Bei Arthrose handelt es sich um einen schmerzhaften Gelenkverschleiß. Dass zu viel Gewicht den Gelenken schadet, leuchtet ein. Neben einer Gewichtsabnahme können Patienten aber auch über andere Faktoren der Ernährung die Arthrose beeinflussen. Heilen lässt sie sich zwar nicht, aber die richtige Ernährung wirkt sich auf den Verlauf positiv aus.
Übergewicht lastet auf den Gelenken und fördert den Gelenkverschleiß. Das gilt vor allem für die Kniegelenksarthrose. Aber nicht nur die zusätzliche Gewichtsbelastung durch das überflüssige Gewicht spielt bei einer Arthrose-Erkrankung eine Rolle. Darüber hinaus zieht Übergewicht einen veränderten Stoffwechsel nach sich. Dass Fettgewebe kurbelt die Produktion von bestimmten Adipokinen an. Dabei handelt es sich um Hormone wie zum Beispiel Leptin, die Entzündungen fördern und somit für Arthrose-Patienten zum Problem werden. In der Folge führen solche Adipokine dazu, dass der Knorpel zunehmend weniger widerstandsfähig wird und weiter geschädigt wird. Die allgemeine Empfehlung lautet daher, eine ausgewogene, kalorienbewusste Ernährung einzuhalten.
Nicht nur ein zu hohes Körpergewicht ist schädlich für die Gelenke der Arthrose-Patienten. Vielmehr gibt es Nahrungsmittel, die für den Verlauf der Krankheit alles andere als förderlich sind. Dazu gehören Speisen, Getränke und Genussmittel der nachfolgenden Liste:
Hingegen wirken sich die folgenden Lebensmittel tendenziell günstig auf den Krankheitsverlauf einer Arthrose aus:
Wer von Arthrose betroffen ist, sollte demnach auf eine fettarme Ernährung setzen. Es kommt aber auch auf die Art der zugeführten Fette an. Besonders vorteilhaft sind Speisen mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, zu denen viele Fischarten wie Lachs gehören.
Zudem können Knoblauch, Lauchgemüse und Zwiebeln einen knorpelschützenden Effekt bewirken. Dies hat eine britische Studie bestätigt, die ebenfalls zu dem Schluss kam, dass eine vegetarische Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, den Knorpel schützt. Je besser der Knorpel geschützt ist, desto langsamer schreitet die Arthrose voran.
Ein hoher Vitamingehalt der Nahrung ist für die Versorgung der Gelenke wichtig. Um sich möglichst vitaminreich zu ernähren, sollten Nahrungsmittel wie Äpfel, Brokkoli und Spinat häufig auf dem Speiseplan stehen. Äpfel enthalten Vitamin B6, während Spinat den Körper mit den Vitaminen C und E versorgt. Obst und Gemüse haben noch weitere Vorzüge. Brokkoli ist reich an Selen und sorgt somit für einen Schutz gegen freie Radikale. Noch dazu gibt es viele sekundäre Pflanzenstoffe aus Gemüse und Obst, die für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt sind. Neben Spinat, Brokkoli und Knoblauch dürfen auch Orangen und Blaubeeren, die reich an Antioxidantien sind, bei einer gesunden Arthrose-Ernährung nicht fehlen. Ingwer soll Entzündungen ebenfalls lindern. Gleiches gilt für Bohnen, die viele Antioxidantien enthalten.
Wer als Patient auf der Suche nach einem natürlichen Schmerzmittel ist, mixt Muskat mit Kreuzkümmel und Koriander. Diese Gewürzmischung soll die Durchblutung der Schleimhäute der Gelenke anregen und somit schmerzlindernd wirken. Eine Messerspitze zwischen ein- und zweimal am Tag ist bereits ausreichend, um von diesem Effekt zu profitieren.
Lebensmittel, die reich an Silizium sind, sollen mit einer knorpelstabilisierenden Wirkung Hand in Hand gehen. Dabei sind vor allem diese Speisen zu nennen:
Während eine vegetarische Ernährung von vielen Seiten empfohlen wird, gibt es auch Stimmen, die sich für eine vegane Ernährung aussprechen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass in tierischen Lebensmitteln Arachidonsäure zu finden ist. Diese Säure gehört zu den Omega-6-Fettsäuren und ist wiederum für ihre entzündungsfördernde Wirkung bekannt. Durch eine glutenfreie Ernährung lässt sich bei Menschen, die diesbezüglich empfindlich sind, der Darm zudem entlasten, was Entzündungen vorbeugt.
Außerdem sprechen sich einige Experten für eine eher basische Ernährung aus. Immerhin belaste eine Übersäuerung den Körper der Arthrose-Patienten zusätzlich. Vor allem bei den konsumierten Getränken gilt es darauf zu achten, dass diese ohne einen Säureanteil auskommen. Basentees sowie mindestens zwei Liter Wasser täglich sind zu empfehlen.
Die Wirkung von Fastenkuren auf eine Arthrose-Erkrankung wurde bereits wissenschaftlich untersucht. In einer Studie der Universität Jena stellte sich heraus, dass die fastenden Patienten mit weniger Schmerzmitteln auskamen. Dieser Effekt zeigte sich schon nach zwei Wochen. Wenngleich der Schmerzrückgang sicherlich auch auf die Gewichtsreduktion durch das Fasten zurückzuführen war, ist die Wirkung anscheinend nachhaltig: Selbst drei Monate nach dem Ende der Fastenkur benötigten die Patienten weniger Schmerzmittel als vorher.
Trotz dieser positiven Effekte des Fastens ist es wichtig, den eigenen Arzt bezüglich dieses Vorhabens zu konsultieren. Gerade bei der ersten Fastentherapie gegen Arthrose sollte es sich besser nicht um einen Selbstversuch handeln, zumal das Fasten bei Erkrankungen wie Gelenkrheuma (Rheumatoide Arthritis) nachteilige Effekte hat. Im Alltag setzen viele Arthrose-Patienten auf Intervallfasten. Dies bedeutet beispielsweise, dass die Patienten täglich nur während eines 8-stündigen Zeitfensters Nahrung zu sich nehmen und die übrigen 16 Stunden fasten. Dieses verlängerte Nachtfasten ist gut für eine dauerhafte Gewichtsreduktion und somit im Sinne der Betroffenen.
Zwar kursieren Berichte, die besagen, dass Glucosamin und Chondroitinsulfat zu den hilfreichen Nahrungsergänzungsmitteln bei Arthrose zählen. Allerdings gibt es bisher keine ausreichenden wissenschaftlichen Beweise, dass dem so ist. Bevor sich die Patienten eine bestimmte Ernährung oder gewisse Nahrungsergänzungsmittel in Eigenregie verordnen, sollten sie besser mit einem fachkundigen Arzt Rücksprache halten. Dies ist deshalb wichtig, da die Arthrose-Ursachen genau beleuchtet werden müssen. Möglicherweise macht eine Gelenkfehlstellung eine Operation erforderlich, sodass sich die eigene Arthrose nicht allein durch eine Ernährungsumstellung und weitere einfache Maßnahmen behandeln lässt. Wer die eigene Arthrose ausschließlich selbst behandelt, läuft sonst Gefahr, den eigenen Krankheitsverlauf zu verschlechtern.
Gelenk-Doktor, Dr. med. Fernanda Mendes Cardoso – Arthrose und die richtige Ernährung: Diät und Heil-Fasten: https://gelenk-doktor.de/fragen-an-den-orthopaeden/arthrose-durch-ernaehrung-heilen (online, letzter Abruf: 15.11.2019)
Medical News Today, Amanda Barrell – What is the best diet for osteoarthritis?: https://www.medicalnewstoday.com/articles/322603.php (online, letzter Abruf: 15.11.2019)
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Universitätsklinikum Jena – Fasten beeinflusst Arthroseschmerzen und entlastet die Gelenke: https://www.uniklinikum-jena.de/Uniklinikum+Jena/Aktuelles/Archiv/PM_Archiv+2007/Fasten+beeinflusst+Arthroseschmerzen+und+entlastet+die+Gelenke.html (online, letzter Abruf: 15.11.2019)
Pharmazeutische Zeitung, Dr. Annette Immel-Sehr – Knorpel und Knochen in Bedrängnis: https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-052018/knorpel-und-knochen-in-bedraengnis/ (online, letzter Abruf: 15.11.2019)
aktualisiert am 18.11.2019