Gicht kann in verschiedenen Körpergelenken auftreten: Sowohl die Bein- und Fußgelenke als auch Schulter-, Hand- oder Fingergelenke können betroffen sein. Häufiger kommt Gicht in den unteren Extremitäten vor. Auch im Knie kann sich Gicht bemerkbar machen. Dort tritt sie jedoch seltener in Erscheinung als zum Beispiel am großen Zeh im Grundgelenk.
Ein Gichtanfall – egal in welchem Körperteil – geht mit akuten, starken Schmerzen einher. Meist ohne jede Vorankündigung ereignet sich ein Gichtanfall oft in der Nacht. Ist das Knie betroffen, dann erwacht der Erkrankte mit stechenden Schmerzen im Kniegelenk.
Das Knie lässt sich aufgrund des dortigen Gichtanfalls nicht mehr oder nur noch unter größten Schmerzen bewegen. Laufen ist kaum mehr möglich. Schon die kleinste Berührung, wie zum Beispiel das Gewicht der Bettdecke, kann unerträgliche Schmerzen auslösen. Das Knie schwillt an, das Gelenk ist gerötet und fühlt sich heiß an.
Die Entzündungserscheinungen im Knie können mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl einhergehen. Der Betroffene leidet unter Herzrasen, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen oder Fieber. Die intensiven Schmerzen können mehrere Stunden anhalten.
Sofern eine Berührung des Knies erträglich ist, helfen kalte Umschläge mit einem feuchten Handtuch oder Quark. Auch ist es entlastend, das Bein erhöht zu lagern. Das Gelenk sollte während eines akuten Gichtanfalls so wenig wie möglich belastet werden. Der Betroffene sollte nach Möglichkeit nicht herumlaufen.
Meist bessern sich die Symptome in den frühen Morgenstunden. Wird die Gicht nicht behandelt, können die Schmerzen im Verlauf der nächsten fünf bis sieben Tage erneut aufflammen.
Um den Gichtanfall abzukürzen und die Symptome zu lindern, empfiehlt es sich, den Arzt aufzusuchen. Gegen die akuten Schmerzen bekommt der Patient entzündungshemmende und schmerzstillende Mittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Diese sind nur für den kurzzeitigen Gebrauch gedacht. Kommen diese Medikamente aus gesundheitlichen Gründen, zum Beispiel wegen einer Vorerkrankung, nicht in Frage, stehen Cortison oder Colchicin als Alternative zur Verfügung.
Sind die akuten Symptome abgeklungen, geht es darum, zu vermeiden, dass sich der Gichtanfall wiederholt und die Gicht im Knie chronisch wird. Da Gicht durch einen überhöhten Harnsäurespiegel im Blut verursacht wird, müssen Maßnahmen ergriffen werden, den Harnsäurewert zu senken. In vielen Fällen gelingt dies mit einer Ernährungsumstellung auf purinarme Kost mit viel Flüssigkeitszufuhr.
Ist die Gicht noch nicht chronisch, dann bildet sich die Entzündung im Gelenk vollkommen zurück. Das Knie ist dann wieder uneingeschränkt belastbar und muss auch nicht geschont werden. Abhängig von seinem Alter und seinem Allgemeinzustand ist es wichtig, dass sich der Patient regelmäßig bewegt, da auch Bewegung den Harnsäurespiegel senkt.
Der Harnsäurespiegel sollte regelmäßig kontrolliert werden. Ist er weiterhin erhöht, kann er mit Medikamenten dauerhaft gesenkt werden.
aktualisiert am 19.06.2019