Viele Frauen haben eine Gebärmuttersenkung, ohne davon zu wissen. Mit Eintritt der Menopause (Zeit der letzten Menstruation) ist es normal, dass sich die Gebärmutter ein Stück absenkt. Auch mehrere Geburten lassen die Gebärmutter oft tiefer ins Becken rutschen. Wenn aus der Gebärmuttersenkung (Descensus uteri) allerdings ein Gebärmuttervorfall (Uterusprolaps) wird, bleiben Beschwerden nicht aus.
Zwar ist ein Gebärmuttervorfall nicht lebensbedrohlich, für die meisten Frauen aber so unangenehm, dass sie sich zu einer Operation entschließen. Eile ist für die Patientin nicht geboten. Sie kann sich in aller Ruhe über Methoden und Risiken der Operation informieren.
Bei einem Gebärmuttervorfall sinkt die Gebärmutter bis in die Scheide ab und tritt gegebenenfalls sogar aus der Vagina hervor. Dies ist dann nicht nur ein kosmetisches Problem. Meist verspürt die Patientin im Stehen und Laufen ein Druck- oder Fremdkörpergefühl in der Scheide, das in liegender Position verschwindet. Auch beim Geschlechtsverkehr ist die derartig freiliegende Gebärmutter hinderlich, sie kann Schmerzen verursachen und verletzt werden. Häufig kommt es zu Entzündungen, weil auf die Gebärmutter im Sitzen permanent Druck ausgeübt wird. Da die inneren Geschlechtsorgane in einem engen Zusammenhang zueinander stehen, bringt ein Gebärmuttervorfall häufig Harnwegsinfekte und Harninkontinenz (ungewollter Harnabgang) mit sich. Manchmal kommt es auch zu einer Stuhlinkontinenz.
All diese Begleiterscheinung eines Gebärmuttervorfalls können die Lebensqualität der Patientin stark einschränken. Ist die Patientin sonst gesund und in einem guten Allgemeinzustand, ist eine Operation mittelfristig anzuraten.
aktualisiert am 12.04.2019