Bei vergrößerten Lymphknoten, die länger bestehen und für die sich anderweitig keine Ursache finden kann, ist eine Gewebeprobeentnahme (Biopsie) oder eine Entfernung (Exstirpation) mit nachfolgender feingeweblicher Untersuchung (Histologie) angezeigt.
Geschwollene Lymphknoten (Lymphadenopathien) treten oft auf, insbesondere im Kindesalter. Die Ursache ist in vielen Fällen eine ungefährliche Infektion, so dass die Schwellung auch nach einiger Zeit wieder verschwindet. Vor allem bei längerfristiger Lymphknotenschwellung besteht der Verdacht auf Tumorerkrankungen, z. B. ein Hodgkin-Lymphom oder Tochtergeschwülste (Metastasen) aus anderen Ursprungstumoren. Ebenfalls kann eine chronische entzündliche Krankheit die Lymphknotenvergrößerung bedingen, beispielsweise Tuberkulose (TBC).
Bei einem Hodgkin-Lymphom, einer Tumorerkrankung der Lymphzellen, kommt es zu einer meist schmerzlosen Lymphknotenschwellung. Es können weitere unspezifische Symptome bestehen, beispielsweise Leistungsabfall, Nachtschweißigkeit, Fieber und abnehmendes Körpergewicht.
Nach der Befragung des Patienten (Anamnese) wird eine körperliche Untersuchung, unter anderem mit Abtasten der Lymphknoten, vorgenommen. Es erfolgen verschiedene Blutuntersuchungen. Mit bildgebenden Verfahren, z. B. Ultraschall oder Computertomographie (CT), können die Befunde oft dargestellt werden. Bei einem Verdacht auf eine bestimmte Erkrankung können weitere spezielle Untersuchungen durchgeführt werden.
Die Lymphknotenbiopsie oder -entfernung wird durchgeführt, um eine Unterscheidung verschiedener Krankheiten beziehungsweise Ursachen vornehmen zu können.
Je nach Erkrankung können verschiedene, zum Teil nichtoperative Behandlungen sinnvoll sein.
Der Eingriff kann in örtlicher Betäubung oder in Vollnarkose vorgenommen werden.
Die Haut wird gleichsinnig zu den Spannungslinien aufgeschnitten und der jeweilige Lymphknoten (oftmals am Hals) freipräpariert. Aus dem Lymphknoten kann entweder ein Stück herausgeschnitten werden (Biopsie), oder er wird komplett von den umgebenden Strukturen abgetrennt und herausgenommen (Exstirpation). Bei Verdickung mehrerer Lymphknoten wird derjenige operiert, der am besten erreichbar ist. Die Hautwunde wird im Anschluss vernäht, manchmal muss eine Drainage zum Auffangen von Wundflüssigkeit eingelegt werden, die nach wenigen Tagen wieder gezogen werden kann.
Das entnommene Gewebe beziehungsweise der Lymphknoten wird an ein Labor weitergeschickt, um eine feingewebliche Untersuchung (Histologie) vorzunehmen.
Nur in seltenen Fällen ist eine Änderung oder Erweiterung der Operationsmethode erforderlich, beispielsweise beim Auftreten von Komplikationen.
Im Operationsbereich können Strukturen beschädigt werden. Es kann zu Blutungen, Nachblutungen und Blutergüssen kommen, die meist wieder von alleine aufhören. Schädigungen von verschiedenen Nerven können zu einem meist vorübergehenden Taubheitsgefühl, Lähmungserscheinungen oder weiteren Ausfällen führen. Entzündungen können sich ausbilden oder länger verbleiben, es kann zu Wundheilungsstörungen und Narbenbildungen mit eventuellen kosmetischen und funktionellen Beeinträchtigungen kommen. Allergische Reaktionen verschiedenen Schweregrades können nicht ausgeschlossen werden.
Hinweis: Dieser Abschnitt kann nur einen kurzen Abriss über die gängigsten Risiken, Nebenwirkungen und Komplikationen geben und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Das Gespräch mit dem Arzt kann hierdurch nicht ersetzt werden.
Die Prognose ist abhängig vom Befund der feingeweblichen Untersuchung beziehungsweise der zugrundeliegenden Erkrankung. Das Untersuchungsergebnis ist nach einigen Tagen, spätestens nach einer Woche zu erwarten. Die weitere Behandlung wird dann je nach dem Ergebnis vorgenommen.
Gegebenenfalls müssen Medikamente, die die Blutgerinnung herabsetzen, beispielsweise Marcumar® oder Aspirin®, weggelassen werden. Dies wird mit dem behandelnden Arzt besprochen.
Bei Durchführung der Operation in örtlicher Betäubung darf vier Stunden vorher nicht mehr gegessen und geraucht, zwei Stunden vorher nichts mehr getrunken werden. Bei einer Operation in Vollnarkose erhöht sich die Zeitspanne.
Erfolgt die Untersuchung unter ambulanten Bedingungen, so muss sich der Patient abholen lassen und darf innerhalb eines Tages keine Autos oder Maschinen bedienen. Ebenso sollten wichtige Entscheidungen vertagt werden.
Zu starke körperliche Betätigung sollte nach dem Eingriff für zwei Wochen gemieden werden.
Zeigen sich Auffälligkeiten, die auf Komplikationen hindeuten, so sollte umgehend der Arzt konsultiert werden. Dazu gehört insbesondere auch eine eingeschränkte Bewegung oder Schmerzhaftigkeit der Schulter, da dies ein Hinweis auf eine Beeinträchtigung des Nervs, der für das Anheben der Schulter verantwortlich ist, sein kann.
aktualisiert am 16.11.2023