Eine Lymphknotenbiopsie unterscheidet sich deutlich von therapeutischen Maßnahmen, bei denen bestimmte Lymphbahnen komplett "ausgeräumt" werden. Damit stellt eine einzelne Lymphknotenentnahme einen vergleichsweise schonenden Eingriff dar, der unter Umständen ambulant durchgeführt werden kann.
Die Probeentnahme erfolgt in aller Regel im Rahmen eines stationären Krankenhausaufenthaltes. Ausschlaggebend hierfür, wie auch für die Verweildauer in der Klinik, ist die persönliche Vorgeschichte des Patienten. Auch die Frage, ob die Biopsie unter Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung) durchgeführt werden kann oder eine Vollnarkose angezeigt ist, spielt für die Länge des Klinikaufenthaltes eine entscheidende Rolle.
Nicht zuletzt bestimmt die Lage der zu untersuchenden Lymphknoten, aber auch die Frage, wie viele Lymphknoten für eine sichere Diagnose entnommen werden müssen, die Schwere des Eingriffs.
Tatsächlich stellt die Biopsie eines Lymphknotens eine Sonderform unter den Gewebeentnahmen dar. Im Gegensatz zu einer Biopsie aus einem größeren Organ (etwa der Niere oder Lunge) müssen Lymphknoten oder auch Darmpolypen für eine histologische (feingewebliche) Untersuchung komplett entfernt werden. Insofern setzt die Gewebeentnahme eines Lymphknotens einen Hautschnitt voraus.
Der Hautschnitt braucht seine Zeit, um zu heilen. Dabei können unerwünschte Nachblutungen, aber auch Infektionen den Krankenhausaufenthalt ungewollt verlängern. Um einen reibungslosen Ablauf nach der Operation zu gewährleisten, werden die Hautschnitte nach der Biospie in aller Regel mit einer Drainage versorgt. Über den Drainageschlauch wird die sich ansammelnde Wundflüssigkeit nach außen abgeführt. Das gilt auch für Lymphknoten im Hals- oder Achselbereich, die gut tastbar unter der Haut liegen. Tatsächlich besteht gerade bei Probeentnahmen im Hals- und Kopfbereich eine erhöhte Blutungsgefahr, weswegen Patient und Wunde nach dem Eingriff engmaschig überwacht werden.
Die meisten Patienten werden nach einer Lymphknotenbiopsie für zwei bis drei Tage mit einer Drainage versorgt. Hat sich der Wundkanal beruhigt, wird die Drainage gezogen. Der Patient kann die Klinik dann am nächsten oder übernächsten Tag verlassen.
Damit muss für jede Lymphknotenbiopsie ein Krankenhausaufenthalt von vier bis fünf Tagen eingeplant werden. Darüber hinaus gibt es persönliche Risikofaktoren, wie Vorerkrankungen des Herzens, die die Vorbereitungszeit verlängern. Auch Patienten, die Medikamente einnehmen, die die Blutgerinnung herabsetzen, müssen unter Umständen im Vorfeld entsprechend eingestellt werden.
Erfolgt die Biopsie im Rahmen einer Vollnarkose, setzt dies einen stationären Krankenhausaufenthalt von einigen Tagen voraus, da in diesem Fall umfangreichere Voruntersuchungen durch einen Anästhesisten anberaumt werden.
Verlängern kann sich der Klinikaufenthalt, wenn Lymphknoten, die tiefer im Bauchraum liegen, extrahiert werden. Ebenso führt die Probeentnahme mehrerer Lymphknoten zu einer längeren Regenerationsphase. Damit stellen Probeentnahmen von Lymphknoten einen höheren Aufwand dar, als dies bei anderen Gewebeentnahmen der Fall ist (Biopsien der Brust erfolgen z.B. oftmals ambulant).
Nach der Entlassung ist somit die Eigenverantwortung der Patienten gefragt. Das bedeutet, dass bei Schmerzen oder Entzündungen im OP-Bereich unverzüglich ein Arzt konsultiert wird.
Therapeutische Lymphknotenausräumungen, die tiefere Schnitte und in jedem Fall eine Vollnarkose erfordern, setzen einen mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt voraus.
aktualisiert am 16.11.2023