Eine Prostatavergrößerung tritt bei den meisten Männern ab einem bestimmten Alter auf. Die gutartige Vergrößerung der Prostata bringt zumeist keine ernsten Gefahren für den Betroffenen mit sich. Die auftretenden Symptome können trotzdem eine erhebliche Belastung darstellen und die Lebensqualität einschränken. Ein ständiger Harndrang und Probleme beim Wasserlassen sind die häufigsten Beschwerden einer gutartigen Prostatavergrößerung.
Leider sind die genauen Ursachen für die Prostatavergrößerung bis heute nur teilweise geklärt. Somit lässt sich die Prävention nur in einem gewissen Rahmen durchführen. Männer, die rechtzeitig einer Prostatavergrößerung vorbeugen möchten, können generell ihre allgemeine Lebensführung überdenken.
Dabei werden folgende Stufen der Vorbeugung unterschieden:
Bei der Primärprävention geht es darum, Risikofaktoren, die bei der Entstehung einer gutartigen Prostatavergrößerung eine Rolle spielen, positiv zu beeinflussen. Nicht beeinflussbar sind Alter und Geschlechtshormone. Beeinflussbar dagegen sind
Diese Risikofaktoren werden als metabolisches Syndrom bezeichnet.
Die Beeinflussung dieser Aspekte kann der gesundheitsbewusste Mann durch die Umstellung seiner Lebensführung als präventive Maßnahmen umsetzen.
Übergewichtige Männer (BMI über 35) haben ein dreieinhalb Mal erhöhtes Risiko an einer gutartigen Prostatavergrößerung zu erkranken. Ein Abnehmen auf Normalgewicht reduziert das Risiko. Aus diesem Grund ist es für übergewichtige Männer wichtig, eine Gewichtsreduzierung anzustreben. Hierfür eignen sich bewährte Diäten und der regelmäßige Sport. Bei der Auswahl der Diät sollte darauf geachtet werden, dass der Körper mit allen wichtigen Mikronährstoffen versorgt wird. Eine ausgewogene Ernährung ist in Hinblick auf die Prävention ebenfalls von hoher Wichtigkeit. Nicht alle Studien haben einen Zusammenhang zwischen Übergewicht und gutartiger Prostatavergrößerung festgestellt.
Ein Einfluss der Ernährung auf die gutartige Prostatavergrößerung ist unwahrscheinlich. Unabhängig von den Ernährungsgewohnheiten tritt in allen Regionen der Welt die Erkrankung in einer ähnlichen Häufigkeit auf. Möglicherweise hat Gemüse und Obst einen präventiven Einfluss auf die Entstehung einer gutartigen Prostatavergrößerung. Das scheint vor allem für Gemüse und Obst mit hohem Beta-Carotin, Lutein und Vitamin C-Anteil zu gelten. Tomaten gelten ebenfalls als gesundheitsfördernd für die Prostata. Tomaten enthalten den Stoff Lycopen, der eine schützende Wirkung auf die Prostata hat. Tomaten können gekocht, roh, als Saft oder als Suppe konsumiert werden. Das Lycopen ist selbst nach dem Erhitzen der Tomaten verfügbar. Knoblauch scheint sich ebenfalls positiv auf die Prostata auszuwirken.
Da die Ernährung kaum Einfluss auf das Vorbeugen einer gutartigen Prostatavergrößerung hat, konnte man auch keinen positiven Einfluss von Nahrungsergänzungsmitteln feststellen.
Wer sich regelmäßig körperlich betätigt, reduziert das Risiko für Beschwerden am unteren Harntrakt. Je stärker die Aktivität ist und je früher Männer aktiv sind, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung einer gutartigen Prostatavergrößerung. Des Weiteren bieten sich für die Prävention spezielle Übungen für den Beckenboden und für die Blase an. Mit diesen Übungen wird das Harnsystem des Mannes trainiert. Die Übungen stärken die Muskulatur des Harnsystems und durch die Aktivierung dieser Muskeln wird die Prostata auf sanftem Weg massiert. Hierdurch kann einer Vergrößerung der Prostata und damit verbundenen Problemen im Vorfeld eventuell entgegengewirkt werden.
Regelmäßiger, moderater Konsum von Alkohol scheint einen positiven Einfluss auf die Vorbeugung einer gutartigen Prostatavergrößerung zu haben. Allerdings überwiegen langfristig die Nachteile des Alkoholkonsums und deshalb sollte man Alkohol nicht als präventive Maßnahme in Betracht ziehen.
Männer, die eine aktive Prävention anstreben, sollen sich von einem Urologen über mögliche Maßnahmen beraten lassen. Generell spielen hierbei der individuelle Gesundheitszustand und verschiedene Faktoren der persönlichen Lebensführung eine Rolle. Der Arzt hilft dabei, eine individuelle Strategie für die Prävention aufzustellen. Dennoch scheinen nach jetzigem Kenntnisstand die Einflussmöglichkeiten gering zu sein.
Wurde eine gutartige Prostatavergrößerung festgestellt, dann können Medikamente helfen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern. Je früher mit der Behandlung angefangen wird, desto besser ist es. Dabei ist ein aufklärendes Gespräch mit dem behandelnden Arzt sinnvoll. Männer sollten über mögliche Krankheitszeichen, die zu Langzeitschäden führen, aufgeklärt werden. Treten Krankheitszeichen auf, dann ist der Besuch beim Urologen anzuraten. Insbesondere folgende Medikamente können ein Fortschreiten der Erkrankung eindämmen:
Durch die Kombination beider Medikamentenklassen können die Beschwerden noch besser behandelt werden.
Zur Prävention in Bezug auf die Prostatavergrößerung gehören ab einem gewissen Alter regelmäßige Untersuchungen. Vor allem die rektal durchgeführte Tastuntersuchung der Prostata ist hierbei von Bedeutung. Der Urologe kann mithilfe dieser Untersuchung eine anfängliche Prostatavergrößerung rechtzeitig feststellen. Bei Bedarf können somit entsprechende Behandlungsmaßnahmen frühzeitig eingeleitet werden. Auf diesem Weg lässt sich eine fortschreitende Vergrößerung der Prostata im günstigen Fall verlangsamen.
Viel können Männer nicht tun, um das Entstehen einer gutartigen Prostatavergrößerung zu vermeiden. Sinnvoll ist es, die Risikofaktoren, die zu einer Prostatavergrößerung führen, zu reduzieren. Vor allem starkes Übergewicht hat einen negativen Einfluss auf die Entstehung einer gutartigen Prostatavergrößerung. Dagegen kann körperliche Aktivität einen positiven Einfluss haben. Liegt bereits eine gutartige Prostatavergrößerung vor, dann können bestimmte Medikamente einen positiven Einfluss auf die Beschwerden und das Fortschreiten der Prostatavergrößerung haben.
aktualisiert am 14.02.2019