Die Gürtelrose ist eine besondere Form einer Virusinfektion, die mit Hautreaktionen einhergeht. Die Gürtelrose kann am Bein auftreten und zeigt normalerweise die typischen Symptome der Erkrankung. Auslöser ist das Varizella-Zoster-Virus, das zuvor im Leben die Windpocken hervorruft und bei der Gürtelrose wieder aktiv wird.
Herpes Zoster (so wird die Gürtelrose in der Fachsprache genannt) gehört zu den Viruserkrankungen, mit denen sich der Mensch nur einmal infiziert. Die Folge der Infektion sind zuerst Windpocken. Der Erreger bleibt nach durchgemachter Windpockenerkrankung ein Leben lang im Körper. Er befindet sich innerhalb von dem Knoten von Nerven (den Ganglien). Dort verhält er sich beim gesundheitlich stabilen Menschen aber „still“. Erst wenn das Immunsystem geschwächt ist, wird das Virus erneut aktiv und die Erkrankung bricht aus. Es kommt zu einer Gürtelrose.
Die Gürtelrose am Bein wird häufig erst erkannt, wenn der typische Hautauschlag auftritt, wovon im Normalfall einer der Oberschenkel betroffen ist. Für gewöhnlich zeigt sich die Erkrankung nur an einem Segment des Oberschenkels. Die Rede ist hier von einem Dermatom. Es zeigt sich eine Rötung, gefolgt von Knötchenbildung, die zu Bläschen werden. Diese Bläschen können erbsengroß werden, sie jucken und sind schmerzhaft. Durch das Anschwellen platzen sie schließlich auf und es kommt zu einer Krustenbildung. Mit dem Aufplatzen lassen Juckreiz und der Schmerz für gewöhnlich nach.
Bei der Gürtelrose am Bein zeigt sich der typische streifenförmige Verlauf der Rötung. Die Form erklärt sich durch die Lage der Rückenmarksnerven und dem Verlauf ihrer Verzweigungen. Weil die Viren Nerven befallen, die aus dem Rückenmark ins Bein ziehen, besteht die Gefahr, dass die Gürtelrose mit einem Hexenschuss verwechselt wird. Die Schmerzen betreffen genau diesen Bereich. Bis zum Auftreten der Rotfärbung muss gegebenenfalls auch ein Bandscheibenvorfall ausgeschlossen werden.
Bei der Gürtelrose am Bein bleibt es nicht bei den sichtbaren und lokal wahrnehmbaren Anzeichen. Weitere Anzeichen sind das Krankheitsgefühl und Fieber ist möglich. Außerdem sind die betroffenen Hautstellen druckempfindlich. Schon eng anliegende Kleidung kann dann schmerzhaft sein. Diese Empfindlichkeit stört auch den Schlaf, was wiederum die Erholung erschwert. Kribbeln und Jucken an den sichtbar betroffenen Stellen stören das Allgemeinbefinden erheblich.
Wer an einer Gürtelrose am Bein erkrankt, hatte zu einem früheren Zeitpunkt Windpocken. Die Gürtelrose ist immer eine erneute Aktivierung der Viren im Körper. Die Gürtelrose ist für andere Personen ansteckend, entsprechend gilt das für die Gürtelrose mit Hautreaktionen am Bein. Die Voraussetzung für eine Ansteckung ist aber, dass die Kontaktperson sich als Kind oder später noch nicht mit Windpocken infiziert hat. Nach einer Windpockeninfektion besteht kein Risiko einer Ansteckung für die Person, die mit dem Gürtelrose-Patienten in Kontakt kommt.
Entsprechend können sich sowohl Erwachsene ohne Immunität mit dem Virus anstecken als auch Kinder. Dieser Erstkontakt führt zu einer Windpockenerkrankung. Aus diesem Grund ist bei einer Gürtelrose vor allem beim Kontakt mit kleinen Kindern Vorsicht geboten. Die Viren werden von Patienten mit einer Gürtelrose per Schmierinfektion übertragen, und zwar über den Inhalt der aufgeplatzten Bläschen. Das sollten Betroffene berücksichtigen, wenn sich der Kontakt nicht vermeiden lässt. Das Risiko ist folglich erhöht, wenn die Personen in einem Haushalt leben.
In Deutschland erkranken jedes Jahr zwischen 350. 000 und 400.000 Menschen an der Gürtelrose. Die meisten sind älter als 50 Jahre. Besonders gefährdet sind auch chronisch kranke Menschen mit geschwächter Abwehr. Dazu zählen vor allem HIV-positive Patienten, Krebskranke, Empfänger von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken sowie die Patienten, die regelmäßig Cortison erhalten.
Der Arzt erkennt die Gürtelrose anhand der typischen Symptome. Treten die Hautreaktionen bereits auf, ist eine Fehldiagnose eher unwahrscheinlich. Eine Verwechslung mit Windpocken ist nicht ganz auszuschließen, da sich die Gürtelrose in seltenen Fällen ausbreiten kann. Im Normalfall treten die Hautreaktionen bei der Gürtelrose scharf abgegrenzt und lokal auf – zum Beispiel an einem Bein.
Die Gürtelrose heilt von allein ab. In den meisten Fällen ist davon auszugehen, dass die Symptome nach 14 Tagen deutlich abklingen. Eine Behandlung kann über Virostatika erfolgen – Mittel wie Aciclovir oder Brivudin, die die Viren bekämpfen. Unterstützende Maßnahmen sind aber möglich, vor allem zur Schmerzbehandlung. Eine antibiotische Behandlung empfiehlt sich, wenn es auf der betroffenen Haut zu Sekundärinfektionen mit Bakterien kommt, die einen schweren Verlauf auslösen können. Schmerzmittel können notwendig werden. Die schmerzenden Hautstellen lassen sich außerdem durch Salbenverbände lindern, die zugleich die Entzündungen reduzieren.
Komplikationen treten vor allem bei Patienten im höheren Lebensalter auf. In solchen Fällen kann es zur Ausbildung der Post-Zoster-Neuralgie kommen, die anhaltende Nervenschmerzen verursacht. Dies kann eine langwierige spezielle Behandlung erfordern. Außerdem kann sich am Narbengewebe nach einer Gürtelrose am Bein Taubheit einstellen oder eine besondere Empfindlichkeit. Bei einem äußerst schweren Verlauf der Gürtelrose kann die Haut schwarz werden und absterben. Eine solche Nekrose ist allerdings ausgesprochen selten.
aktualisiert am 30.08.2021