Dass zu viel Alkohol und eine üppige Ernährungsweise zu Gichtanfällen führen können, ist kein Geheimnis. Denn Purine in der aufgenommenen Nahrung ziehen einen erhöhten Blutharnsäurespiegel nach sich. Zusätzlich vermindert der Genuss von Alkohol die Ausscheidung der Harnsäure über die Nieren.
Die übermäßige Harnsäurekonzentration führt dazu, dass sich diese Säure kristallisiert und in den Gelenken ablagert. Das zieht die typischen Gichtschmerzen nach sich. Eine purinarme Ernährung mit wenig bis keinem Alkohol ist dementsprechend bei Gicht zu empfehlen. Im Rahmen solch einer Ernährung sind nur wenige Lebensmittel gar nicht erlaubt, bei vielen Produkten muss aber auf eine begrenzte Zufuhr geachtet werden.
Lange Zeit hieß es, dass sich die Patienten gemäß einer strengen Gicht-Diät möglichst purinarm ernähren sollten. Inzwischen haben die zuständigen Experten die Regeln etwas gelockert. Eine ausgewogene Ernährung ohne große Exzesse ist ratsam.
Das bedeutet zum Beispiel, dass Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Purin, wie zum Beispiel Meeresfrüchte und Fleisch, nur in kleinen Mengen auf dem Speiseplan stehen sollten. Ganz verboten sind diese Lebensmittel nicht, bis auf wenige Ausnahmen.
Grundsätzlich sieht eine Gichternährung so aus wie eine vollwertige Ernährung für jeden anderen Menschen auch. Gemüse ist für Gichtpatienten gut für die Gesundheit, da die meisten Sorten den Harnsäurewert tendenziell positiv beeinflussen. Obst ist hingegen nicht unbegrenzt zu verzehren.
Denn Menschen, die von einem erhöhten Harnsäurespiegel betroffen sind, reagieren auf Fruchtzucker (Fructose) ähnlich wie auf den Konsum von Alkohol. Um von den gesundheitsförderlichen Effekten von Obst zu profitieren, ohne einen Gichtanfall zu riskieren, sind maximal zwei Portionen Obst täglich gestattet. Problematisch und besser zu meiden sind hingegen diese süßen Lebensmittel, zu deren Inhaltsstoffen Fruchtzucker gehört:
Diese Lebensmittel bei Gicht zu meiden, ist auch deshalb sinnvoll, da sie zu einem Übergewicht beitragen. Übergewichtige sind generell von einem erhöhten Harnsäurespiegel betroffen, der Gicht fördert. Eine Gewichtsreduzierung sollte daher das erklärte Ziel vieler Gichtkranker sein – und zwar selbst dann, wenn sie sich mit ihrem Gewicht noch in den oberen Normalbereich einordnen. Dabei darf keine Radikaldiät vorgenommen werden, da der vermehrte Abbau von Körperzellen ebenfalls zu einer Anhäufung von Harnsäure führt.
Neben dem Verzicht auf Süßes und übermäßig viel Obst gilt für die folgenden Lebensmittel, dass diese besser nur in kleinen Mengen oder gar nicht konsumiert werden sollten:
Außerdem gehören Hülsenfrüchte (wie Bohnen, Erbsen, Linsen, Soja) zu den purinreichen Lebensmitteln. Sie sollten daher ebenso nur in kleiner Menge verzehrt werden. Weglassen ist nicht notwendig, zumal inzwischen Purine aus pflanzlicher Nahrung als kaum bedenklich für Gichtbetroffene gelten.
Ein striktes Alkoholverbot gilt auch für Gichtpatienten nicht. Allerdings kommt es entscheidend darauf an, welche Art von Alkohol sie zu sich nehmen. Ab und zu ein Glas Wein ist erlaubt. Bier und Spirituosen sind inklusive alkoholfreiem Bier jedoch komplett untersagt. Das liegt zum einen an dem hohen Alkoholgehalt, der die Harnsäureausscheidung hemmt, und zum anderen an dem hohen Puringehalt von Bier. Dies ist demnach eines der strengsten Verbote, mit dem sich Gichtpatienten konfrontiert sehen.
aktualisiert am 24.06.2019