Tripper (Gonorrhoe) gehört zu den Geschlechtskrankheiten oder sexuell übertragbaren Krankheiten (STI). Beim ungeschützten Sex können sich Menschen mit den Bakterien der Art Neisseria gonorrhoeae anstecken, die die Erkrankung verursachen. Die Ansteckung erfolgt durch direkte Berührung an den Schleimhäuten. Weil ein Tripper oftmals keine Symptome verursacht, werden die Bakterien vielfach unbemerkt übertragen. Ist eine Person an einer Stelle wie den Genitalien infiziert, kann diese sich außerdem selbst an anderer Stelle anstecken wie am After oder am Auge. Bei der Geburt kann eine Mutter die Bakterien auf ihr Neugeborenes übertragen.
Gonorrhoe (Tripper) wird über einen unmittelbaren Kontakt von Schleimhäuten übertragen. Das kann geschehen bei ungeschütztem:
Eine Übertragung von Mund zu Mund ist möglich, dies passiert allerdings eher selten. Die Bakterien infizieren den Rachenbereich und nicht die Zunge und die Mundschleimhaut. Dort können sich dennoch einige Bakterien befinden, die beim Küssen auf den Partner übertragen werden können. Nicht ausgeschlossen ist die Möglichkeit, die Bakterien durch gemeinsames Benutzen von Besteck, Gläsern, Tassen oder Flaschen zu übertragen. Eine Gefahr birgt das gemeinsame Verwenden von Sexspielzeug. Die Erreger leben aber nur kurz außerhalb des Körpers. Daher passiert normalerweise keine Ansteckung bei Berührung von Toilettensitzen, Textilien oder ähnlichen Gegenständen.
Ein Berühren von infizierter Schleimhaut kann zu einer Ansteckung führen. Über die Finger können die Bakterien dann von der Scheide, dem Penis, dem After oder dem Mund-Rachen-Raum auf die eigene Schleimhaut übertragen werden. Dieser Vorgang ist bei Patienten auch am eigenen Körper möglich (Autoinokulation): Bei bereits infizierten Genitalien beispielsweise kann eine Übertragung auf den eigenen After, auf den eigenen Rachenbereich oder in die Augen geschehen.
Wenn sich ein Kind mit Gonorrhoe ansteckt, legt dies den Verdacht nahe, dass ein sexueller Missbrauch stattgefunden haben könnte.
Gonorrhoe (Tripper) ist eine Erkrankung, die bei Betroffenen nicht immer Symptome auslöst. Sie bemerken die Erkrankung nicht und geben sie oft ungehindert weiter. Je nach betroffener Stelle ist die Rate an symptomfreien Infektionen unterschiedlich:
Infektionen mit Gonorrhoe am After verlaufen bei Frauen ebenfalls zum größten Teil ohne Beschwerden. Gelegentlich ist das auch bei Männern der Fall. Darüber hinaus kann eine Gonorrhoe im Rachen zu den gewöhnlichen Symptomen führen, die bei jeder anderen Halsentzündung auch vorkommen.
In solchen Fällen wird von den Patienten nicht vermutet, dass es sich um die Geschlechtskrankheit handelt. Bei sexuellen Kontakten achten sie dann nicht darauf, andere oder sich selbst zu schützen oder auf die Aktivität zu verzichten.
Der Geburtsvorgang ist für eine Schwangere, die von genitalem Tripper betroffen ist, eine Gefahr, die Bakterien auf das eigene Kind zu übertragen. Dabei droht insbesondere eine schwerwiegende Augeninfektion des Neugeborenen. Diese eitrige Bindehautentzündung (Ophthalmoblennorrhoea neonatorum) kann so heftig verlaufen, dass die Erblindung des Kindes droht. Eine Racheninfektion kann sich ebenfalls beim Kind einstellen. Über einen Kaiserschnitt können die Erreger nicht übertragen werden.
Um Neugeborene vor der Infektion der Augen beim vaginalen Geburtsvorgang zu schützen, kann nach der Entbindung eine sogenannte Credé-Prophylaxe durchgeführt werden. Die Säuglinge bekommen hierbei Silbernitrat auf die Augen geträufelt. Inzwischen können wegen der besseren Verträglichkeit stattdessen Antibiotika oder eine Jodlösung gegeben werden.
Um einer Gonorrhoe-Infektion vorzubeugen, kann bei sexuellen Handlungen (vaginal, anal, oral) ein Kondom verwendet werden. Für oral-vaginale Handlungen gibt es zudem ein sogenanntes Lecktuch, das einen Schutz bietet. Ein Schutz ist mit diesen Maßnahmen nicht hundertprozentig sicher zu erreichen, am effektivsten ist der Verzicht auf Geschlechtsverkehr.
Das Risiko, sich mit Tripper anzustecken, ist hoch für:
Für diese Personen ist es empfehlenswert, sich jedes Jahr oder besser jedes halbe Jahr auf Gonorrhoe und andere sexuell übertragbare Erkrankungen zu testen.
Healthline, Dale Kiefer; Justin Sarachik – Gonorrhea: https://www.healthline.com/health/gonorrhea (online, letzter Abruf: 23.03.2020)
RKI Robert Koch Institut – Gonorrhö (Tripper): https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Gonorrhoe.html (online, letzter Abruf: 23.03.2020)
AWMF online – Diagnostik und Therapie der Gonorrhoe: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/059-004l_S2k_Gonorrhoe-Diagnostik-Therapie_2019-03.pdf (online, letzter Abruf: 23.03.2020)
Deutsche Aidshilfe – Tripper (Gonorrhö): https://www.aidshilfe.de/tripper-gonorrhoe (online, letzter Abruf: 23.03.2020)
Ich weiß was ich tu – Tripper: https://www.iwwit.de/geschlechtskrankheiten/tripper (online, letzter Abruf: 23.03.2020)
Der Tagesspiegel, Alice Lanzke – Tripper - Übertragung nicht nur beim Sex: https://www.tagesspiegel.de/wissen/geschlechtskrankheiten-tripper-uebertragung-nicht-nur-beim-sex/24335870.html (online, letzter Abruf: 23.03.2020)
aktualisiert am 23.03.2020