Ein Hagelkorn (Chalazion) ist eine bis zu erbsengroße Schwellung am Rand des Augenlids. In der Regel liegt dabei eine harmlose Verstopfung einer Talgdrüse vor. Diese Verdickung sieht nicht nur unschön und auffällig aus, sie kann für den Erkrankten auch mit Unannehmlichkeiten verbunden sein und eine lange Heilungsdauer aufweisen. Mitunter drückt das Hagelkorn auf das Auge und stört deshalb sehr.
In vielen Fällen geht das Hagelkorn von selbst wieder zurück. Trotzdem ist die Untersuchung durch einen Arzt unumgänglich, da es sich auch um andere Erkrankungen als Ursache für die Verdickung am Lid handeln kann. Nicht immer ist es nötig, das Hagelkorn vom Arzt chirurgisch entfernen zu lassen. Viele Hagelkörner heilen, insbesondere wenn sie klein sind, nach wenigen Wochen von alleine ab. Andere benötigen Monate, bis sie verschwinden. In aller Regel ist das Hagelkorn aber nach spätestens zwei Jahren weg. Mit einigen Hausmitteln kann man die Heilung unterstützen und dazu beitragen, dass es sich schneller zurückbildet.
Damit die Ursache des Hagelkorns, der Sekretstau, sich auflöst, hilft die Therapie mit Wärme. Hierfür kann man die betroffene Stelle mit einer Rotlichtlampe bestrahlen. Die trockene Wärme löst die Verstopfung und fördert den Abfluss der gestauten Flüssigkeit. Auch trocken-warme Kompressen wirken sich positiv auf den Heilungsprozess aus. Übrigens sollte man auf feuchte Umschläge besser verzichten, da so mögliche bakterielle Erreger verschleppt werden könnten. Zudem ist es wichtig, dass man nicht selbst an der Verdickung herumdrückt. Dies kann die Entzündung noch verschlimmern und den eventuell vorhandenen Eiter tiefer ins umliegende Gewebe drücken. Unterstützend kann der Arzt Augentropfen oder homöopathische Mittel verschreiben. Geht das Hagelkorn nach mehreren Wochen oder Monaten trotzdem nicht weg, hilft der chirurgische Eingriff.
In einigen Fällen ist es ratsam, ein Hagelkorn operativ entfernen zu lassen, wenn es über lange Zeit bestehen bleibt oder groß ist. Hierbei wird unter örtlicher Betäubung das Hagelkorn eröffnet und das gestaute Gewebe entfernt. Um eine bösartige Wucherung auszuschließen, wird das entnommene Gewebe unter dem Mikroskop untersucht. Eine sichtbare Narbe entsteht in der Regel nicht, da der Schnitt auf der Lidinnenseite vorgenommen wird. Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, werden häufig antibiotische Salben verschrieben.
aktualisiert am 04.10.2017