Die Gürtelrose tritt in vielen Fällen am Rücken- und Bauchbereich des Patienten auf. Zumeist zieht sich der Ausschlag der Gürtelrose von der Wirbelsäule ausgehend auf einer Seite bis zur Vorderseite des Körpers. Doch die Erkrankung (Herpes Zoster) kann sich an ganz unterschiedlichen Stellen der Haut ausprägen. Beispielsweise ist es möglich, dass die Gürtelrose im Genitalbereich, im Gesicht oder an den Händen und Fingern auftritt. An den Fingern und der Hand kommt die Gürtelrose selten vor, die Erkrankung ist jedoch häufig schwerwiegend.
Die lokale Ansiedlung des Ausschlags begründet sich mit der Ausbreitung der Viren entlang bestimmter Nervenstränge. Die Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus (VZV) ausgelöst, welches bei der Erstinfektion zu Windpocken führt. Die Viren bleiben nach überstandenen Windpocken im Organismus innerhalb von Nervenknoten (Ganglien) und können im Laufe des Lebens reaktiviert werden. Dann kommt es zur Gürtelrose. Über dem Gebiet der Versorgung durch jene Nervenstränge, an welche die Viren entlangwandern, bildet sich im Rahmen des Krankheitsverlaufs der typische Ausschlag der Gürtelrose. Die Schmerzen, welche der Patient durch die Gürtelrose verspürt, zeigen sich ebenfalls in denselben Regionen wie der Ausschlag.
Sofern sich eine Gürtelrose an den Händen und Fingern bildet, leiden die Patienten an besonders starken Nervenschmerzen. Diese Schmerzen werden häufig als weitaus intensiver empfunden als Gürtelrosenschmerzen am Rumpf oder im Gesicht. Ferner kann es durch den Virenbefall der Hände und Finger zur Hämatombildung an den Händen kommen. Diese blauen Flecken zeigen sich hauptsächlich an den Fingergelenken und Handgelenken. Durch die Hämatome werden die Hände und Finger je nach lokalem Auftreten erheblich in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt. Daher kann es vorkommen, dass die Patienten die betroffenen Finger über die Dauer der Erkrankung nicht bewegen können.
Bei einer Gürtelrose an der Hand und an den Fingern bilden sich die typischen Blasen auf der Haut der betroffenen Gliedmaßen. Die Blasen sind mit Wundwasser oder Eiter gefüllt und platzen nach einiger Zeit auf. Die austretende Flüssigkeit ist voller Viren. Bei Kontakt mit dieser Flüssigkeit können sich weitere Personen über die Schmierinfektion mit den Viren infizieren. Gefährdet sind Menschen, die zuvor keine Windpocken-Erkrankung hatten. Der Mensch berührt mit den Händen im Alltag viele Gegenstände. Aus diesem Grund ist die Ansteckungsgefahr für andere bei einer Gürtelrose an den Händen entsprechend hoch. Die Viren sind in der Lage, für einige Zeit außerhalb des menschlichen Körpers zu überleben. Somit ist nicht zwangsläufig ein direkter Kontakt mit dem Ausschlag der Gürtelrose nötig, um sich anzustecken.
Die Gürtelrose an der Hand und an den Fingern zählt zu den Formen dieser Erkrankung, die besonders starke Auswirkungen haben können. Mitunter können Langzeitfolgen wie Lähmungen der Finger oder eine Sehnenscheidenentzündung aus der Krankheit resultieren. Es ist daher wichtig, dass die von der Gürtelrose betroffene Hand geschont wird. Wird die Hand trotz der großen Schmerzen wie gewohnt weiter genutzt, kann dies die Heilung erheblich in die Länge ziehen. Ferner steigt hierdurch das Risiko auf gravierende Spätfolgen.
Unter günstigen Bedingungen und bei rechtzeitiger Behandlung sollte die Gürtelrose an Hand und Finger nach ungefähr vier Wochen ausklingen. Zur Behandlung gehören meist Schmerzmedikamente und gegen Viren wirksame Mittel (Virostatika). In manchen Fällen verspüren die Patienten selbst nach dem vollständigen Ausheilen der Krankheit weiterhin starke Schmerzen. Die Ärzte sprechen hierbei von einer Post-Zoster-Neuralgie. Diese Spätfolge der Gürtelrose kann im schlimmsten Fall ein Leben lang anhalten.
aktualisiert am 30.08.2021