Lymphknoten finden sich überall im menschlichen Körper. Schwellungen der Lymphknoten können damit nicht nur im Hals- und Kopfbereich oder in der Achsel- und Leistengegend auftreten, wo wir sie oftmals selbst ertasten können. Sie können auch im Körperinneren, etwa im Bauch- oder Brustraum, auftreten. Die Lymphknotenschwellung an sich wird von den meisten Patienten gar nicht wahrgenommen und kann, im Gegensatz zu den tastbaren Halslymphknoten, nur bildlich dargestellt werden. Unterschiedliche Erkrankungen können dafür verantwortlich sein, dass die Lymphknoten im Inneren geschwollen sind.
Normalerweise stehen die Anzeichen der Erkrankungen selbst bei den Symptomen im Vordergrund. Selten kann ein Lymphknoten so viel Druck auf umgebende Strukturen ausüben, dass Folgeerscheinungen auffallen. Mitunter wird auch in Untersuchungen wie dem MRT zufällig eine Verdickung innerer Lymphknoten entdeckt.
Jeder Lymphknoten agiert als Filtrierstation für die Lymphflüssigkeit und ist im Normalzustand fünf bis 10 Millimeter groß. Werden Lymphknoten, aufgrund von Krankheiten oder entzündlichen Prozessen, aktiviert, kann deren Größe auf zwei Zentimeter oder mehr anschwellen. Dabei sind Lymphknotenschwellungen im Bereich der Magen- oder Leistenlymphknoten mit anderen Krankheiten und Verdachtsmomenten verknüpft als beispielsweise im Knie.
Lymphknoten liegen an verschiedenen Stellen im Bauch- oder Brustraum. Viele Lymphbahnen und Lymphknoten finden sich beispielsweise:
Unser Lymphsystem wird immer dann aktiviert, wenn vom Organismus Krankheiten oder Erreger (etwa Bakterien und Pilze) bekämpft werden. Unter anderem sind Darminfektionen häufig mit Lymphknotenschwellungen verbunden. Ist die Infektion überstanden, schwellen in aller Regel auch die Lymphknoten wieder ab. Zudem stellt sich die Frage, ob die Verdickung ein lokales Geschehen oder Folge einer allgemeinen Infektion ist. Generell muss bei einer Lymphknotenschwellung auch an einen chronischen Entzündungsprozess im Körper gedacht werden.
Eine zweite Möglichkeit, weshalb Lymphknoten sich vergrößern, sind Tumore. Aus bösartigen Tumoren können sich Zellen ablösen und über Blut und Lymphflüssigkeit in andere Gewebe eingeschwemmt werden. Setzen sie sich in einem Lymphknoten ab, können sie sich dort vermehren und wachsen (Lymphknoten-Metastasen). Der Lymphknoten schwillt langsam an.
Die ursprünglichen Tumore, aus denen Metastasen in Lymphknoten im Körperinneren bilden können, sind unter anderem
Darüber hinaus gibt es noch spezielle entzündliche Erkrankungen, wegen derer die Lymphknoten geschwollen sein können. Eine Vergrößerung der Lymphknoten im Lungenbereich könnte beispielsweise auf eine Sarkoidose, eine Erkrankung mit übersteigerter Immunreaktion, hindeuten. Typische Begleiterscheinungen und Anzeichen der Krankheit sind Husten und Fieber sowie ein allgemeiner Leistungsabfall infolge der, zumindest im fortgeschrittenen Stadium, verminderten Lungenfunktion.
Vergrößerte Bauch- oder Brustlymphknoten können im Übrigen im Rahmen der Stadienbestimmung eines Tumors festgestellt werden. Bei vielen Arten von Krebs ist die bildgebende Untersuchung der Brusthöhle und Bauchhöhle ein Teil der Stadienbestimmung, um dortige Metastasen finden zu können. Insbesondere im MRT (Kernspintomographie) oder im CT (Computertomographie) erkennt man die Metastasen ab einer gewissen Größe in oder außerhalb der Lymphknoten.
Schwellungen in der Leiste können auf einen Leistenbruch hindeuten. Doch auch die Lymphknoten können vergrößert sein. Entzündungen des Blinddarms oder der Harnwege führen dazu, dass die Lymphknoten der Leiste schmerzhaft verdickt sind. Auch dies kann aber verschiedenste Ursachen haben, die abgeklärt werden müssen.
Verdickte Lymphknoten in der Achselhöhle finden sich dagegen bei Brustentzündungen sowie bösartigen Entartungen der Brüste.
Damit gibt es viele verschiedene Auslöser für geschwollene Lymphknoten, die mal harmlos, in anderen Fällen wiederum ernster Natur sind. Dabei hängt es nicht allein vom Alter des Patienten ab (Kinder haben häufiger geschwollene Lymphknoten), sondern auch vom Ort der Schwellung, wie groß die Sorgen sind und welcher Verdacht im Raum steht. Geschwollene Lymphknoten sind keineswegs automatisch mit einem malignen (bösartigen) Geschehen verknüpft. Auslöser kann eine harmlose Infektion sein. Dabei gelten vor allem länger anhaltende Lymphknotenschwellungen, die sich nicht binnen weniger Wochen von alleine zurück bilden, als verdächtig. Ebenso sollte bei schmerzlosen, aber auch bei harten Schwellungen, die sich nicht mehr vom umgebenden Gewebe abgrenzen lassen, ein Facharzt konsultiert werden. Erste Anlaufstelle ist dabei in aller Regel der Hausarzt oder ein Internist.
Neben einer genaueren Untersuchung der Lymphknoten per Ultraschall, CT oder MRT kann, gerade bei Verdickungen der Lymphknoten im Bauchraum, auch eine weiterführende Untersuchung wie zum Beispiel eine Magenspiegelung anberaumt werden.
aktualisiert am 19.05.2017