Die Behandlung einer Gürtelrose (Herpes Zoster) zielt grundlegend darauf ab, die Symptome des Patienten zu lindern. Ferner versuchen die Ärzte mit der Therapie, die Heilung der Krankheit durch Bekämpfung der Viren zu unterstützen. Es ist ungemein wichtig, dass eine Gürtelrose frühzeitig behandelt wird. Auf diesem Weg lassen sich eventuelle Folgen der Erkrankung vermeiden. Vor allem wenn die Gürtelrose im Gesicht des Patienten auftritt, muss eine rechtzeitige Behandlung der Infektionskrankheit erfolgen. Im Kopfbereich ist die Gefahr groß, dass die Gürtelrose bleibende Schäden und Beeinträchtigungen verursacht.
Im Rahmen der Therapie greifen die Ärzte auf sogenannte antivirale Mittel zurück. Diese Medikamente töten die Viren nicht vollständig ab, sie hindern sie aber an der Vermehrung. Hierdurch wird eine weitere Ausbreitung der Viren im Körper verlangsamt. Kombiniert werden diese Medikamente zumeist mit Salben gegen den Ausschlag und mit Schmerzmitteln.
Eine Gürtelrosentherapie beinhaltet mehrere Behandlungsziele. Die Ärzte versuchen mit der Therapie in erster Linie die Viren einzudämmen. Ferner ist es nötig, den Hautausschlag des Patienten zu behandeln. Wichtig hierbei ist, dass weitere Infektionen der Haut mit Bakterien vermieden werden. Leidet der Patient unter Schmerzen, müssen diese gelindert werden.
Gegen das Herpes-Zoster-Virus (Varicella zoster) verschreiben die Ärzte in vielen Fällen spezielle antiviral wirkende Medikamente. Beispiele für bevorzugte Präparate sind Aciclovir und Valaciclovir. Diese Medikamente gehören zur Gruppe der sogenannten Virustatika. Die Präparate zielen darauf ab, das Wachstum und die Vermehrung der Viren zu hemmen. Sie wirken auf die DNA der Viren ein und blockieren deren Aufbau. Bei Bedarf greifen die Ärzte auch auf die Medikamente Brivudin und Famciclovir zurück. Auch hierbei handelt es sich um antivirale Präparate.
Der Einsatz der Virustatika kann die Krankheitszeit verkürzen. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass die Präparate rechtzeitig eingenommen werden. Der Beginn der Einnahme sollte so bald wie möglich, spätestens drei Tage nach dem Ausbrechen des Ausschlags durch die Gürtelrose erfolgen. Die Medikamente werden in den meisten Fällen in Tablettenform verschrieben. In besonders schweren Fällen der Gürtelrose ist es eventuell nötig, die Wirkstoffe mittels Infusion zu verabreichen. Bei leichtem Erkrankungsverlauf müssen nicht unbedingt Virustatika eingesetzt werden. Die Behandlung erfolgt in diesen Fällen ausschließlich symptomlindernd.
Sind jedoch Komplikationen zu erwarten, ist der Einsatz der Virustatika unabdingbar. Insbesondere müssen diese Medikamente in folgenden Fällen eingenommen werden:
Der Arzt entscheidet somit von Patient zu Patient, ob Virustatika nötig und wichtig sind. Bei jungen Patienten mit leichter Gürtelrose kann auf die Medikamente oft verzichtet werden.
Es ist wichtig, die Haut des Patienten im Bereich des Ausschlags vor weiteren Infektionen zu schützen. Mitunter können an den betroffenen Hautpartien Bakterien eine weitere Infektion auslösen. Hiergegen hilft vorbeugend ein desinfizierendes Puder. Bakterielle Infektionen im Bereich der Gürtelrose können Komplikationen eine Nekrose verursachen. Dabei sterben größere Hautbereiche ab. Eine großflächige Narbenbildung oder Pigmentstörungen sind die Folge. Im schlimmsten Fall können sich die Bakterien weiter ausbreiten.
Je nach Stadium der Gürtelrose verschreiben die Ärzte unterschiedliche Salben, Lotionen und Puder. Diese Medikamente fördern die Heilung und helfen gegen den Juckreiz und gegen das Brennen. Viele dieser Präparate sind antiseptisch und austrocknend. Besonders zu empfehlen sind hierbei Präparate, welche Zink, Gerbstoffe, Menthol oder Podicanol enthalten. Sofern sich Eiter bildet, ist oft der Einsatz von Antibiotika angezeigt, um Bakterien zu bekämpfen. Die Antibiotika können häufig zum Auftragen als Salbe verwendet werden.
Eine Gürtelrose kann mit erheblichen Schmerzen verbunden sein. Diese Schmerzen resultieren aus entzündeten Nervenenden und aus Nervenschäden durch den Virenbefall. Zumeist verordnen die Ärzte gängige Medikamente gegen diese Schmerzen. Beispiele hierfür sind nicht-steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure oder Diclofenac sowie Paracetamol. In den meisten Fällen zeigen diese Schmerzmittel eine gute Wirksamkeit gegen die Gürtelrosenschmerzen. Leidet der Patient unter Hautschmerzen, kann eine anästhetische Salbe mit dem Inhaltsstoff Lidocain Linderung verschaffen.
Sofern sich durch die Gürtelrose tief liegende Nervenschmerzen einstellen, sind die genannten Medikamente häufig nicht wirksam. In diesem Fall muss der Patient starke Schmerzmittel (Opiate) einnehmen. Vielen Patienten hilft zudem die sogenannte transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS). Mithilfe von Elektroden auf der Haut werden hierbei Stromimpulse in die Nerven geleitet. Bei einer längeren Anwendung hilft diese Therapie bei starken Schmerzen durch die Gürtelrose. Aus dem Bereich der Alternativmedizin kann die Akupunktur gegen die Schmerzen hilfreich sein.
Bei einigen Patienten entwickeln sich länger anhaltende Schmerzen nach der Gürtelrose (Post-Zoster-Neuralgie). Diese Schmerzen können ebenfalls mit Schmerzmitteln behandelt werden. Insbesondere kann dabei Amitriptylin nützlich sein, welches an sich ein Antidepressivum darstellt, aber gerade bei einer solchen Neuralgie eine schmerzhemmende Wirkung aufweist.
aktualisiert am 30.08.2021