Stress ist heute weit verbreitet. Selbst viele Kinder sind gestresst, weil Leistungs- und Termindruck schon in jungen Jahren groß sind. Studien der Krankenkassen legen den Verdacht nahe, dass bis zu 25 Prozent aller Deutschen gestresst sind. Dabei können bei Stress und Belastung eine Reihe von körperlichen Reaktionen auftreten. Muskelverspannungen, Schlafstörungen, Müdigkeit oder Veränderungen des Appetits können durch Stress ausgelöst werden. Ebenso berichten Betroffene davon, dass die Lymphknoten immer wieder schmerzhaft verdickt sind – oft bei völlig normalen Blutwerten und bei diagnostisch unauffälligen Untersuchungen. Im weiteren Verlauf kann diese Lymphknotenschwellung selbst Angst und damit noch mehr Stress machen, so dass ein Teufelskreislauf in Gang kommt.
Tatsächlich befürchten viele das Schlimmste, sobald eine Verdickung der Lymphknoten festgestellt wird. Aber zunächst besagt eine Lymphknotenschwellung lediglich, dass im Körper das Immunsystem aktiviert wurde. Vor allem geschwollene Lymphknoten im Halsbereich, die auch schmerzhaft sein können, gelten als typische Begleiterscheinung von Erkältungen und anderen Infekten. Es gibt aber sehr viele Ekrankungen, die eine Lymphknotenschweillung am Hals auslösen. Dazu gehören unter anderem Erkältung oder Grippe, Mandelentzündung, Röteln, Masern, Gürtelrose und Bindehautentzündung. Selten können Lymphknotenschwellungen auch durch bösartige Erkrankungen auslöst werden. Wachsamkeit ist dann gefragt, wenn sich die Lymphknoten nicht (mehr) gegen ihre Unterlage verschieben lassen und/oder schmerzfrei verdickt sind.
Stellt man bei sich geschwollene Lymphknoten fest, bei denen die Ursache nicht offensichtlich ist (Erkältung), dann sollte man einen Arzt aufsuchen, um die Lymphknotenschwellung abzuklären. Am besten wendet man sich an einen Hausarzt oder Internisten, der, falls nötig, weitere Schritte einleiten kann. Hier reicht das Spektrum von Bluttests über bildgebende Verfahren (Ultraschall, MRT und CT) bis hin zu einer Biopsie, bei der aus den verdächtigen Lymphknoten Gewebe entnommen wird.
Zudem ist es ratsam, dass sich Betroffene, die eine Lymphknotenschwellung ertastet haben, sich zunächst schonen, damit mögliche Infekte (dieser Verdacht steht an erster Stelle) nicht durch Sport oder anstrengende körperliche Arbeit verschleppt werden.
Belastungen, Stress und Angst können das Immunsystem beanspruchen. Druch ein geschwächtes Immunsystem werden Infektionen und damit Lymphknotenschwellungen begünstigt. Betroffene sind etwas anfälliger für kleinere Infektionen, so dass die Lymphknoten häufiger geschwollen sind. Insbesondere bei chronischem Stress sind Menschen anfälliger gegenüber Erkrankungen.
Gleichzeitig macht uns Angst sensibler in der Wahrnehmung. Einige Menschen empfinden die Lymphknoten als geschwollen, obwohl keine Schwellung feststellbar ist.
Wer glaubt, dass die Lymphknotenschwellung stress- oder angstbedingt ist, sollte auf die Symptome seines Körpers achten. Wer unter Stress oder Angst leidet, wird auch andere Symptome wahrnehmen können. Betroffene fühlen sich in so einer Situation geistig und körperlich erschöpft, selbst wenn sie nicht arbeiten. Zudem treten typische Anzeichen wie Müdigkeit, Muskelverspannungen, Lethargie oder Schlafstörungen auf.
Natürlich können Lymphknoten auch in Folge einer bösartigen Erkrankung anschwellen. Dennoch bleibt die Tatsache, dass Lymphknotenschwellungen in den meisten Fällen auf Erkältungen, auf Kinderkrankheiten wie Windpocken oder die Röteln bzw. auf lokale Infekte und Entzündungen zurück gehen. Manchmal kann die Ursache für eine Lymphknotenschwellung auch gar nicht ermittelt werden.
Dass es einen Zusammenhang zwischen Körper und Seele gibt, ist inzwischen unbestritten. Wenn kein greifbarer körperlicher Befund vorliegt, und sich stress- oder angstbedingte Symptome zeigen, dann ist die Lösung Problems, die Ursache zu beseitigen. Speziell in diesen Fällen eignen sich Yoga, autogenes Training und mehr Bewegung als Therapie. Ohnehin empfehlen heute viele Krankenkassen, dem Stress und der körperlichen Anspannung davon zu laufen beziehungsweise jene Situationen, die uns stressen, zu meiden. Auch eine medikamentöse Behandlung oder Psychotherapie kann hilfreich sein, um die Probleme in den Griff zu bekommen.
Jede Lymphknotenschwellung, die nicht innerhalb von zwei bis spätestens drei Wochen von alleine wieder verschwindet, muss diagnostisch abgeklärt werden. Dennoch gibt es Fälle, in denen die diagnostischen Maßnahmen ausgeschöpft und ohne Befund sind. In diesem Fällen kommt Stress oder Angst als Ursache in Betracht. Änderungen des Lebensstils können helfen, mit Stress und Angst besser umzugehen. Unterstützend kommen auch Medikamente und Psychotherapie in Betracht.
aktualisiert am 03.11.2019