Viele Frauen, die nach ihrer Geburt eine Gebärmuttersenkung erlitten haben, wünschen sich weitere Kinder. Doch mit welchen Komplikationen ist zu rechnen, wenn sich der Beckenboden bereits gesenkt hat?
Jede Schwangerschaft mit einer natürlichen Geburt belastet den Beckenboden. Deshalb ist jeder Frau nach der Schwangerschaft eine Rückbildungsgymnastik mit Beckenbodentraining dringend anzuraten. Damit lassen sich die Beckenbodenmuskeln oft so effizient trainieren, dass sich eine Gebärmuttersenkung gut wieder in den Griff bekommen lässt und sich eine leichte Senkung sogar wieder zurückbildet. Ein bisschen Geduld und Ausdauer muss Frau dafür allerdings mitbringen: Nach der Geburt kann es mehrere Monate dauern, bis sich die Anatomie wieder normalisiert.
Doch selbst wenn sich die Gebärmuttersenkung mit Gymnastik nicht wieder verbessern lässt, besteht für folgende Schwangerschaften kein Risiko.
Sollten während einer erneuten Schwangerschaft das Druckgefühl oder der Harndrang durch die bestehende Gebärmuttersenkung zu unangenehm werden, kann ein Pessar Abhilfe schaffen. Dies sollte jede Frau individuell mit dem Gynäkologen absprechen.
Frauen in der Schwangerschaft sollten ohnehin nicht schwer heben. Besonders gilt dies allerdings für Frauen, die mit einer Gebärmuttersenkung vorbelastet sind. Ärzte raten Schwangeren in der Regel zu Bewegung während der gesamten Schwangerschaft. Für Frauen mit einer Gebärmuttersenkung gilt dies nur eingeschränkt. Es kann sogar sein, dass gerade in den letzten Schwangerschaftswochen Ruhe und Liegen verordnet werden müssen. Bei den Ultraschall-Untersuchungen während der Schwangerschaft überprüft der Gynäkologe das Fortschreiten der Gebärmuttersenkung und kann gegebenenfalls Maßnahmen anordnen.
Für die Geburt selbst hat die Gebärmuttersenkung keine klinische Bedeutung. Das Risiko einer Frühgeburt oder einer Schädigung des Kindes ist nicht erhöht.
aktualisiert am 19.10.2015