Im Zusammenhang mit dem Thema Lymphknotenerkrankungen kommt dem so genannten Alkoholschmerz eine ganz spezielle Rolle zu. Der tritt meist bereits nach den ersten Schlucken auf und kann vom Hals aus in die Schulter ausstrahlen.
Alkoholschmerz ist ein Phänomen, das bei Morbus Hodgkin, einer Form von Lymphdrüsenkrebs, auftreten kann und daher durch einen Facharzt abgeklärt werden muss. Bei weitem nicht alle Patienten mit einem Hodgkin-Lymphom bekommen Schmerzen nach Alkoholkonsum, sondern etwa jeder zehnte. Dafür ist der Alkoholschmerz recht charakteristisch für diese Erkrankung.
Ein wichtiges Zeichen für den Morbus Hodgkin oder andere Arten von Krebsbefall an Lymphknoten ist eine Schwellung der Lymphknoten. Das Deutsche Krebsforschungszentrum rät über seinen Krebsinformationsdienst dazu, Lymphknotenschwellungen durch einen Arzt abtasten zu lassen, die sich nicht binnen ein bis zwei Wochen von alleine wieder zurückbilden. Der kann dann, falls nötig, weitere Schritte einleiten. Dabei gelten gerade schmerzlose Schwellungen als verdächtig. Dennoch sollte niemand in Panik verfallen, nur weil seine Lymphknoten geschwollen sind. Angst ist selten ein guter Ratgeber, und viele Schwellungen lassen sich durch weitgehend harmlose Infekte erklären, die gut zu therapieren sind. Bis endgültige Ergebnisse vorliegen, sollten sich betroffene Patienten schonen, damit sich der eventuelle Infekt nicht ausweitet oder verschleppt wird.
Erste Erkenntnisse gewinnen Mediziner durch die so genannte Palpation, das Abtasten der geschwollenen Lymphknoten. Gegebenenfalls kommen Bluttests dazu, bei denen nach Infekten oder, falls ein derartiger Verdacht vorliegt, nach veränderten Zellen gesucht wird. Speziell beim Verdacht auf Tumore spielen bildgebende Verfahren, insbesondere die Computertomographie, eine tragende Rolle.
Tatsächlich können anhaltende, sonst schmerzlose Schwellungen der Lymphknoten, zumal im Zusammenspiel mit einer Leistungsschwäche und unerklärlichen Müdigkeit, auf Lymphdrüsenkrebs hindeuten. In diesem Zusammenhang gilt auch der so genannte Alkoholschmerz als Warnsignal für ein Hodgkin-Lymphom. Der Schmerz kann bereits nach dem Genuss von kleinen Alkoholdosen auftreten und muss abgeklärt werden, vor allem dann, wenn weitere verdächtige Symptome auftreten.
Tritt ein Alkoholschmerz auf, gilt dieser als recht typisch für den Morbus Hodgkin. Dabei sind die genauen Ursachen des Phänomens bis heute nicht geklärt. Als Auslöser diskutiert werden unter anderem die Gefäßerweiterungen, die mit dem Alkoholgenuss einhergehen.
Auch eine übermäßige Schweißproduktion - zumal während der Nachtruhe - kann mit der Krankheit einhergehen. Dabei können nicht nur die Lymphknoten im Halsbereich (die bei vielen Infekten anschwellen), sondern zusätzlich die Knoten im Brustraum und der Leistengegend oder weiteren Körperregionen verdickt sein. Mitunter besteht der Alkoholschmerz als unklares Symptom am Hals, an der Brust oder im Bauch, das kurze Zeit nach dem Trinken von Alkohol auftritt.
Der Alkoholschmerz zeigt sich wenige Minuten, nachdem die ersten Schlucke Alkohol vom Patienten aufgenommen wurden. Häufig gehen die Schmerzen an den Lymphknoten nach einer halben Stunde bis wenigen Stunden wieder weg.
Im Spätstadium eines Morbus Hodgkin kommt es zu einem Befall des Knochenmarks (samt der daraus resultierenden Blutarmut) sowie einer Streuung in andere Organe. Dieses tückische Geschehen wird durch die geringen Symptome zu Beginn der Krankheit oftmals verkannt. Typisch ist allerdings, neben oben genanntem Alkoholschmerz und der Lymphknotenvergrößerung, dass sich die Lymphknoten nicht mehr verschieben lassen.
Oftmals tritt das maligne Geschehen des Hodgkin-Lymphoms im dritten Lebensjahrzehnt auf, doch auch Patienten um die 70 Jahre sind nicht selten betroffen. Auch bei Kindern und Jugendlichen tritt die Krebsart auf. In jedem Fall sind die Prognosen umso besser, je früher das Problem erkannt und therapiert wird.
Betroffene mit Alkoholschmerz oder weiteren verdächtigen Symptomen wird dringend empfohlen, dies beim Arzt abklären zu lassen. Zur eindeutigen Diagnose und Lokalisation des tumorösen Geschehens werden, neben der Biopsie (also der Probeentnahme von Gewebe) und Blutuntersuchungen, auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall und Röntgenaufnahmen eingesetzt. Gegenmaßnahmen erfolgen in aller Regel durch Chemo- oder Strahlentherapie. Auf jeden Fall gilt es, rechtzeitig aktiv zu werden, bevor der Lymphdrüsenkrebs sich weiter ausbreitet.
aktualisiert am 24.07.2019