Die Geschlechtsumwandlung kann niemals vollständig das entgegengesetzte biologische Geschlecht herstellen. Bestenfalls lässt sich eine Anpassung herbeiführen. Der Preis sind eine Unfruchtbarkeit der Frau und lebenslange Hormon-Einnahme. Umso wichtiger ist es, dass der Wechsel in die andere Identität richtig diagnostiziert und im Anschluss angemessen durchgeführt wird.
Ob der oder die Betroffene sich mit einer Hormonbehandlung begnügt oder mit Hilfe der Chirurgie weitere körperliche Anpassungen vornehmen lässt, bleibt der Entscheidung des Einzelnen überlassen. Patienten nehmen in jedem Fall eine langwierige Prozedur auf sich, um sich im eigenen Körper zu Hause zu fühlen. Eine mehrjährige Psychotherapie dient einer sicheren Diagnose: Transsexualität oder Trans-Identität haben viele Erscheinungsformen. Die Selbstwahrnehmung und die eigene Geschlechtsidentität spielen dabei eine weit größere Rolle als beispielsweise die sexuelle Orientierung.
Nach der Diagnosestellung setzt die Hormontherapie ein, die bereits deutliche körperliche und psychische Veränderungen hervorruft. Eine andere Stimmlage, anderer Haarwuchs, eine angepasste Körperfettverteilung etwa machen sich schon nach wenigen Wochen bemerkbar.
Abhängig von den körperlichen Voraussetzungen der Betroffenen wirken sie nach wenigen Wochen rein optisch so weiblich oder männlich, wie sie sich dies wünschen. Auch psychisch finden sich die Patienten in ihrer neuen Situation wieder. Im besten Falle ist für Außenstehende nicht zu bemerken, dass das Gegenüber ursprünglich dem anderen Geschlecht angehörte.
Viele Patienten lassen zusätzlich kosmetisch-chirurgische Eingriffe für ein besseres, angepasstes Aussehen durchführen. Epilation (Enthaarung) und Hormon-Gel oder Hormon-Cremes unterstützen die Veränderungen.
Die Chirurgie kann die äußeren Geschlechtsmerkmale zumindest optisch umwandeln. Die Hormon-Einnahme bleibt im Anschluss daran unabdingbar. Sie ist notwendig, weil die außer Funktion gesetzten Geschlechtsorgane selbst keine Hormone mehr produzieren können.
Libido und Sexualität sind im Anschluss an die erfolgreich verheilten Eingriffe noch vorhanden beziehungsweise möglich. Die Veränderungen in diesem Bereich lassen sich schlecht vorhersagen. Sie werden oft subjektiv empfunden. Wer sich insgesamt in der neuen Situation wohl fühlt, der wird auf seine Umwelt authentisch wirken.
aktualisiert am 13.05.2019