Die Infektionskrankheit Tripper (Gonorrhoe) wird mit Antibiotika behandelt. Bei den Erregern handelt es sich um Bakterien der Art Neisseria gonorrhoeae. Sie lassen sich durch einige bestimmte Antibiotika beseitigen, allerdings wirken die Mittel nicht immer. Um die Wirksamkeit zu testen, kann aus einem Abstrich der befallenen Schleimhaut eine Bakterienkultur angelegt werden. Die angezüchteten Erreger können dann weiter untersucht werden.
Die übliche Behandlung der Gonorrhoe besteht in der Gabe eines Antibiotikums. Dazu gibt es zwei Medikamente, die in vielen Fällen zusammen gegeben werden:
Bisweilen reicht es aus, Ceftriaxon als alleiniges Medikament zu geben. Azithromycin wird normalerweise nur in Kombination verschrieben.
Ein weitreichendes, immer größer werdendes Problem ist die Entwicklung von resistenten Bakterienstämmen. Resistenz bedeutet, dass die Erreger nicht mehr durch ein bestimmtes Mittel beseitigt werden können. Dann müssen andere Antibiotika gegeben werden, die auch in diesen Fällen wirksam sind. Zu den weiteren Möglichkeiten bei Tripper gehören die antibiotischen Mittel:
Solche Mittel werden in der Regel ebenfalls zur einmaligen Einnahme gegeben. Es kann sinnvoll sein, zwei verschiedene Antibiotika anzuwenden, um eine höhere Wirksamkeit zu erzielen als mit einem Einzelmedikament.
Innerhalb weniger Tage sollte sich durch die Antibiotika-Behandlung eine Besserung einstellen. Ist das gegebene Mittel wirkungsvoll, dann können die Tripper-Bakterien bereits innerhalb eines Tages beseitigt werden. Betroffene sollten jedoch bis eine Woche nach einer erfolgreichen Behandlung keinen Sex haben.
In besonderen Fällen werden Antibiotika wie Doxycyclin oder Ceftriaxon auch über eine oder mehrere Wochen täglich oder mehrmals täglich gegeben. Anlässe (Indikationen) für eine solche längere Behandlung können sein:
Bei schwerem Verlauf kann auch eine stationäre Behandlung im Krankenhaus notwendig sein.
Neugeborene, die am Auge eine Bindehautentzündung durch Tripper haben, bekommen ebenfalls ein Antibiotikum (meist Ceftriaxon in den Muskel oder in die Vene injiziert).
Die genauen Therapieempfehlungen sind in den aktuellen Leitlinien ersichtlich: https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/059-004
Wird eine Gonorrhoe festgestellt, dann ist es wichtig, dass alle Geschlechtspartner untersucht und gegebenenfalls ebenfalls behandelt werden. Dazu zählen alle Personen, die in den vorherigen zwei Monaten sexuell aktiv mit dem Infizierten waren, unabhängig von der Art des Verkehrs.
Nebenwirkungen und eventuelle Gegenanzeigen müssen bei den Antibiotika beachtet werden. In der Schwangerschaft und in der Stillzeit gelten besondere Vorgaben. Eine Anwendung von Ceftriaxon im ersten Trimester einer Schwangerschaft muss beispielsweise sorgfältig abgewägt werden.
Treten nach der Behandlung weiterhin oder wieder Beschwerden auf, dann sollten sich Patienten erneut zum Arzt begeben. Dort wird abgeklärt, ob die Bakterien tatsächlich beseitigt werden konnten. Nach einer Infektion mit Tripper-Bakterien sind Patienten nicht immun, können sich also später wieder mit Neisseria gonorrhoeae anstecken.
Wirkungsvolle Hausmittel oder alternativmedizinische Behandlungen gegen einen Tripper sind nicht bekannt. Als alleinige effektive Maßnahme kommt die Antibiotika-Behandlung zum Einsatz.
Um zu untersuchen, gegen welche Antibiotika der jeweilige Bakterienstamm resistent ist, muss eine Bakterienkultur angelegt werden. Das gelingt, indem die Bakterien aus einem Abstrich im Labor angezüchtet werden. Der Abstrich wird je nach Befallsort aus der Schleimhaut des Gebärmutterhalses, der Harnröhre, des Enddarms oder Rachens genommen. Ein Abstrich von der Bindehaut oder Material aus dem Eileiter kann ebenfalls genommen werden.
Nach der Vermehrung in der Bakterienkultur kann durch gezieltes Zusammenbringen der Bakterien mit bestimmten Antibiotika untersucht werden, durch welche Mittel die Erreger erfolgreich bekämpft werden. Bei Gonorrhoe kommt es auch vor, dass die Erreger weniger empfindlich, aber nicht komplett resistent gegen ein antibiotisches Mittel sind. Besonders bei einem Tripper im Hals sind die Erreger häufig resistent oder weniger empfindlich gegenüber vielen Antibiotika.
AWMF online – Diagnostik und Therapie der Gonorrhoe: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/059-004l_S2k_Gonorrhoe-Diagnostik-Therapie_2019-03.pdf (online, letzter Abruf: 23.03.2020)
CDC Centers for Disease Control and Prevention – Gonorrhea Treatment and Care: https://www.cdc.gov/std/gonorrhea/treatment.htm (online, letzter Abruf: 23.03.2020)
RKI Robert Koch Institut – Gonorrhö (Tripper): https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Gonorrhoe.html (online, letzter Abruf: 23.03.2020)
Healthline, Dale Kiefer; Justin Sarachik – Treatment of gonorrhea: https://www.healthline.com/health/gonorrhea#treatment (online, letzter Abruf: 23.03.2020)
aktualisiert am 23.03.2020