Viele Frauen haben eine Gebärmuttersenkung (Descensus uteri), aber keine Beschwerden. Eine Gebärmuttersenkung ist nicht gefährlich und muss nicht ärztlich behandelt werden. Hat eine Frau jedoch den Verdacht, dass sich ihre Gebärmutter gesenkt hat, empfiehlt es sich, den Gynäkologen aufzusuchen. Wenn die Senkung bereits in einem frühen Stadium erkannt wird, kann die Patientin zum Beispiel mit Beckenbodengymnastik einem weiteren Absinken der Organe gezielt entgegenwirken. Damit bleiben ihr in Zukunft möglicherweise Beschwerden wie häufiger Harndrang oder Stressinkontinenz, die mit einer fortschreitenden Gebärmuttersenkung einhergehen können, erspart.
Die Gebärmuttersenkung wird medizinisch in drei Stadien eingeteilt. Bei Grad eins ist der Muttermund bis ins untere Scheidendrittel abgesunken und nach außen noch nicht sichtbar. Grad zwei bezeichnet ein Absinken der Gebärmutter bis in den Scheideneingang. Grad drei zählt bereits als Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps). Anders als eine Gebärmuttersenkung macht ein Gebärmuttervorfall einen Arztbesuch unbedingt erforderlich. Bei einem Vorfall unterscheidet man zwei Stadien: Bei einem Partialprolaps wird ein Teil der Gebärmutter außerhalb der Scheide sichtbar. Bei einem Totalprolaps stülpt sich der Uterus komplett aus der Scheide.
Je nachdem, wie weit sich die Gebärmutter gesenkt hat, kann der Arzt die zu tief liegenden Organe bereits bei der Untersuchung sehen. Bei Blasenbeschwerden sollte die Patientin zusätzlich einen Urologen aufsuchen und dort gegebenenfalls eine Blasenspiegelung vornehmen lassen.
Auch wenn eine Gebärmuttersenkung die Gesundheit nicht bedroht, sollte jede Frau sensibel auf die Begleiterscheinungen einer Gebärmuttersenkung reagieren. Bleibt eine Senkung unbehandelt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie über Jahre hinweg weiter fortschreitet. Gerade bei Frauen mit einem schwachen Bindegewebe kommt es dann häufig zum Gebärmuttervorfall.