Bei einem Blutschwämmchen handelt es sich um eine unkontrollierte Wucherung von Blutgefäßen. Sie entsteht vorgeburtlich oder in der ersten Lebensphase nach der Geburt. Viele der Blutschwämmchen oder Hämangiome bilden sich mit der Zeit von selbst wieder zurück. Hämangiome sehen durch ihre intensiv rote Färbung und ihre Erhabenheit über die Hautoberfläche nicht selten so aus, als ob sie jeden Moment platzen würden. Trotz des teils äußerst fragilen Erscheinungsbildes besteht eine erhöhte Gefahr ohne äußeres Zutun normalerweise aber nicht. Wie bei ganz normaler Haut auch, muss es schon zu einer Verletzung kommen, damit ein Blutschwämmchen aufplatzt. Bei Hämangiomen im Körperinneren wie an der Leber oder am Gehirn kann es mitunter ohne erkennbaren äußeren Anlass zu Blutungen kommen.
Hämangiome sind in erster Linie eine Erkrankung des Kindesalters. Zwar resultiert hieraus an sich keine besondere Gefahr. Allerdings spielen Kinder viel, sie tollen herum und verletzen sich leichter als Erwachsene. Beim Drang nach Bewegung können am Kopf oder an den Gliedmaßen hervorstehende Blutschwämmchen hinderlich sein und ein bevorzugtes Ziel für Verletzungen abgeben. Da Hämangiome in erster Linie aus kapillären, also sehr feinen Blutgefäße bestehen, ist die Gefahr übermäßigen Blutverlustes gering.
Allerdings besteht, wie bei jeder anderen Verletzung, ein erhöhtes Infektionsrisiko. Verletzte Hämangiome sollten wie jede andere Wunde auch sorgfältig gereinigt werden. Mit einem Pflaster oder Verband kann zumindest so lange abgedeckt werden, bis sich ein schützender Schorf gebildet hat. Der Heilungsprozess kann mit einer Wund- und Heilsalbe unterstützt werden.
Ein Hämangiom an einem Organ im Inneren des Körpers kann jedoch manchmal aufgehen, ohne dass eine Einwirkung bemerkt wird, und eine Blutung kann entstehen. Besonders schwerwiegend kann dies in der Nähe des Gehirns sein. Solche Hämangiome (oder Kavernome) werden, wenn dies möglich ist, operativ entfernt.
Nicht selten berichten besorgte Eltern eines Kindes mit Blutschwämmchen über die Größenzunahme des Schwämmchens und äußern die Sorge, dass es früher oder später platzen könne. Das Wachstum eines Blutschwämmchens ist in gewissen Grenzen normal und tolerierbar. Es stellt bei den infantilen, also nach der Geburt entstandenen Formen die erste Entwicklungsphase dar. In der Regel endet diese Phase nach mehreren Monaten des Wachstums und wird von einer Periode des Stillstands abgelöst. Ein vermehrtes Öffnen oder gar Aufplatzen in dieser Phase ist nicht bekannt. Danach beginnt die Rückbildung, die meist bis zum zehnten Lebensjahr abgeschlossen ist.
Abseits dieser normalen Entwicklung kann es aber auch zur rasanten Größenzunahme oder dem erneuten Wachsen in der Ruhe- oder Rückbildungsphase kommen. In diesen Fällen sollte unbedingt ein Arzt hinzugezogen werden, da es sich möglicherweise um die Entwicklung einer bösartigen Wucherung oder einer anderen behandlungswürdigen Erkrankung handeln könnte.
aktualisiert am 15.11.2016