Heftige Kopfschmerzen, Übelkeit sowie Bewusstseinsstörungen sind typische Symptome, die im Rahmen einer Gehirnerschütterung auftreten. Leider nehmen nicht alle Betroffenen die Anzeichen ernst und zögern den Arztbesuch hinaus. Außerdem kommt es nicht immer sofort zu deutlichen Symptomen, wenn eine Gehirnerschütterung besteht. Dabei sollte ein Verdacht auf eine Gehirnerschütterung auch beim Erwachsenen unbedingt untersucht werden, um schwerwiegendere Verletzungen auszuschließen und unerwünschte Folgen zu vermeiden.
Eine Gehirnerschütterung, die auch als leichtes Schädel-Hirn-Trauma oder Commotio cerebri bezeichnet wird, ist die Folge eines Aufpralls. Damit gibt bereits die Entstehung einen Hinweis, dass eine Gehirnerschütterung vorliegen könnte. Unser Gehirn befindet sich geschützt zwischen den Schädelknochen und „schwimmt“ in einer schützenden Flüssigkeit. Dumpfe Schläge auf den Kopf oder Stürze können jedoch dafür sorgen, dass das Gehirn gegen die Schädelinnenwand prallt. Das ist beispielsweise beim Sturz vom Fahrrad der Fall. Durch das plötzliche Aufkommen auf den Boden prallt das Hirn gegen den Knochen, sodass es zu einer kurzzeitigen Funktionsstörung des Gehirns kommt. Typische Ursachen für eine Gehirnerschütterung sind demnach Unfälle bei Sportarten wie Boxen, Rad- oder Skifahren. Auch Unfälle im Straßenverkehr gehen häufig mit einem leichten Schädel-Hirn-Trauma einher. Des Weiteren sind Stürze von Treppen oder Leitern im Haushalt häufige Ursachen für eine Gehirnerschütterung.
Eine Gehirnerschütterung verursacht gerade beim Erwachsenen meist typische Symptome, die jedoch nicht unbedingt sofort auftreten müssen. Viele Menschen verlieren für wenige Sekunden bis hin zu mehreren Minuten das Bewusstsein. In diesem Fall sollte ein Notarzt gerufen werden. Wer im Rahmen einer Gehirnerschütterung an einer Bewusstlosigkeit leidet, kann nach dem Wiedererlangen des Bewusstseins jederzeit erneut ohnmächtig werden. Um das Risiko eines weiteren Sturzes zu vermeiden, sollte man mit dem Aufstehen daher bis zum Eintreffen des Arztes warten. Weiterhin gelten folgende Anzeichen als charakteristisch für eine Gehirnerschütterung:
Verantwortlich für diese Symptome ist eine Schwellung des Hirngewebes. Diese ist durch den Aufprall des Gehirns auf den Knochen entstanden. Darüber hinaus wird das Nervengewebe gereizt. Um schwere Schäden erkennen und behandeln zu können, ist es sinnvoll, sich nach einem Unfall, Sturz oder Schlag auf den Kopf medizinisch untersuchen zu lassen. Allerdings treten bei vielen Menschen die Krankheitsanzeichen der Gehirnerschütterung erst später auf. Kommt es erst am nächsten Tag zu den genannten Symptomen, werden diese eventuell nicht mehr mit dem Unfall in Verbindung gebracht. Dabei sollte man die Anzeichen ernst nehmen. Bleibt die Gehirnerschütterung unbehandelt, kann es zum postkommotionellen Syndrom kommen: Patienten leiden Monate, mitunter noch Jahre nach dem eigentlichen Unfall an Schwindel, Übelkeit, vermehrtem Schwitzen und Kopfschmerzen.
Doch wie lassen sich Anzeichen konkret erkennen, wenn man beispielsweise Erste Hilfe leistet? Symptome, die auf eine Commotio cerebri hinweisen, sind Erinnerungslücken und der kurzzeitige Verlust des Bewusstseins. Darüber hinaus kann man die Pupillenreaktion des Betroffenen untersuchen, um schwerere Folgen auszuschließen: Sobald man mit einer Taschenlampe auf die Pupillen leuchtet, sollten sich diese verkleinern. Tritt diese Reaktion nicht auf, kann man von einer schweren Verletzung, einer Hirnblutung oder einer anderen schwerwiegenden Erkrankung ausgehen.
Um schwerwiegende Folgen wie beispielsweise eine Blutung im Kopf zu diagnostizieren, kommen bildgebende Verfahren wie MRT, CT oder Röntgenaufnahmen zum Einsatz. Sobald die Diagnose „leichtes Schädel-Hirn-Trauma“ feststeht, verbleiben die Patienten zur weiteren Beobachtung für mindestens 24 Stunden im Krankenhaus. Sollte der Aufenthalt unauffällig verlaufen, können die Betroffenen entlassen werden, müssen aber für mehrere Tage strenge Bettruhe einhalten. Arbeiten am Computer sowie Fernsehen oder Lesen gilt es zu vermeiden. Normalerweise klingen die Beschwerden auch beim Erwachsenen innerhalb von drei bis sieben Tagen ab. Sollte es bereits zu einem postkommotionellen Syndrom (längerfristigen Symptomen nach Gehirnerschütterung) gekommen sein, so empfiehlt sich auch in diesem Fall mehrere Tage lang Bettruhe. Die Therapiezeit hängt hierbei von der Schwere der Symptome ab und kann von wenigen Tagen bis hin zu mehreren Wochen oder gar Monaten andauern.
aktualisiert am 16.08.2019