Die Arthrodese (bewusste Versteifung eines Gelenks) ist ein operativer Eingriff, der unter anderem bei fortgeschrittener Arthrose erfolgt. Weitere Anlässe für die Versteifungs-Operation sind eine Instabilität im Gelenk oder Fehlstellungen. Die Versteifung des Gelenks sorgt zwar für den Verlust der Beweglichkeit des jeweiligen Gelenks, doch die Patienten profitieren anschließend von mehr Stabilität, der vollen Belastbarkeit und leiden nicht mehr unter Schmerzen. Eine Arthrodese kann an unterschiedlichen Gelenken durchgeführt werden, sodass die Nachbehandlung von Gelenk zu Gelenk unterschiedlich ausfällt. Im Prinzip wird jede Behandlung nach der OP, die der Wiederherstellung der körperlichen Fähigkeiten und der Verbesserung des Alltagslebens dient, als Rehabilitation bezeichnet. Dies kann auch im Rahmen einer gezielten Reha-Maßnahme erfolgen.
Eine Reha-Maßnahme beziehungsweise ein Aufenthalt in einer Reha-Klinik ist im Allgemeinen allein durch eine Arthrodese (Gelenkversteifung) noch nicht begründet. Aber eine erhebliche Funktionseinschränkung aufgrund der Erkrankung, wegen der die Arthrodese durchgeführt wurde, rechtfertigt eine Rehabilitation. Das ist vor allem nach größeren Operationen zur Gelenkversteifung der Fall. Ob sich der Antrag auf eine Reha beziehungsweise eine Anschlussheilbehandlung lohnt, ist vom Einzelfall abhängig und der behandelnde Arzt beziehungsweise die Klinik kann dazu Informationen geben.
Besonders häufig wird die Versteifung des oberen Sprunggelenks (OSG) vorgenommen. Nach 14 Tagen werden die Fäden gezogen. Insgesamt dauert die knöcherne Heilung nach der Versteifung rund 12 Wochen an. Um das Zusammenwachsen der Knochen nicht zu gefährden, sollten die Patienten den Fuß in den ersten sechs Wochen nur zu einem kleinen Teil (etwa 15 Kilogramm) belasten. In den folgenden sechs Wochen wird das Gewicht dann stetig gesteigert, bis das ganze Körpergewicht problemlos auf dem Sprunggelenk liegen kann. Während dieser Zeit empfehlen die meisten Ärzte einen Unterschenkelgips aus Kunststoff, der den notwendigen Schutz liefert. Im Anschluss an diese zwölf Wochen sollten die Patienten einen orthopädischen Schuh tragen. Dieser sorgt für zusätzlichen Schutz und kann in der Regel nach spätestens sechs Monaten gegen herkömmliches Schuhwerk getauscht werden. Danach unterstützen spezielle orthopädische Einlagen die Abrollfunktion des Fußes. Auch eine sogenannte Mittelfußabrollsohle kann die Bewegungen effektiv erleichtern.
Bis zur Entfernung der Schrauben und Platten müssen die Patienten noch einige Zeit warten. Je nach Fortschritt der Knochenheilung werden die Schrauben nach 12 bis 18 Monaten entfernt.
Die Nachbehandlung einer Arthrodese des unteren Sprunggelenks (USG) sieht ganz ähnlich wie beim oberen Sprunggelenk aus und lässt sich in folgenden Punkten kurz zusammenfassen:
Einige Patienten können nach der Arthrodese im oberen oder unteren Sprunggelenk von einem Reha-Aufenthalt profitieren.
Erfolgt eine Versteifung (Arthrodese) der Wirbelsäule, so sprechen Mediziner von einer Spondylodese. Damit der komplizierte Eingriff zum gewünschten Erfolg führt, sollten die Patienten bereits kurz nach der Operation ein Stützkorsett tragen. In den ersten acht Wochen darf der Patient nur eine bestimmte Liegeposition einnehmen. Sitzen wird für diese Zeit oftmals noch nicht empfohlen. Die Einschränkungen sind allerdings vor allem davon abhängig, ob die Versteifung an der Lendenwirbelsäule oder an der Halswirbelsäule vorgenommen worden ist. Zusätzlich sollten Betroffene darauf achten, in den ersten sechs bis acht Wochen keine zu schweren Lasten zu heben. Das Gewicht von fünf Kilogramm sollte hier nicht überschritten werden. Regelmäßige Kontrollen beim Arzt sind notwendig, damit rechtzeitig mit der Physiotherapie begonnen werden kann. Sobald das Stützkorsett nicht mehr getragen wird, wird der Patient unter Anleitung seinen Rücken stärken und trainieren. Damit kann die herabgesetzte Bewegungsfähigkeit wieder verbessert werden und einer Fehlstellung im Rücken entgegengewirkt werden. Die Physiotherapie kann entweder ambulant oder stationär in einer Reha-Einrichtung durchgeführt werden.
Bei einer operativen Versteifung des Handgelenks wird das Ziel verfolgt, einzelne Handwurzelknochen miteinander zu verbinden. Damit das Zusammenwachsen der Knochen nicht beeinträchtigt wird, muss das Handgelenk durch einen Gips geschient werden. In der Regel reicht die Schiene bis zu den Grundgelenken der Finger, sodass diese weiterhin beweglich bleiben. Wie lange der Gips getragen werden muss, ist vom individuellen Heilungsprozess abhängig. In der Regel rechnen Ärzte mit einer Dauer von vier bis sechs Wochen. In dieser Zeit sind die Finger zwar frei beweglich, dennoch sollte das Handgelenk nicht belastet werden. Sobald die jeweiligen Tätigkeiten, die mit den Fingern durchgeführt werden, zu Schmerzen führen, sollten sie sofort beendet werden. Ärzte raten Betroffenen dazu, in den ersten vier Wochen nichts anzuheben, was schwerer als eine Tasse Kaffee ist. Auch bei der Handgelenksversteifung kommt mitunter eine Reha in Frage. Sind bei der Versteifung Drähte zum Einsatz gekommen, so werden diese entfernt, sobald die Knochen fest miteinander verwachsen sind.
Sollten Patienten unter Arthrose (Verschleißerscheinungen) an den Zehengelenken leiden oder eine starke Fehlstellung der Großzehe vorweisen, so kann auch dort eine Arthrodese die Beschwerden lindern. Nach der Versteifung des Großzehengrundgelenks sollten die Patienten in den ersten sechs bis acht Wochen ein Abrollen über das Gelenk vermeiden. Die Ferse darf weiterhin belastet werden. Um die Schwellung des Zehs zu lindern, raten Ärzte, den Fuß in erhöhter Position zu lagern. Auch eine Kühlung und die Einnahme von entzündungshemmenden Mitteln unterstützt das Abschwellen.
Die Arthrodese (Gelenkversteifung) kann auch an einigen weiteren Gelenken wie Knie, Hüfte, Schulter oder Ellenbogen vorgenommen werden. Zwar unterscheidet sich die Nachbehandlung je nach operiertem Gelenk, jedoch gibt es einige Dinge, die es nach jeder Arthrodese zu beachten gibt. Ein Wundschmerz nach der Operation ist beispielsweise immer zu erwarten. Aus diesem Grund verschreibt der Arzt im Normalfall geeignete Medikamente, die nach Entlassung aus dem Krankenhaus eingenommen werden können. Die Fäden werden meist nach 10 bis 14 Tagen gezogen. Wichtig ist, dass die Wundheilung abgeschlossen ist. Daher sollten Patienten darauf achten, dass die Wunde nicht nass wird.
Nach der Operation sollte der betreffende Körperteil zunächst geschont werden. Wann eine Vollbelastung wieder möglich ist, ist einerseits vom Gelenk, andererseits vom Fortschritt der Genesung abhängig. In einigen Fällen kann es bis zu vier Monate dauern, bis der Bereich wieder vollständig in Anspruch genommen werden kann. Je nach Fall kann eine Rehabilitation dafür sorgen, dass die Patienten besser an das alltägliche Leben herangeführt werden können.
aktualisiert am 13.05.2019