Die Gürtelrose verläuft in 70 Prozent aller Fälle ohne Komplikationen. Bei einer rechtzeitigen Behandlung klingen die Symptome recht schnell wieder ab und die Gürtelrose heilt ohne Folgen aus. Dennoch besteht bei einer Gürtelrose ein Grundrisiko, dass die Erkrankung verschiedene Spätfolgen nach sich zieht. Patienten sollten die Erkrankung nicht unterschätzen und rechtzeitig einen Arzt konsultieren. Je früher die Gürtelrose behandelt wird, desto geringer ist das Risiko auf mögliche Spätfolgen. Kommt es durch die Gürtelrose zu Komplikationen, können diese schwerwiegend und langwierig sein. Vor allem wenn die Gürtelrose im Gesichts- und Kopfbereich auftritt, sind ernste Folgen nicht auszuschließen. Es kann durch die Gürtelrose ebenso zu schweren Nervenschmerzen kommen, die über die eigentliche Erkrankung hinaus anhalten.
Die Gürtelrose wird von den Ärzten als Herpes Zoster bezeichnet. Ausgelöst wird diese Erkrankung durch das Varizella-Zoster-Virus. Hierbei handelt es sich um dasselbe Virus, welches auch die Windpocken verursacht. Es kann später im Leben reaktiviert werden und entlang von Nervenbahnen in einem Körpersegment die Gürtelrose auslösen. In den meisten Fällen tritt die Gürtelrose am Rumpf des Patienten auf. Die Gürtelrose kann sich jedoch auch im Gesicht, am Hals und an der behaarten Kopfhaut einstellen. In diesen Fällen besteht die ernste Gefahr auf gravierende Spätfolgen. Die Gürtelrose im Kopfbereich kann beispielsweise Zoster oticus und Zoster ophthalmicus auslösen.
Tritt die Gürtelrose im Gesicht auf, sind kosmetische Spätfolgen durch den Ausschlag nicht ausgeschlossen. Diese kosmetischen Schäden können überall entstehen, wo sich die Gürtelrose bildet. Im Gesicht sind diese Schäden jedoch schwerwiegender, da sie weitaus mehr auffallen als beispielsweise am Rumpf des Patienten.
Einige Patienten verspüren nach dem Ausheilen der Gürtelrose noch belastende Nervenschmerzen. Die Ärzte sprechen bei dieser Spätfolge von einer Post-Zoster-Neuralgie (PZN). Glücklicherweise ist diese Komplikation selten. Sie betrifft in erster Linie Patienten in einem fortgeschrittenen Alter. Die starken Schmerzen resultieren aus schwerwiegenden Nervenschäden durch die Viren. Diese Schäden sind irreparabel. Aus diesem Grund bleiben die Schmerzen zumeist den Rest des Lebens bestehen. Die Schmerzen treten teilweise als kurzzeitig stechende Schmerzen durch eine Berührung auf. Ferner können sich die Schmerzen als brennender Dauerschmerz und als Schmerzattacken ohne Berührung äußern. Die Patienten benötigen in diesen Fällen eine intensive Schmerztherapie. Teils muss ein Antidepressivum wie Amitriptylin eingesetzt werden, das gegen die Schmerzen hilft. Durch die Schmerzen können psychische Probleme auftreten. Eine Psychotherapie ist hierbei möglicherweise angezeigt.
Sofern ein Patient unter einem extrem schwachen Immunsystem leidet, kann es zu einer Gürtelrose im gesamten Nervensystem kommen. Die Ärzte sprechen hierbei von Zoster generalisatus. Diese ernste Komplikation der Gürtelrose ist jedoch selten. Befällt das Virus das gesamte Nervensystem des Patienten, besteht potenzielle Lebensgefahr. Der Patient muss umgehend ärztlich behandelt werden.
Bei immunschwachen Patienten kann es durch eine Gürtelrose zu einer Lungenentzündung kommen. Ferner ist eine Entzündung der Hirnhaut nicht ausgeschlossen. Das Gehirn und das Rückenmark können bei einem Befall durch die Gürtelrose schwer in Mitleidenschaft gezogen werden. Schäden an Rückenmark und Gehirn durch die Varizella-Zoster-Viren können Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Es ist wichtig, die Gürtelrose nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und frühzeitig zu behandeln.
aktualisiert am 15.03.2022