Hämorrhoiden sind Gewebepolster im Anus, die von Blutgefäßen durchzogen sind. Sie können den Betroffenen starke Schmerzen bereiten. Gefährlich sind sie in der Regel nicht, können aber anfangen zu bluten, wenn die Blutgefäße (durch den Druck beim Pressen) beschädigt werden. Kommt es zu einer Blutung, dann ist schnelles Eingreifen erforderlich. Grundsätzlich sind geplatzte Hämorrhoiden kein Grund zur Panik. In sehr seltenen Fällen sind Komplikationen wie eine Blutarmut (Anämie) oder eine Blutvergiftung (Sepsis) nicht vollkommen ausgeschlossen. Aus diesem Grund ist die Pflege der geplatzten Hämorrhoiden sinnvoll.
Hämorrhoiden sind Gewebepolster im Enddarm. Die Hämorrhoiden selbst platzen nicht. Vielmehr kommt es beim Druck, der beim Toilettengang ensteht zu einer Verletzung dünner Blutgefäße. Wenn ein Blutgefäß einreißt und beschädigt wird, kommt es zur Blutung. In diesem Fall spricht man von geplatzten Hämorrhoiden.
Wenn Hämorrhoiden platzen, ist dies für die Betroffenen vor allem unangenehm und schmerzhaft. Eine akute Gefahr besteht normalerweise nicht. Durch Gerinnungsstörungen, die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten oder Bluthochdruck können die Blutungen verstärkt werden. In seltenen Einzelfällen kann ein akuter starker Blutverlust entstehen, der bis zu einem Schock führen kann. Häufig treten bei Hämorrhoiden leichtere Blutungen auf, die sich durch rotes Blut auf dem Stuhl bemerkbar machen.
Kommt es über Wochen und Monate zu regelmäßigen oder sehr starken Hämorrhoiden-Blutungen, kann dies eine Blutarmut (Anämie), nach sich ziehen. Ein vermehrter Blutverlust geht häufig mit einem Eisenmangel Hand in Hand. Dieser steht mit folgenden Symptomen im Zusammenhang:
Hinzu kommt, dass in der Analregion die Gefahr besteht, dass die Hämorrhoiden-Wunde mit dem eigenen Stuhl in Kontakt kommt. Dies kann Infektionen und im schlimmsten Fall eine gefährliche Blutvergiftung (Sepsis) bedingen, bei der sich die Entzündung über die Blutbahn ausbreitet. Deshalb ist es wichtig, blutende Hämorrhoiden zu behandeln.
Dass Hämorrhoiden dazu neigen, verhältnismäßig stark zu bluten, lässt sich leicht erklären. Immerhin sind Hämorrhoiden als Gefäßpolster des Afterkanals zu verstehen. Sie tragen neben der Muskulatur dazu bei, dass die Öffnung des Anus gut verschlossen ist. Zu diesem Zweck schwellen die Hämorrhoiden an, indem sie sich mit Blut füllen. Wenn Stuhl abgesetzt wird, fließt vermehrt Blut aus ihnen ab und sie üben weniger Druck aus.
Sind die Hämorrhoiden vergrößert, dann spricht man von einem Hämorrhoidalleiden. Bei den krankhaft erweiterten Hämorrhoiden kann es zu Beschwerden kommen. Je mehr die kleinen Schwellkörper mit Blut gefüllt sind, desto stärker kann die Blutung ausfallen.
Des Weiteren sind Blutungen als Komplikation nach einer Operation an den Hämorrhoiden möglich.
Bei blutenden Hämorrhoiden ist zunächst einmal das Blut zu entfernen. Dazu bietet sich ein weiches Tuch an, mit dem die Betroffenen das Blut abtupfen und aufsaugen können. Es gilt allerdings, das Blut nicht mit einer wischenden Bewegung aufzunehmen. Denn das könnte zu einer noch stärkeren Blutung führen. Außerdem ist es wichtig, dass die Patienten ihre Analregion behutsam säubern. Lauwarmes Wasser ohne jegliche Zusätze bietet sich zusammen mit einem weichen Tuch an. Nach der Säuberung ist die Analregion gründlich abzutrocknen.
Anschließend können Cremes und Salben, die speziell für die Pflege von Hämorrhoiden vorgesehen sind, auf die Region aufgetragen werden. Ideal sind Mittel, die bewirken, dass sich die Blutgefäße zusammenziehen. Mitunter verfügen diese Mittel über einen speziellen Applikator (einen Aufsatz mit Öffnungen) aus Plastik, damit auch die innenliegenden Hämorrhoiden mit dieser Behandlung erreicht werden können. Oft werden Salben mit folgenden Wirkstoffen verwendet:
Nicht nur die Blutung, sondern auch mögliche Schwellungen lassen sich durch das Auflegen eines Kühlakkus abschwächen. Der direkte Hautkontakt ist zu meiden. Zum Schutz der Haut vor zu viel Kälte ist es besser, das Kühlpad in ein sauberes Tuch zu wickeln. Dieses Tuch ist regelmäßig zu reinigen, um das Risiko von Wundinfektionen auch angesichts des alten Bluts, der Stuhlspuren und der Cremereste auf einem schmutzigen Tuch zu reduzieren.
Zusätzlich bietet sich die Verwendung eines Hämorrhoiden-Kissens an. Dies reduziert den Druck auf die Analregion beim Sitzen, damit die geplatzten Hämorrhoiden leichter heilen können.
Zu viel Druck beim Ausscheiden von Kot sollten die Patienten vermeiden und nicht zu viel pressen. Dies könnte die Hämorrhoiden sonst erneut zum Platzen bringen und fördert außerdem das Fortschreiten der Erkrankung. Hartes Toilettenpapier ist während der Heilungsphase ebenfalls zu meiden.
Wichtig ist, die Blutung von einem Arzt abklären zu lassen. Proktologen sind dafür spezialisierte Ärzte.
Treten Hämorrhoiden-Blutungen nur vereinzelt und nur in kleinem Umfang auf, dann reichen die bereits genannten Maßnahmen häufig aus. Trotzdem kann es nicht schaden, einen Arzt zur Abklärung aufzusuchen. Neben den Hämorrhoiden können andere, zum Teil gefährliche Ursachen zu den Blutungen am After führen. Der Gang zum Arzt kann auch deshalb sinnvoll sein, da die Patienten gemeinsam mit dem Mediziner gegen die Ursachen der Hämorrhoiden angehen können.
Chronische Verstopfungen bedingen Hämorrhoiden-Blutungen häufig. Auch eine Bindegewebsschwäche spielt bei diesem Leiden oftmals eine Rolle. Eine gesunde Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist, gepaart mit einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr kann das Risiko weiterer Blutungen mindern.
aktualisiert am 17.03.2022