Die Gürtelrose wird durch die sogenannten Varizella-Zoster-Viren ausgelöst. Nach der Ansteckung mit diesen Erregern lösen diese die Windpocken aus. Das Immunsystem entwickelt infolge dieser Erkrankung Antikörper gegen die Viren. Die Erreger ziehen sich zu ihrem Schutz in Nervenknoten zurück. Dort fallen die Viren in eine Art „Schlaf“. Sie verbleiben über viele Jahre in inaktiver Form in diesen Nervenknoten. Kommt es zu einem hohen Stressaufkommen oder zu einer Schwächung des Immunsystems, können die Viren wieder aktiv werden. Dies kann viele Jahre nach der Erstinfektion der Fall sein. Sobald die Viren wieder aktiv sind, wandern sie an den Nervensträngen entlang, in deren Knotenpunkt an der Wirbelsäule sie sich versteckt haben. Haben die Viren die Haut erreicht, bricht die Gürtelrose aus. Die Gürtelrose (Herpes Zoster) ist mit Schmerzen und einem lokalen Hautausschlag verbunden. Dieser Ausschlag tritt ausschließlich im Bereich der von den Viren befallenen Nervenstränge auf. Wie lange eine Gürtelrose andauert und wie lange sie behandelt werden muss, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.
Die Dauer der Gürtelrose von deren Erstsymptomen bis zur vollständigen Ausheilung hängt von der grundsätzlichen Verfassung des Patienten ab. Weist der Patient ein erheblich geschwächtes Immunsystem auf, ist die Krankheitsdauer entsprechend länger. Das Immunsystem benötigt mehr Zeit, um den Virenbefall einzudämmen. Bei Patienten mit starken Abwehrkräften verkürzt sich die Krankheitsdauer im besten Fall. Das Immunsystem ist schneller in der Lage, die Viren in den Griff zu bekommen.
Des Weiteren ist der Zeitpunkt des Behandlungsbeginns entscheidend. Sofern die Behandlung der Gürtelrose frühzeitig beginnt, verkürzt sich die Krankheitsdauer im günstigen Fall. Wird mit der Therapie zu lange gewartet, kann sich die Krankheit verlängern. Die Krankheit kann hierdurch zudem einen schweren Verlauf nehmen. Die Gefahr auf Komplikationen und bleibende Schäden erhöht sich. Die Behandlung sollte so früh wie möglich, allerspätestens zwei bis drei Tage nach dem Beginn der Beschwerden erfolgen. Das Alter des Patienten spielt ebenfalls eine wesentliche Rolle bei der Krankheitsdauer. Bei älteren Personen kann eine Gürtelrose länger andauern als bei jungen Patienten.
Mithilfe durchschnittlicher Werte lässt sich jedoch eine etwaige Krankheitsdauer angeben. Ungefähr ein bis drei Tage nach Aktivierung der Viren zeigen sich leichte Rötungen auf der Haut. Diese Rötungen können mit Schmerzen einhergehen. Hierbei handelt es sich um Nervenschmerzen im Bereich der infizierten Nervenstränge. Nach drei bis fünf Tagen bilden sich die charakteristischen Bläschen auf der Haut. Fünf bis sieben Tage nach der Reaktivierung der Viren platzen die Bläschen auf. Hierdurch entstehen kleine offene Wunden auf der Haut. Diese Wunden verheilen langsam und es bildet sich eine Kruste (Schorf) auf der Haut. Wie lange die Verkrustung bestehen bleibt, hängt von der Schwere der Gürtelrose ab. Die Erkrankung ist nicht mehr ansteckend, nachdem alle Bläschen geplatzt sind und die Krusten sich gebildet haben. Nach 14 Tagen bis vier Wochen ist die Gürtelrose im günstigen Fall vollständig abgeheilt und die Krusten verschwinden ebenfalls.
Wenn die Gürtelrose ohne weitere Folgen verschwindet und keine Bläschen mehr bestehen, kann der Patient nach zwei bis drei Wochen wieder arbeiten gehen. Je nach dem Beruf kann eine Krankschreibung auch länger erfolgen. Bei einem schweren Verlauf kann es zu Komplikationen kommen, die eine weitere Behandlung erfordern. Folgeschäden durch eine Gürtelrose sind nicht ausgeschlossen.
Sofern eine Gürtelrose nicht behandelt wird, muss der Patient mit einer Krankheitsdauer von mindestens vier Wochen rechnen. Zudem erhöht sich das Risiko auf Komplikationen und Folgeschäden durch die Krankheit. Die Behandlung mit antiviralen Mitteln und Salben kann die Krankheitsdauer erheblich verkürzen. Die antiviralen Medikamente verhindern die Vermehrung der Viren. Hierdurch lässt sich der Befall nach und nach eindämmen. Ohne antivirale Medikamente können sich die Viren weitaus länger vermehren, bis das Immunsystem in der Lage ist, den Virenbefall einzudämmen. Entsprechende Salben können die Heilung des Hautausschlags durch die Gürtelrose beschleunigen. Zinksalbe hat sich bei einer Gürtelrose besonders gut bewährt. Ohne diese Salben verlängert sich die Heilung des Hautausschlags beziehungsweise der kleinen Wunden durch die aufgeplatzten Bläschen. Zudem erhöht sich das Risiko, dass sich die kleinen Wunden mit Bakterien infizieren.
Im Rahmen der Heilung einer Gürtelrose sollten sich die Schmerzen und der Hautausschlag nach und nach bessern. In einem schweren Verlauf oder bei Nichtbehandlung können durch den Virenbefall allerdings Spätfolgen entstehen. Diese Folgen resultieren aus den Nervenschäden durch die Viren. Beispielsweise zeigen sich bei einigen Patienten starke Nervenschmerzen, die noch nach dem Abheilen der Gürtelrose bestehen bleiben. Die Ärzte sprechen hierbei von einer Post-Zoster-Neuralgie. Das von der Gürtelrose betroffene Gebiet kann noch lange Zeit, mitunter Jahre nach dem Abheilen schmerzen. Hiervon sind vor allem Patienten ab einem Alter von 55 Jahren betroffen.
Tritt eine Gürtelrose im Gesicht des Patienten auf, können sich spezielle gravierende Folgen zeigen. Beispielsweise kann die Gürtelrose zur Blindheit oder zu Hörschäden führen. Lähmungen im Gesicht sind ebenfalls nicht ausgeschlossen. Diese Folgen treten auf, sofern die entsprechenden Organe oder Nerven durch die Viren geschädigt wurden. Aus diesem Grund ist es wichtig, eine Gürtelrose rechtzeitig vom Arzt behandeln zu lassen. Mit der richtigen und frühzeitigen Behandlung lassen sich derartige Spätfolgen verhindern.
aktualisiert am 30.08.2021