Eine Gürtelrose (Herpes Zoster) ist durch einen Hautausschlag mit Bläschen gekennzeichnet. Doch bevor dieser charakteristische Ausschlag auftritt, kündigt sich die Erkrankung meist mit verschiedenen Anzeichen wie Missempfindungen, Schmerzen oder allgemeinen Beschwerden an. Da eine frühzeitige Behandlung das Risiko von Komplikationen und bleibenden Schmerzen (Post-Zoster-Neuralgie) herabsetzt, ist bei einem Verdacht eine umgehende Vorstellung beim Arzt sinnvoll.
Eine Gürtelrose (Herpes Zoster) wird durch das gleiche Virus ausgelöst wie die Windpocken. Es handelt sich um das Varizella-Zoster-Virus. Bei einem infizierten Patienten tritt, meist in der Kindheit, zuerst eine Windpockenerkrankung auf. Die Viren können jedoch in Nervenknoten (Ganglien) im Körper fortbestehen, ohne dass es zu Symptomen kommt. Irgendwann im Leben können die Viren reaktiviert werden, zum Beispiel bei geschwächtem Immunsystem. Sie breiten sich dann entlang der Nerven in Richtung Haut aus. Es kommt zu einer Gürtelrose, die sich zumeist durch ein undeutliches Anfangsstadium ankündigt.
Bei etwa 80 Prozent der Patienten zeigt sich ein Vorläuferstadium (Prodromalstadium) der Gürtelrose. Hier kann es in einem Zeitraum von drei bis fünf Tagen zu einem brennenden Gefühl, zu Kribbeln oder Taubheitsgefühl kommen. Diese Beschwerden des Gefühlssinns werden unter dem Begriff Parästhesien zusammengefasst. Ebenfalls noch vor dem Auftreten des Hautausschlags kommt es meist zu Schmerzen. Diese Schmerzen können bereits in diesem Stadium stark und stechend sein. Häufig jucken die Hautstellen.
Bei Personen im höheren Alter (ab 50 Jahren) oder mit einer Schwächung des Immunsystems besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für eine Gürtelrose. Stellen sich die Beschwerden wie Brennen und Missempfindungen an einer Hautstelle ein und kommt es dabei eventuell zu Abgeschlagenheit oder Fieber, kann dies auf die Herpes-Zoster-Erkrankung hinweisen. Wer solche Anzeichen verspürt, sollte sich noch am selben Tag zum Arzt begeben. Insbesondere wenn dabei Lähmungen auftreten oder der Bereich am Auge betroffen ist, sollte eine sofortige Vorstellung beim Arzt erfolgen.
Eine Diagnose ist schwierig, da der Arzt diese ansonsten hauptsächlich durch den Anblick der Haut stellt. Die Schmerzen und die Empfindungsstörungen in einem Hautsegment können bereits auf die Gürtelrose hinweisen. Bei einem Verdacht können Verfahren zum Virusnachweis wie eine PCR, ein Antikörpertest über die Serologie oder eine Viruskultur sinnvoll sein. Zur Behandlung werden Virostatika (Mittel zur Bekämpfung der Viren) gegeben, beispielsweise die Medikamente Aciclovir oder Brivudin. Die Behandlung mindert das Risiko für einen schweren Verlauf mit Komplikationen bis hin zu Hirnhaut- oder Hirnentzündungen oder dauerhaft anhaltenden starken Schmerzen (Post-Zoster-Neuralgie).
aktualisiert am 15.03.2021