Einige Anzeichen können auf eine Prostatavergrößerung hinweisen. Die Symptome beziehen sich in erster Linie auf das Wasserlassen. Die Harnröhre durchläuft die Prostata und daher wirkt sich die Prostatavergrößerung negativ auf die Fähigkeit aus, Urin lassen zu können. Die Ärzte sprechen von Miktionsbeschwerden. Als Miktion wird in der Medizin die Entleerung der Harnblase bezeichnet. Durch die vergrößerte Prostata wird der Harnweg teilweise oder im fortgeschrittenen Stadium komplett blockiert. Hierdurch kann der Harn nicht mehr ungehindert durch die Harnwege aus dem Körper geleitet werden. Meist handelt es sich um eine gutartige Prostatavergrößerung (benigne Prostatahyperplasie, BPH). Doch auch eine bösartige Veränderung (Prostatakrebs) kann die Symptome verursachen. Daher ist bei entsprechenden Beschwerden eine Untersuchung beim Arzt angezeigt.
Die Anzeichen auf eine Prostatavergrößerung unterteilen die Ärzte in die obstruktiven und in die irritativen Miktionsbeschwerden. Anfänglich geht von diesen Anzeichen auf eine Prostatavergrößerung noch keine Gefahr aus. Jedoch wird die Lebensqualität des Patienten durch viele dieser Symptome eingeschränkt. Mit der Zeit können sich aus den anfänglich noch harmlosen Beschwerden mitunter ernste Komplikationen entwickeln.
Sofern sich bei einem Mann die nachfolgenden Anzeichen zeigen, sollte der Betroffene einen Termin beim Urologen vereinbaren. Der Urologe führt eine Untersuchung der Prostata durch. Diese Untersuchung wird über den Enddarm (rektal) durchgeführt, wobei der Urologe die Prostata des Patienten abtastet. Die Tastuntersuchung ist normalerweise schmerzfrei und meist nicht so schlimm, wie viele Patienten im Vorfeld befürchten. Zumeist dauert diese Untersuchung weniger als eine Minute. Durch das Abtasten der Prostata kann der Urologe feststellen, ob und wie stark die Drüse vergrößert ist. Daraufhin kann der Arzt weitere Untersuchungen oder bei Bedarf eine entsprechende Behandlung ansetzen. Diese Behandlungen zielen darauf ab, den Leidensdruck des Patienten zu lindern.
Unter dem medizinischen Begriff obstruktive Miktionsbeschwerden führen die Ärzte bestimmte Symptome, die aus der Einengung der Harnröhre durch die vergrößerte Prostata resultieren. Diese Anzeichen auf eine Prostatavergrößerung können sein:
Der zuletzt genannte komplette Harnverhalt gilt als ernste Komplikation durch eine Prostatavergrößerung. In diesem Fall muss der Patient umgehend in die Notaufnahme, damit die Ärzte die Blase durch einen Katheter entlasten können. Der Harnverhalt durch eine Prostatavergrößerung tritt selten auf.
Obstruktive Miktionsbeschwerden resultieren aus einer Einengung der Harnröhre, was in den meisten Fällen durch die vergrößerte Prostata verursacht wird. Hierdurch wird der Harnstrahl abgeschwächt oder teilweise unterbrochen. Der Druck der Harnblase reicht beim Wasserlassen nicht mehr aus, um die Blockade durch die Prostata zu überwinden. Der Betroffene muss mit verstärktem Pressen nachhelfen, um die Blase zu entleeren. Die Harnblase kann trotzdem nicht komplett entleert werden. Ein Restharngefühl nach dem Wasserlassen zeigt sich und es kommt zu einem Nachträufeln. Hierbei tropft noch Restharn einige Zeit nach dem eigentlichen Wasserlassen nach. Zudem stellt sich durch die Einengung der Harnröhre bei vielen Patienten ein verzögerter Beginn der Miktion (Harnblasenentleerung) ein.
Kommt es durch die Prostatavergrößerung zu einer kompletten Blockade der Harnröhre, resultiert hieraus der vollständige Harnverhalt. Der Patient ist nicht mehr in der Lage, die Harnblase zu entleeren. Der komplette Harnverhalt ist ein Notfall. Der Urin kann sich beim kompletten Harnverhalt bis zu den Nieren aufstauen. Die Organe können hierdurch irreparabel geschädigt werden. Zudem ist der Harnverhalt aufgrund der Überdehnung der Harnblase schmerzvoll.
Unter der Bezeichnung irritative Miktionsbeschwerden führen die Ärzte Anzeichen auf eine Prostatavergrößerung, die aus Reizungen des Harnsystems resultieren. Hiervon sind vor allem die Harnblase und der Blasenhals betroffen. Der Blasenhals mündet trichterförmig in die Harnröhre und ist der Ausgang der Harnblase. Die Harnblase ist von einem bestimmten Muskel umgeben, den die Ärzte kurz Detrusor nennen. Dieser Muskel übt Druck auf die Harnblase aus, wodurch sich die Blase entleeren kann. Bei einer Prostatavergrößerung und die hierdurch entstehende Blockade der Harnwege wird der Muskel zusätzlich belastet. Dies hat zur Folge, das sich mit der Zeit die Struktur des Muskels verändert. Zudem können sich erhebliche Reizzustände einstellen. Der Muskel wird mit der Zeit „überempfindlich“ und löst folgende Anzeichen auf die Prostatavergrößerung aus:
Die Schmerzen beim Wasserlassen treten nicht grundsätzlich auf. Zudem müssen die Symptome nicht zwingend auf eine Prostatavergrößerung hinweisen, sondern können beispielsweise durch Harnsteine oder bösartige Tumore entstehen. Wie stark die irritativen und obstruktiven Anzeichen auf eine Prostatavergrößerung beim einzelnen Patienten ausfallen, ist unterschiedlich. Die Anzeichen auf die Prostatavergrößerung treten in den meisten Fällen nicht alle in Kombination auf.
Die Prostata ist maßgeblich an der Produktion des Ejakulats beteiligt. Zudem leistet das Drüsenorgan einen wichtigen Beitrag zum Hormonstoffwechsel des Mannes. Aus diesem Grund kann eine Prostatavergrößerung auch sexuelle Störungen hervorrufen. Diese Anzeichen auf eine Prostatavergrößerung zeigen sich beispielsweise in Form von Erektionsproblemen, durch einen verminderten Samenerguss oder durch Schmerzen bei der Ejakulation. Diese Symptome resultieren aus einem inneren Anschwellen der Prostata. Zudem können die Schmerzen bei der Ejakulation durch eine Entzündung des Drüsenorgans auftreten. Mitunter befindet sich durch eine Prostatavergrößerung Blut im Ejakulat. Das Blut kann eventuell ein Anzeichen auf ein bösartiges Prostatakarzinom sein.
aktualisiert am 14.12.2023