Nicht nur durch eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und Vermeidung von Übergewicht können Patienten mit Arthrose positiven Einfluss auf ihren Krankheitsverlauf nehmen. Besonders bei leichteren Beschwerden durch den Gelenkverschleiß bieten sich zahlreiche Hausmittel auf pflanzlicher Basis an. Von Quarkwickeln bis hin zu Blutegeln gibt es viele alternative Therapiemöglichkeiten.
Für welches Hausmittel sie sich auch entscheiden: Die Betroffenen sollten sich darüber im Klaren sein, dass es sich immer nur um eine ergänzende Behandlung handelt. Der Gang zum Arzt bleibt bei Gelenkbeschwerden unerlässlich – und das so früh wie möglich. Dies ist darauf zurückzuführen, dass kleine Eingriffe in einem frühen Krankheitsstadium noch einen großen Effekt haben können. Darüber hinaus kann der Arzt erkennen, ob es sich um eine andere Ursache für die Beschwerden handelt, und in diesem Fall eine spezielle Behandlung ansetzen.
Gegen die Arthrose-Schmerzen bieten sich die folgenden Wickel und Umschläge an:
Für ihre Quarkwickel nutzen die Betroffenen am besten kühlen Magerquark, den sie mit einem Baumwolltuch auf das Gelenk geben. Diese Wickel sind dann zu entfernen, wenn sie sich erwärmt haben. Meist ist dies nach 20 bis 30 Minuten der Fall.
Bevor die Patienten Kohl gegen Arthrose-Schmerzen verwenden können, ist dieser eine halbe Stunde lang zu blanchieren. Erst wenn der Kohl weichgekocht ist, kann er zum Abkühlen zur Seite gestellt werden. Sind die Blätter kühl, so kann der Saft durch Walzen ausgepresst werden. Die feuchten Blätter werden anschließend zusammen mit einem Verband um die Gelenke fixiert. Zu beachten ist die Wirkzeit von zwei oder mehr Stunden.
Für die meisten der genannten Wickel gilt, dass eine möglichst lange Einwirkzeit sinnvoll ist. Daher gehen viele Patienten dazu über, die Wickel über Nacht zu tragen. Bei vielen Hausmitteln ist eine regelmäßige Anwendung im Sinne der gewünschten Wirkung ein Muss. Dies gilt auch für die Kohlwickel, die über einen Zeitraum von zwei Wochen am besten täglich zum Einsatz kommen sollten.
Viele Patienten mit Arthrose nehmen Schmerzmittel, um die Beschwerden zu lindern. Auf Dauer kann dies jedoch mehr oder minder starke Nebenwirkungen nach sich ziehen. Daher suchen viele Betroffene nach einer Alternative. Kapseln mit einer hohen Dosierung an Vitamin E auf Basis von rein pflanzlichen Ölen sind zu empfehlen. Denn durch die Vitamin-E-Einnahme können viele Patienten ihre übliche Schmerzmitteldosis senken.
Als Alternative oder Ergänzung zu synthetischen Schmerzmitteln gibt es eine Reihe von weiteren pflanzlichen Produkten, die bei der Arthrose-Therapie von Bedeutung sind. Dazu zählen Präparate aus den Blättern der Brennnessel. Durch den Konsum solcher Dragees oder Tees konnten viele Arthrose-Patienten bereits von weniger Schmerzen und mehr Beweglichkeit berichten.
Weidenrinde steht bei leichten arthrosebedingten Schmerzen ebenfalls zur Auswahl, wobei dieses Mittel ähnlich wie ASS (Acetylsalicylsäure) wirkt. Allerdings ist die Verträglichkeit im Vergleich zu ASS deutlich besser, zumal unerwünschte Nebenwirkungen im Bereich des Magen-Darm-Trakts entfallen. Präparate mit Weidenrinde können in Form von Kapseln oder Tabletten eingenommen, aber auch als Tee getrunken werden. Falls die Patienten neben Weidenrinde außerdem noch ASS einnehmen möchten oder müssen, ist diesbezüglich dringend Rücksprache mit einem Arzt zu halten.
Auch ein Extrakt aus der Teufelskrallenwurzel verspricht einen positiven Effekt bei Arthrose. Weniger Anlaufschmerzen, eine allgemeine Schmerzlinderung, weniger Gelenksteifigkeit und ein verringerter Konsum synthetischer Schmerzmittel sind das Ziel dieser alternativen Therapie. Selbst wenn die Teufelskralle abgesetzt wurde, hat sie noch einen positiven Langzeiteffekt, wobei das Präparat als sehr gut verträglich gilt. Eine Einnahme über drei Monate hinweg ist jedoch vonnöten, um in den Genuss dieser Vorteile zu kommen. Wer an Gallensteinen leidet, kann dieses Präparat allerdings nicht einnehmen. Daher ist die Rücksprache mit dem eigenen Arzt auch bei diesem Naturheilmittel so wichtig.
Während kühlende Quarkwickel sich bei akut entzündeten Gelenken anbieten, kann auch Wärme sich bei Arthrose positiv auswirken. Wärmepflaster oder Kirschkernkissen sollten allerdings nicht bei stark geschwollenen Gelenken im akuten Entzündungsstadium zum Einsatz kommen. Kälte ist bei einer schmerzhaften Entzündung zu empfehlen, um die Schwellung zu lindern, während Wärme sich für die Behandlung chronischer Beschwerden eignet. Dabei wirkt sich die Wärme nicht nur muskelentkrampfend aus, was muskel- und verspannungsbedingte Schmerzen lindert. Vielmehr hilft Wärme auch dabei, dass die Abfallstoffe schneller von den Gelenken abtransportiert werden können.
Eine Gelenkmassage mit Kümmelöl empfinden viele Patienten ebenfalls als Wohltat. Das gilt gerade dann, wenn ihre Gelenke akut geschwollen sind, da das Öl gegen die Entzündungsschmerzen hilft. Die Anwendung dreimal am Tag bietet sich an. Um gegen eingerostete Gelenke vorzugehen, ist die Verwendung einer Tinktur aus Rosmarin ratsam. Diese lässt sich unter Verwendung von 500 Millilitern Alkohol aus der Apotheke, in den 20 Gramm getrocknete Rosmarin-Kräuter eingelegt werden, selbst herstellen. Allerdings muss die Tinktur drei Wochen lang ziehen, bevor die Patienten ihre Gelenke damit einreiben können. Die dunkle, gut verschlossene Aufbewahrung dieses Mittels ist außerdem wichtig.
Bäder mit Epsom-Badesalz versprechen zusätzliche Linderung bei Gelenkschmerzen. Das ist auf das im Badesalz enthaltene Magnesium und die Wärme zurückzuführen. Zwei Tassen Badesalz und eine Wassertemperatur von 38 Grad Celsius sind angebracht. Bereits nach 30 Minuten in der Badewanne berichten viele Patienten von einer spürbaren Linderung ihrer Symptome, wobei warme Bäder ohnehin entspannungsfördernd sind.
Wenngleich medizinische Blutegel kein Hausmittel im klassischen Sinne darstellen, schwören viele Arthrose-Patienten auf diesen Ansatz. Bis zu 60 Minuten dauert die Anwendung. Während sich die Tiere festsaugen, geben sie ihren Speichel an die entsprechenden Areale ab. Da der Speichel der Blutegel Hirudin enthält, kann sich dies positiv auf das Arthrose-Leiden auswirken. Dieser Wirkstoff ist für eine entzündungshemmende und gerinnungshemmende Wirkung bekannt, was eine Schmerzlinderung herbeiführen soll.
Gelenk-Doktor, Dr. med. Fernanda Mendes Cardoso – Arthrose mit Teufelskralle und Brennnessel behandeln: Naturheilmittel und Pflanzen: https://gelenk-doktor.de/fragen-an-den-orthopaeden/welche-pflanzen-helfen-gegen-arthrose (online, letzter Abruf: 29.11.2019)
my life – Hausmittel gegen Arthrose: Was den Gelenken gut tut: https://www.mylife.de/magazin/krankheiten/arthrose/hausmittel-gegen-arthrose-was-den-gelenken-gut-tut-3281 (online, letzter Abruf: 29.11.2019)
t-online.de – Arthrose erkennen und behandeln: Symptome, Ursachen und Hausmittel: https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_77068048/arthrose-erkennen-und-behandeln-symptome-und-hausmittel.html (online, letzter Abruf: 29.11.2019)
healthline, Kristeen Cherney – Natural Home Remedies for Osteoarthritis: What Works?: https://www.healthline.com/health/osteoarthritis/natural-home-remedies (online, letzter Abruf: 29.11.2019)
aktualisiert am 29.11.2019