rigidus mit einem sich fortwährend verschlechternden Verlauf einhergeht. Die Feder ist lediglich in der Lage, den Krankheitsverlauf hinauszuzögern. Gleichzeitig werden die Schmerzen der Patienten gelindert, während die Hallux-rigidus-Erkrankung nicht vollständig gestoppt werden kann. Meist ist ein operativer Eingriff zu einem späteren Zeitpunkt erforderlich. Allerdings gibt es eine Reihe von Gründen, die dennoch für die Hallux-rigidus-Feder sprechen. Besonders sinnvoll ist sie zur Schmerzlinderung, falls die Patienten länger auf einen OP-Termin warten müssen. Die Feder-Einlage stellt eine gute Übergangslösung dar, wenn die Patienten eine Operation erst zu einem späteren Zeitpunkt wahrnehmen möchten (zum Beispiel aus beruflichen Gründen).
aktualisiert am 29.11.2018