Ein Sturz oder ein Schlag auf den Kopf genügen, dass Betroffene unter einer leichten Gehirnerschütterung leiden. Ob eine Behandlung erforderlich ist, hängt von der Stärke der Symptome wie Kopfschmerzen oder Übelkeit ab. In vielen Fällen helfen leichte Schmerzmittel sowie Bettruhe für eine Besserung der Beschwerden. Dennoch sollte man die Anzeichen einer Gehirnerschütterung ernst nehmen und schwerere Verletzungen ausschließen.
Eine Gehirnerschütterung entsteht, wenn das Gehirn durch einen Aufprall gegen die Schädelinnenwand stößt. Zu den möglichen Auslösern gehören:
Bei einer Gehirnerschütterung, die auch unter dem Fachbegriff „Commotio cerebri“ bekannt ist, handelt es sich um eine leichte Form eines Schädel-Hirn-Traumas. Zur Einschätzung, wie schwerwiegend ein Schädel-Hirn-Trauma ist, existiert eine Bewertungsskala, die Glasgow Coma Scale. Diese beurteilt das Bewusstsein des Betroffenen anhand von drei Faktoren. Ein Gesamtwert von 15 bis 13 gilt als leichtes Schädel-Hirn-Trauma, ein niedrigerer Wert als mittelschweres oder schweres. Von einem leichten Schädel-Hirn-Trauma spricht man außerdem, wenn die Bewusstlosigkeit nach der Verletzung nicht länger als 10 Minuten andauert.
Für den Ausdruck „leichte Gehirnerschütterung“ existiert in der Medizin hingegen keine genaue Definition. Es ist davon auszugehen, dass bei einer leichten Gehirnerschütterung keine Bewusstlosigkeit eintritt, sondern nur eine zwischenzeitliche Benommenheit, oder dass die Bewusstlosigkeit nur sehr kurz andauert. Der Wert der Glasgow Coma Scale dürfte in den meisten Fällen die vollen 15 Punkte erreichen. Die verursachende Einwirkung wie beispielsweise der Unfall ist ebenso nicht allzu schwer. Zudem sind bei einer leichten Form keine Langzeitfolgen der Gehirnerschütterung zu erwarten. Allerdings können sich deutliche Symptome auch erst innerhalb von Stunden entwickeln und möglicherweise über Tage oder Wochen bestehen bleiben.
In der Regel verursacht eine Gehirnerschütterung typische Beschwerden und lässt sich daher gut diagnostizieren. Bei einer Commotio cerebri müssen nicht unbedingt äußerliche Wunden sichtbar sein. Der Aufprall des Hirns auf den Schädelknochen genügt, um verschiedene Symptome auszulösen. Folgende Anzeichen können entweder direkt nach dem Unfall oder erst nach einigen Stunden in Erscheinung treten:
Eine leichte Gehirnerschütterung ist eine vergleichsweise milde Form eines Schädel-Hirn-Traumas und daher müssen nicht alle Symptome auftreten. Oftmals leiden Betroffene lediglich unter starken Kopfschmerzen, fühlen sich leicht benommen und verspüren Übelkeit.
Sollte der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung bestehen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Das gilt auch dann, wenn lediglich ein leichter Fall der Gehirnerschütterung vermutet wird. Der Arzt wird die Commotio cerebri diagnostizieren und schwerere Schädel-Hirn-Traumata ausschließen. Sollte der Patient tatsächlich an einer leichten Gehirnerschütterung leiden, ist eine spezielle Behandlung mit Krankenhausaufenthalt nicht unbedingt notwendig. Häufig verhilft Bettruhe zu einer schnellen Besserung des Leidens. Gegen Kopfschmerzen können leichte Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden. Zudem verschreibt der Arzt bei Bedarf Medikamente gegen die Übelkeit. Meist sind die Patienten innerhalb weniger Tage wieder arbeitsfähig. Dennoch entscheiden sich viele Ärzte, Patienten mit leichter Gehirnerschütterung für 24 Stunden zur Beobachtung im Krankenhaus zu behalten.
Selbst wenn eine leichte Gehirnerschütterung nur geringe Beschwerden wie Kopfschmerzen und Übelkeit verursacht, ist auch sie nicht wünschenswert. Wer im Alltag Wert auf Sicherheit legt, kann oftmals eine Gehirnerschütterung vermeiden. So ist es bei Sportarten wie Skifahren, Radfahren oder Boxen wichtig, gut geschützt zu sein, beispielsweise mit geeigneten Helmen. Sollte es doch zu einem Sturz oder einem Unfall kommen, ist es wichtig, nach einer Gewalteinwirkung auf den Kopf direkt zu handeln. Verlieren Menschen nach einem Unfall das Bewusstsein, sollte sofort der Notarzt gerufen und der Patient in die stabile Seitenlage gedreht werden.
aktualisiert am 19.03.2018