Ein Hagelkorn ist eine unangenehme Sache. Es sieht nicht nur unschön aus, es stört den Erkrankten in seinem Wohlbefinden und kann sogar Veränderungen der Hornhaut des Auges bedingen. Die meisten Hagelkörner sind harmlos, schließlich handelt es sich lediglich um eine chronisch verstopfte Drüse. Im Gegensatz zum schmerzhaften Gerstenkorn liegt beim Hagelkorn normalerweise keine bakterielle Infektion vor. Um ein Hagelkorn (Chalazion) eindeutig von einem Gerstenkorn (Hordeolum) oder von anderen Schwellungen des Augenlids zu unterscheiden, ist ein Besuch beim Augenarzt wichtig. Dieser kann entscheiden, ob das Hagelkorn mit Hausmitteln und äußerlich anwendbaren Präparaten behandelt werden soll oder ob ein chirurgischer Eingriff notwendig ist. In vielen Fällen verschwindet das Hagelkorn von alleine, sodass keine OP erforderlich ist. Um den Heilungsprozess zu beschleunigen, können verschiedene Salben und Hausmittel verwendet werden.
Die Erkrankung mit einem Hagelkorn erfolgt schleichend, sodass bereits bei ersten Anzeichen die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden können. Besonders wichtig für die Heilung und die Vorbeugung eines Hagelkorns ist die Lidhygiene und Lidpflege, für die es spezielle Präparate gibt. Ist man bereits an einem Hagelkorn erkrankt, helfen entzündungshemmende oder antibiotische Augentropfen und -salben, die Entzündung zu bekämpfen.
Zusätzlich hat sich die Behandlung mit Wärme bewährt, schließlich handelt es sich bei einem Hagelkorn um einen Sekretstau, der oftmals durch Wärmeeinwirkung aufgelöst werden kann. Hierfür eignet sich die Therapie mit einer Rotlichtlampe. Am besten bestrahlt man das Auge zwei- bis dreimal täglich für etwa zehn Minuten. Wichtig ist hierbei, dass die Augen geschlossen bleiben und der erforderliche Abstand zur Rotlichtlampe eingehalten wird. Die trockene Wärme unterstützt den Abfluss des gestauten Sekrets.
In Absprache mit einem Arzt kann auch eine homöopathische Therapie die Heilung eines Hagelkorns unterstützen. Zur innerlichen Einnahme eignet sich zum Beispiel Apis mellifica D30 (Bienengift in homöopathischer Dosis) oder Staphisagria D12. Beide Globuli sollten dreimal täglich über mehrere Tage eingenommen werden. Um vorhandenem Eiter entgegenzuwirken, helfen vielen Patienten die Globuli Myristica C9, Pyrogenium C7 und C9 oder Hepar sulfuris C15. Bei Schmerzen und Schwellungen hat sich Belladonna C5 bewährt. Zudem hilft Silicea C4 die Wundheilung zu unterstützen. Zur äußerlichen Behandlung können homöopathische Augentropfen oder -salben aufgetragen werden.
Grundsätzlich gilt, dass alle Behandlungsversuche von einem Arzt begleitet werden sollten. In den meisten Fällen verschwindet das Hagelkorn von alleine, sodass ein operativer Eingriff nicht notwendig ist.
Die Wirkung homöopathischer Mittel ist allerdings wissenschaftlich nicht nachweisbar.
aktualisiert am 09.10.2017