Hämangiome sind angeborene oder in den ersten Lebensmonaten erworbene gutartige Wucherungen der feinen Blutgefäße. Grundsätzlich bilden sich die meisten Hämangiome im Laufe der Zeit von selbst zurück. In den meisten Fällen geht von ihnen keine unmittelbare Gefahr aus. Wenn sie allerdings in problematischen Bereichen auftreten, kann ihre Entfernung notwendig sein. Insbesondere wenn ein Hämangiom in seiner Wachstumsphase Organe oder Nerven einengt, ist ein therapeutisches Eingreifen unabdingbar. Ein weiteres Kriterium ist der kosmetische Aspekt. Da die Mehrzahl der Hämangiome im Gesichts- und Halsbereich auftritt, können sie Anlass für Hänseleien und Ausgrenzungen seien. Als Folgen stehen Probleme bei der Sozialisation eines Kindes und Persönlichkeitsstörungen im Raum. Insbesondere bei der Entfernung oberflächlicher Hämangiome, die nur eine geringe Dicke aufweisen, verspricht der Laser Aussicht auf Erfolg.
Die Lasertherapie gehört zu den Verfahren, die ganz besonders für flache Hämangiome erfolgversprechend sind. Die Eindringtiefe wird häufig mit 1,5 bis maximal 3 Millimeter angegeben. Die Entfernung von Hämangiomen mittels der Lasertherapie führt zu Schmerzen. Je nach Einzelfall kann allerdings eine Lokalanästhesie beispielsweise als betäubende Creme aufgetragen werden. Einer der großen Vorteile des Laserns liegt in dem nahezu völligen Ausbleiben von Nebenwirkungen. Nach der Behandlung tritt zwar zunächst eine schwarz-blaue Verfärbung des Gewebes auf. Diese verschwindet jedoch in aller Regel binnen 14 Tagen. Die Bildung von Narben soll sich auf weniger als ein Prozent der Fälle beschränken.
Befindet sich ein Hämangiom tiefer im Gewebe oder reicht es von der Oberfläche bis in tiefere Gewebeschichten hinein, kann eine spezielle Art des Festkörper-Lasers Erfolg versprechen. Der sogenannte Nd:YaG-Laser basiert auf einer Kristallstruktur, dem monokristallinen Granat, der die Elemente Neodym und Yttrium enthält. Seine höherenergetische Strahlung ist in der Lage, auch dickere Gewebeschichten zu durchdringen. Um Verbrennungen zu vermeiden, wird er durch eine Eisschicht hindurch appliziert. Ein weiteres Verfahren leitet die Laserstrahlen über eine Glasfaser direkt in das zu behandelnde Gewebe. Diese Behandlungsmethode setzt eine allgemeine Narkose voraus. Sie eignet sich besonders, um das Volumen großer Hämangiome zu reduzieren.
aktualisiert am 16.11.2023