Bei einer starken Gebärmuttersenkung war bis vor kurzem meist noch die Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie) das erste Mittel der Wahl. Tatsächlich werden mit der Entfernung der Gebärmutter die unangenehmen Begleiterscheinungen einer Gebärmuttersenkung oder eines Gebärmuttervorfalls effizient und dauerhaft beseitigt.
Heute wird die Gebärmutter allerdings nur noch dann entfernt, wenn bei der Frau kein Kinderwunsch mehr besteht oder sie bereits in der
Menopause ist. Es gibt mittlerweile gute Alternativen zur Hysterektomie.
Eine Möglichkeit ist die Pessartherapie: Das
Pessar, ein Ring oder Würfel aus biegsamen Silikon, wird in die Scheide eingesetzt, stützt dort die Gebärmutter und hält sie am Platz. Pessare gibt es in unterschiedlichen Formen und Größen. Welches das geeignete ist, hängt davon ab, wie weit die Senkung fortgeschritten ist. Der Frauenarzt passt das Pessar an und kann es auch einlegen. Die Patientin kann aber auch selbst erlernen, das Pessar zu wechseln.
Das Pessar ist ein "mechanisches Hilfsmittel", um die Gebärmutter an Ort und Stelle zu halten. Soll die Senkung behoben werden, ist ein operativer Eingriff notwendig. Die Operationsmethoden unterscheiden sich, abhängig vom Ausmaß der Senkung.
Von der Scheide aus – also ohne Bauchschnitt – kann eine vordere oder hintere Scheidenplastik durchgeführt werden. Dabei werden Blasen-und Beckenboden gerafft und die abgesunkenen Organe wieder angehoben. Dieser minimal-invasive Eingriff dauert nicht länger als dreißig Minuten und kann häufig sogar unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden.
Wenn die Gebärmuttersenkung mit einer
Harninkontinenz (ungewollter Harnabgang) einhergeht, dann muss ein kleiner
Bauchschnitt gesetzt werden, damit der Chirurg nicht nur den Beckenboden, sondern auch die Harnblase anheben kann.
Im Gegensatz zur Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) ist die Scheidenplastik häufig nicht von Dauer und die Patientin muss damit rechnen, dass die Operation wiederholt werden muss.
Ein neueres Verfahren, um den Beckenboden anzuheben, ist das
TVM-Verfahren. Dabei wird ein Netz, das sogenannte "transvaginal mesh", zwischen Scheide und Harnblase platziert. Die Gebärmutter wird durch das Netz an Ort und Stelle gehalten und der Beckenboden entlastet. Operiert werden kann durch die Scheide. Bei Harninkontinenz wird zusätzlich ein Kunststoffband, ein sogenanntes Vaginaltape, um einen Teil der Harnröhre gelegt. Neunzig Prozent aller Patientinnen sind nach dem Eingriff beschwerdefrei.