Da ein Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps) nicht lebensbedrohlich ist, wird meist darauf verzichtet, ältere und konstitutionsschwache Patientinnen zu operieren. Stattdessen weicht man in diesen Fällen auf eine Pessartherapie aus, die zwar nicht die Senkung, dafür aber die damit verbundenen Beschwerden behebt. Ein Pessar ist ein Gebilde aus Silikon, das in die Scheide eingeführt werden kann, um die Organe zu stützen.
Kommt es zu einem Totalprolaps, also zu einem kompletten Vorfall der Gebärmutter, bringt dieser jedoch häufig unangenehme Beschwerden mit sich: Immer wiederkehrende Entzündungen in der Scheide und
Blasenentzündungen, häufiger Harndrang,
Inkontinenz und Druckgeschwüre können die Lebensqualität der Patientin stark einschränken und zu einer starken psychischen Belastung werden. In solchen Fällen kann eine Operation die beste Lösung sein.
Ist die Patientin bereits in der
Menopause oder hat sie keinen Kinderwunsch mehr, wird dabei in der Regel die Gebärmutter komplett entfernt (
Hysterektomie). Der Vorteil dabei ist, dass das Operationsergebnis von Dauer ist.
In der Regel handelt es sich bei der Operation eines Gebärmuttervorfalls um einen minimal-invasiven Eingriff, der zwischen 30 und 60 Minuten dauert. Im günstigsten Fall, wenn nur Blasen- und Beckenboden gerafft werden müssen (vordere und/oder hintere Scheidenplastik), kann die Operation durch die Vagina erfolgen. So entstehen keine sichtbaren Narben und die Patientin ist schnell wieder auf den Beinen. Eine OP durch die Scheide ist allerdings nicht möglich, wenn die Blase angehoben und der Harnweg korrigiert werden muss. Dann ist ein kleiner Bauchschnitt nötig. Meist wird dieser Eingriff unter
Vollnarkose durchgeführt. In Ausnahmefällen genügt eine lokale Betäubung.
Die OP beseitigt die Beschwerden. Anders als bei der Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) ist die Verbesserung aber nicht immer dauerhaft. In rund 20 Prozent der Fälle muss die Operation zu einem späteren Zeitpunkt wiederholt werden.
Eine weitere Methode, die Haltemuskulatur des Beckens zu unterstützen, ist das Einsetzen von sogenanntem "mesh". Dabei wird zwischen Scheide und Harnblase ein Netz platziert, das die inneren weiblichen Geschlechtsorgane hält und stützt und damit den Beckenboden entlastet. Dieser Eingriff, der abgeleitet von "transvaginal mesh"
TVM-Verfahren genannt wird, kann ebenfalls durch die Scheide erfolgen.